Der Forerunner 920XT stellt die neuste Generation von Sportuhren für Triathleten und Multisportler aus dem Hause Garmin dar. Jeder Armzug, jede Pedalumdrehung, jeder Schritt von der Start- bis zur Linie wird aufgezeichnet und zur Analyse bereitgestellt. Neben der Änderung des Designs gibt es einige neue Funktionen. Updates von technischem Zubehör für den Sportler können aufregend sein. Müssen aber nicht. Wie sich die neue GPS Multisportuhr bei einem ersten Test schlägt, habe ich im Folgenden zusammengefasst.
Die vergangenen Jahre bin ich mit meinem Forerunner 610 sehr glücklich gewesen. Funktion, Design, Touch-Display – für mich hat alles soweit gestimmt. Laufen und Radfahren waren ohne Kompromisse möglich, selbst Freiwasserschwimmen habe ich mit ihm trainieren können. Etwas umständlich, aber es ging. Als ambitionierte Triathletin habe ich lange überlegt, ob ich vielleicht doch in den 910XT investieren oder mich nach einer Alternative umschauen sollte. Die TomTom Multisport ist eine interessante Wahl und ich trainiere gern mit ihr. Aber als ich den Forerunner 620 das erste Mal in den Händen gehalten habe, stand fest: sobald der Forerunner 910XT ein Update erfährt, etwas kleiner, vielleicht sogar schicker ist und all die Funktionen vereint, die der 620er und der 910er bieten, gehört er mir. Entsprechend aufgeregt war ich, als ich von Garmin das Angebot erhielt, einen Prototypen des Forerunner 920XT in zwei Farbenvariationen ausprobieren zu können.
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Was kann der neue Forerunner 920XT? Kurz zusammengefasst, bevor ich ins Detail gehe: Der Triathlon Partner am Handgelenk – eine Multisport GPS Uhr kombiniert mit einer Smart Watch und einem Fitness Tracker, die zusätzlich eine Vielzahl von Analysen hinsichtlich des eigenen Trainingszustandes und von Bewegungsmustern zulässt.
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Die für mich wichtigsten Funktionen zuerst: es gibt natürlich die bekannte Auto-Pause, Rundenanzeige, die Möglichkeiten von Intervalltrainings, Training in bestimmten Herzfrequenz- und Geschwindigkeitsbereichen. Alarme können den Trainingsvorgaben entsprechend definiert werden. Ziele können genau erstellt werden – egal ob es sich um eine Distanz, eine zu absolvierende Zeit oder eine bestimmte Menge verbrauchter Kalorien handelt. Dabei kann man einen Ton aktivieren oder den Forerunner 920XT kurz vibrieren lassen, um Grenzen oder Ziele anzuzeigen.
Anlegen eines Benutzerprofils mit seinen persönlichen Daten ist unbedingt zu empfehlen, um alle Funktionen auch optimal auszunutzen. Man kann natürlich für sich entscheiden, ob man diese online bei Garmin Connect öffentlich sichtbar machen möchte oder nicht.
Wen Garmin Forerunner bekannt sind, weiß sicher um die individuell einstellbaren Display-Seiten. Als Basis stehen wieder Details wie zurückgelegte Distanz, Zeit, Herzfrequenz und Geschwindigkeit/Pace zur Verfügung. Darüber hinaus kann man aus einer Liste von über 100 Daten wählen und diese auf maximal 4 Datenfelder pro Seite mit maximal 4 Seiten anzeigen lassen. Hinzu kommen festgelegte Seiten für die Navigationsfunktion, den virtuellen Partner und die Uhrzeit. Die Variabilität gibt es natürlich bei jeder Sportart, die man auswählen kann. Die Konfigurationsmöglichkeiten sind also entsprechend umfangreich und mir persönlich fällt nichts ein, was ich vermissen würde. Die Seiten wechselt man ganz einfach mit den Pfeiltasten an der rechten Displayseite.
Die umfangreichen Einstellungsmöglichkeiten bietet das Vorgängermodell auch, aber die Menüführung soll sich deutlich verbessert haben. Ich kann dazu leider nur sagen, dass ich ganz einfach direkt auf der Esten Menüseite meine aktuelle Sportart wählen kann. Ein Tastendruck genügt, um dort hinzugelangen.
Ebenso einfach konnte ich alle meine Seiten konfigurieren. Ja, auch das mitten im Training…
So individuell wie man die Seiten zusammenstellen kann, kann man auch seine Trainings gestalten. Egal ob man läuft, auf dem Rad sitzt oder schwimmt; ob man sich drinnen oder draußen befindet. Die möglichen Sportarten, aus denen man wählen kann, sind: indoor und outdoor Schwimmen, Radfahren, Laufen und die Multisportfunktion. Zusätzlich kann man sich eigene Sportprofile anlegen, beispielsweise Fitness oder Athletiktraining.
Für die Lauffreunde unter uns, die sich gern navigieren lassen, gibt es eine gute Nachricht. Der neue FR unterstützt diese Funktion. Meiner Meinung nach etwas kryptisch, aber funktional. Auf einem neutralen Hintergrund wird ein Track, die aktuelle Position, das Zoomlevel und die Himmelsrichtung bzw. die Richtung dargestellt, in die man sich bewegen muss, um sein Ziel zu erreichen.
Zum Punkt Batterielaufzeit gibt es ein, zwei Worte mehr zu sagen. Die Akkulaufzeit im GPS Modus soll 24 Stunden betragen. Ich habe den FR einfach mal durchlaufen lassen. Leider hatte ich zwischenzeitlich nicht drauf geschaut und kann nicht genau sagen, wann exakt er ausgegangen ist. Aber mindestens zwanzig Stunden waren es. Für einen Ultralauf hat es bei mir nicht in der Testphase gereicht. Im neuen UltraTrac Modus soll der FR910XT nur noch ein Mal pro Minute ein GPS Update aufzeichnen. Dann soll man komfortabel über 40 Stunden laufen können. Trägt man den FR nur als Uhr und benutzt keine weiteren Funktionen, dann soll der Akku 16 Wochen arbeiten können. Natürlich kann man die Batterie auch schonen, indem man das GPS Signal ausschaltet, wenn man nicht im Freien trainiert; die Displaybeleuchtung deaktiviert, wenn man sie nicht zwingend benötigt.
In Sachen Konnektivität muss sich der FR 920XT nicht verstecken. Hier stehen Wlan, Ant+ und Bluetooth Smart zur Verfügung. Das spricht absolut für den neuen FR. Sowohl der Vorgänger, als auch die Fenix2 verfügen nicht über die Möglichkeit, Updates und Trainingsdaten per Wlan zu übertragen. Daten externer Sensoren (Watt, Herzfrequenz, Trittfrequenz) werden mit der ANT+ Schnittstelle übermittelt. Da hat die Fenix2 so ihre Probleme. Sie verfügt zwar über eine ANT und Bluetooth Schnittstelle, aber es kann nur eine genutzt werden. Sprich, wer einen Sensor aktiviert hat, kann nicht gleichzeitig mit dem Handy in Verbindung stehen und beispielsweise das Livetracking nutzen.
Per ANT wird auch die Action Cam VIRB kontrolliert, so dass der FR als Fernbedienung dient. Bluetooth Smart wird bei der Kommunikation mit dem Handy genutzt und Wlan, um den FR automatisch mit Garmin Connect zu synchronisieren.
Garmin bleibt konsequent in Sachen Live Tracking. Das kennen vielleicht einige vom Edge810 o. 1000 oder dem FR620. Mit der Garmin Connect Mobile App kann man andere an seinem Training live teilhaben lassen. Wer Angst hat, plötzlich ungebetenen Besuch zu bekommen, kann auch nur an bestimmte Personen eine Email schicken lassen. Das Koppeln der Geräte funktioniert natürlich super einfach. App herunterladen, starten, Bluetooth nicht vergessen zu aktivieren, beide Geräte miteinander koppeln und schon kann es losgehen. Hat man sein Training beendet, wird selbiges auch direkt zu Garmin Connect geschickt. Einfach, schnell, praktisch. Genauso wie die WLAN-Funktion. Nicht nur Trainingsdaten lassen sich so schnell hochladen, sondern auch Updates installieren. Natürlich wird der Nutzer vorher vom FR “gefragt“, ob das jeweilige Update installiert werden soll. Dies muss man nur per Knopfdruck bestätigen. Das war auch bei mir direkt fällig, als ich den FR das erst Mal benutzte. Kabel sind da nicht mehr nötig, es sei denn, man möchte das Training manuell hochladen. Ein wichtiger Hinweis für alle ANT+ Stick Nutzer. Diese Technik wird für den Datenupload nicht mehr unterstützt. Ich hatte mich beim ersten Versuch gewundert, warum das nicht mehr funktioniert. Mit dem Kabel und der passenden Software (Garmin Express) ging es dann manuell aber genauso problemlos wie per Bluetooth und Handy oder per Wlan. Garmin setzt damit ganz klar auf Mobilität. Einen Computer soll man nicht mehr zwingend nutzen müssen.
Die ewige Warterei, das Frieren im Winter, das ungeduldige Zappeln vor dem Training haben mit der automatischen Speicherung des nächstgelegenen Satelliten auch ein Ende. Dazu muss der Forerunner 920XT wie der 620 einfach nur kurz mit dem Internet verbunden gewesen sein.
Aus Versehen passiert beim FR920XT nichts: Trainings können nicht nicht-gespeichert werden. Es sei denn man entschließt sich dazu und aktiviert per Tastendruck Verwerfen. Aus dem Ruhemodus kann man den FR auch nicht einfach so aufwecken. Dazu gehört ebenfalls ein Tastendruck. Alles natürlich gewohnt einfach. Der FR navigiert einen praktisch durch alles.
Die Displaybeleuchtung kann man ebenfalls so aktivieren, dass sie dauerhaft an ist. Gerade in der dunkeln Jahreshälfte eine für mich sehr nützliche Funktion. Natürlich verringert das die Batterielaufzeit.
Wer im Wettkampffieber ist braucht an der Startlinie auch keine Angst zu haben, dass sich der FR einfach abschaltet. Erstens warnt er per Vibration und/oder Ton mehrmals bevor er ausgeht mit einem Countdown, den man abbrechen kann. Das kann man in der Aufregung schon einmal nicht mitbekommen. Deshalb gibt es wie beim FR620 die Option den Standby Modus von 5 Minuten, was die Standardeinstellung ist, auf 25 Minuten zu verlängern.
Die einzige Option, die ich ein wenig vermisst habe, ist die Konnektivität mit meiner Tanita Wage. Eventuell könnte es Anfang des kommenden Jahres eine Option für Entwicklung über “Connect IQ“ geben. Ich bin gespannt.
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Der FR kann nicht nur im täglichen Gebrauch als Uhr benutzt werden, auf der Stunden, Minuten und Sekunden dargestellt sind. Er ist zudem ein Fitness Tracker, dessen Werte auf dem Hauptbildschirm angezeigt werden können. Den Aktivitätsbalken, der unten im Uhrendisplay prangt kann man beispielsweise ausblenden, sollte er einen stören.
Das ich ein bekennender Freund von Fitness Trackern bin, habe ich schon einmal hier und da erwähnt. Alles das, was das Vivofit kann, kann auch der Forerunner 920XT. Meinen ausführlichen Test mit allen Details, die auch auf den neunen FR zutreffen, könnt ihr in meinem Vivofit Test nachlesen. Aber der FR kann nicht nur das, sondern wurde meiner Meinung nach recht praktisch erweitert: bin ich zu lange an den Schreibtisch gekettet, ermahnt mich der FR mit einer Vibration und einem kurzen Blinken auf dem Display. Bis ich das aber verstanden habe, ist auch einige Zeit ins Land gezogen. Ob ich nun meinen Activity Tracker mit dem FR ersetzen würde, glaube ich fast nicht. Fitness Tracker sind in der Regel klein, schmal, leicht und im Idealfall kaum oder gar nicht zu spüren. Da ich eher selten eine Uhr trage, wenn eher als Schmuckstück als aufgrund ihrer Funktion, glaube ich nicht, dass ich mich Tag und Nacht damit anfreunden könnte. Aber da sind die Ansichten ganz sicher unterschiedlich.
Auf jeden Fall kann ich den Tracker zu Haus lassen, wenn ich trainiere, denn der FR zeichnet die Daten ja ebenfalls zuverlässig auf. Ein kleines ABER gibt es dabei. Leider muss ich mich entscheiden, ob mein Activity Tracker meine Aktivität aufzeichnen und zu Garmin Connect übertragen soll oder der Forerunner. Die Daten werden also nicht gedoppelt, weil das System nur einen Tracker akzeptiert. Möchte ich also heute mein Vivofit tragen, weil kein Training ansteht, und morgen nicht, weil ich ein Training habe und nicht zwei Geräte tragen möchte, muss ich das online umstellen. Das wiederum darf ich nicht vergessen wieder zurückzustellen. Also eigentlich alles viel zu kompliziert. Sprich: wer eine Uhr rund um die Uhr trägt, ist gut beraten, den Tracker zu aktivieren. Wer aber die Uhr nur zum Training trägt, lässt lieber seinen Tracker um, sofern er die Trainingsbewegung mitzählen lassen möchte.
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Schauen wir uns zunächst die Funktionen rund um das Laufen an. Brechen wir es auf die wesentlichen Details herunter, kann ich sagen, dass der neue Forerunner 920XT genau das mitbringt, was wir bereits vom 620er her kennen. Alle Informationen dazu findet ihr in meinem Forerunner 620 Test.
Läufer können sich Details über ihre Bewegungsmuster, ihren Regenerations- und Fitnesszustand sowie über die Trainingsbelastung anzeigen lassen. Zudem kann der FR920XT auch Prognosen für potentielle Zielzeiten eines geplanten Wettkampfs berechnen. Selbst wenn man davon ausgeht, dass die Daten zur Laufanalyse und die Informationen der sogenannten Laufzeiten-Prognose vielleicht nicht zu 100% stimmen, so sind sie meiner Meinung nach ein wirklich guter Richtwert. So half mir damals der 620er zu verstehen, dass meine Technik recht dürftig ist. Dass ich viel zu große Schritte mache und dabei viel zu intensiv auf und ab springe. Was das genau bedeutet? Das ich Kraft verschwende. Gerade bei langen Distanzen und beim Triathlon ist jedes Quäntchen Kraft letztlich Gold wert. Das kann über die gewünschten Sekunden entscheiden. Vielleicht sogar Minuten gut machen.
So wie auch der Forerunner 620 kann der 920XT einige Daten zur Bewegung/Laufeffizienz ermitteln. Den vollen Umfang an Funktionen kann man aber nur dann nutzen, wenn man einen entsprechenden Brustgurt trägt. Dieser ist natürlich mittlerweile aus einem sehr weichen Material. Dennoch habe ich weiterhin wie mit allen anderen Brustgurten meine Probleme. Die optimalste Lösung ist für mich die Herzfrequenzsmessung am Handgelenk. Diese ermöglicht allerdings in keinster Weise das Ermitteln der Bewegungsdaten, zu denen ich im Detail gleich kommen werde. Meine Idee einer Lösung muss ich dennoch direkt hier loswerden. Denn sobald ich eine neue Sportuhr auf dem Markt entdecke, frage ich mich sofort, wieso nicht das Patent der Mio Alpha eingekauft oder ein eigenes System ausgearbeitet wurde. Um nun die Bewegungsdaten zu ermitteln, braucht es meinem Verständnis nach scheinbar einen fixen Punkt am Körper. Praktisch bei uns Frauen, dass wir immer einen gut sitzenden Sport BH tragen (sollten). Ein Clip wäre dort super einfach angebracht und schon könnten die Herzfrequenz am Handgelenk abgenommen und alle Bewegungsdaten mit dem Clip gesammelt werden. Das aber nur als Randnotiz.
Nun aber zu den sogenannten Bewegungsdaten:
Mit Hilfe eines integrierten Beschleunigungssensors werden zur Abbildung der Laufeffizienz insgesamt drei Metriken gemessen. Erstens die Bodenkontaktzeit, die in Millisekunden gemessen wird. Es handelt sich dabei um die Zeit, die wir bei jedem Schritt am Boden verbringen und die so kurz wie möglich sein sollte. Zweitens die vertikale Bewegung, die bei mir immer wieder für das Gerücht sorgt, ich würde beim Laufen hopsen. Also die Bewegung, die wir bei jedem einzelnen Schritt nach oben und wieder nach unten machen. Als dritter und letzter Wert wir die Schrittfrequenz abgebildet. Das sind die Anzahl der Schritte (rechts und links zusammen), die man in einer Minute zurücklegt. Diese Daten zeigen uns im Idealfall, wie effizient unser Laufstil ist. Oder ob wir einfach nur unheimlich viel Energie am Boden und in der Höhe verschwenden, statt unser Können in eine Vorwärtsbewegung umzusetzen.
Ebenfalls wie beim Forerunner 620 wird mit einer Balkengraphik angezeigt, wie effizient wir laufen. Meine Bodenkontaktzeit war beispielsweise auf dem Laufband deutlich höher als draußen. Das relativierte sich etwas, wenn ich das Tempo bei Intervallen deutlich anzog. Dann stieg auch meine Schrittfrequenz erheblich an. Das sind kleine Denkanstöße, die mir halfen einige Schlussfolgerungen aus meinem Laufstil zu ziehen. Wer während des Trainings nicht ständig auf den FR starren möchte, kann natürlich auch in einer Tabelle im Handbuch nach dem Training schnell die Werte nachvollziehen.
Einigen Nutzern ist vielleicht ebenfalls von dem FR620 der VO2max-Wert bekannt: dieser Wert wir in Milliliter gemessen und bildet die maximale Sauerstoffaufnahme, die man unter maximaler Leistung innerhalb einer Minute pro Kilogramm Körpergewicht verwerten kann. Ziemlich viele Infos für so einen Wert, der auch persönliche Daten wie Alter, Gewicht, Größe, Geschlecht mit einfließen lässt. Mein Wert schwankte warum auch immer zwischen 45 und 49, also irgendwo zwischen sehr gut und super für mein Alter. Na wenigstens etwas. Dieser Wert ist zudem wichtig, um die mögliche Regenerationszeit zu ermitteln. Diese wird im Anschluss eines Trainings dargestellt. Anhand eines Countdowns, den man sich täglich anzeigen lassen kann, behält man den Überblick. Der FR920XT hält einen darüber auf dem Laufenden, wann es mit dem Training wieder losgehen kann. Ob ich mich daran halte, ist nun jedem selbst überlassen. Ich nehme diese Werte immer als Richtwert, aber richte mich nach meinem Trainingsplan, der bis jetzt immer ausgeklügelt genug war, um mich nicht zu überlasten und meinen Körper mit unterschiedlichsten Sportarten zu belasten. Beginne ich aber ein Training kann ich mir vom FR meinen aktuellen Erholungszustand anzeigen lassen. Ob ich wohl schon wieder für ein wirklich hartes Training fit genug bin? In Echtzeit ermittelt er beim Erholungs-Check ob ich noch einmal etwas lockerer trainieren sollte und bereits ausgeruht genug für ein hartes Training bin. Natürlich konnte ich das in der kürze der Zeit nicht ausprobieren, aber in der Theorie soll der FR auch immer genauer werden, desto häufiger man mit ihm trainiert.
Ein schöner Richtwert, vielleicht auch Motivation für den ein oder anderen ist die Wettkampfvorhersage. Diese ermittelt der FR für Marathon, Halbmarathon, 10km und 5km. Je nachdem wie gut bei mir der VO2max-Wert ausgefallen ist, variierte auch diese Vorhersage; nicht übermäßig stark aber schon nennenswert. Ich würde diese Prognose deshalb eher als Richtwert sehen und langfristig im Auge behalten. Tendenzen sind für mich mit dem FR klar abzusehen, sowohl negativ wie auch positiv. Eine Leistungsdiagnostik wird der FR wahrscheinlich nie ersetzen können, aber er kann meiner Meinung nach durchaus eine Stütze im täglichen Training sein. In wie fern man sich selbst davon beeinflussen lässt, muss wieder jeder mit sich selbst ausmachen.
Eine Prognose für Wettkämpfe gibt es bei den Funktionen Schwimmen, Radfahren und Triathlon aber nicht. Beim Schwimmen liegt keine Herzfrequenz zugrunde, so dass die zu ermittelnden Variablen wie VO2max nicht vollständig sind. Beim Radfahren besteht wahrscheinlich die Schwierigkeit, dass man ein Wattmesssystem nutzen müsste und die Distanzen bzw. die Vielzahl an Wettkampfoptionen riesig sind.
Dank des integrierten Beschleunigungssensors kann man ganz komfortabel in der Halle trainieren. Per GPS kalibriert sich der Forerunner von allein, wenn man im Freien trainiert. Geschwindigkeiten und zurückgelegte Distanzen können so in Gebäuden ermittelt werden. Die Möglichkeit einen Laufsensor zu koppeln, besteht aber dennoch, was auch die Genauigkeit erhöhen soll.
Neben all dieser interessanten Daten kann man natürlich mit dem FR auch einfach nur Laufen. Er zeigt zuverlässig wie oben bereits erwähnt sowohl beim Laufen wie auch bei den anderen Sportarten Pace/Geschwindigkeit (aktuell und im Durchschnitt), Herzfrequenz, Distanz, zurückgelegte Strecke und alles was man sich sonst aus der Vielzahl der Optionen herausgesucht hat an. Man kann Intervalle trainieren, bestimmte Ziele definieren oder auch komplexere Trainings anlegen.
Möchte man sich motivieren lassen, steht wie bei vielen anderen FR Modellen der virtuelle Partner zur Verfügung. Man kann sowohl beim Laufen als auch beim Radfahren gegen ein früheres Rennen oder auch gegen eine bestimmte Geschwindigkeit antreten. Für das Schwimmtraining gibt es diese Option nicht.
Hat man noch keinen Laufrhythmus für sich entdeckt, kann man die Funktion Jogging Metronom einsetzen. Eine spannende neue Option, die ich leider noch nicht genau ausprobieren konnte. Per Vibration oder Ton wird ein bestimmter Rhythmus vorgegeben, den wir beim Laufen nutzen können.
Weiterhin wird natürlich auch der Trainingseffekt ermittelt – also wie effektiv war mein Training auf einer Skala von 1 bis 5. Das aber nur beim Laufen und Radfahren.
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Der Umfang an Daten beim Radfahren ist nicht ganz so groß wie beim Laufen, aber es gibt einige Parameter, die sich überschneiden. Radspezifisch kann mit einem kompatiblen Wattmess-System (z.B. VectorS/Vector) die VO2max berechnet werden. Das ist die vermutlich wichtigste Neuerung. Wer sich darauf einlassen möchte, muss leider immer noch tief in den Geldbeutel greifen. Zwar gibt es mit dem VectorS nun eine günstigere Version (€849), aber diese misst auch nur die Wattzahl auf einer Seite (nämlich links). Ein Upgrade ist jeder Zeit möglich. Um die Druckverteilung beider Beine zu messen, muss man €1399 ausgeben.
Der integrierte barometrische Höhenmesser ermöglicht es mit Hilfe von Höhenmeterinformationen wie Steigung oder Vertikalgeschwindigkeit eine exakte Leistungseinschätzung über den Fahrer zu geben.
Wie beim Laufen kann der Forerunner 920XT auch beim Radfahren Dank Herzfrequenzssensor eine Erholungszeit ermitteln und dem Nutzer vorschlagen. Zudem kann man einen Erholungs-Check durchführen lassen. Die Genauigkeit erhöht sich aber bei beiden Daten, wenn man ein entsprechendes Watt-System benutzt.
Eine interessante Neuerung, die auch abwärts kompatibel ist, betrifft den Geschwindigkeits- und Trittfrequenzsensoren. Die Geschwindigkeit und die Trittfrequenz werden nun nicht mehr per Sensor und Magnet ermittelt. Es gibt ein neues Set, das zusammen mit dem Edge 1000 in diesem Jahr auf den Markt kam. Dieses Set enthält beide Sensoren (€69), aber beide können auch für jeweils €39 einzeln erworben werden. Diese Sensoren sind deutlich leichter geworden und machen dank integriertem Beschleunigungssensor den Magneten überflüssig. Vorbei sind also auch die Zeiten der Bastelei, weil die Kurbel zu weit vom Rahmen absteht und man mit kleinen Holzstückchen wie bei meinem Rad den Abstand minimieren musste… Der Trittfrequenzsensor wird an der Kurbel befestigt; der Geschwindigkeitssensor an eine der beiden Radnaben. Die Daten werden per ANT+ übertragen. Das funktioniert natürlich auch bei Regen und wer sein Rad durch ein Gewässer schieben muss, kann das auch ohne Gefahr machen. Die Sensoren sind bis zu 10m Tiefe wasserfest. Allerdings funktioniert die Übertragung der Daten unter Wasser nicht. Die alten GSC10 Sensoren sind aber mit dem FR920XT kompatibel. Wer diese hat und weiter nutzen möchte, kann das ohne Probleme machen.
Wie bei der Option Laufen auch, können natürlich ganz individuelle Trainings angelegt werden. Man kann Intervalle trainieren, Ziele definieren, Alarme aktivieren,…
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Der Forerunner ist bis ca. 50m wasserdicht (5ATM Standard). Dank des großen Displays und der sehr guten Auflösung kann man alle Daten auch im und unter Wasser ablesen. Muss man eben nur noch den Arm so unter sich entlang ziehen, dass das klappt.
Die Schwimmtrainingsfunktionen wurden mit der Option erweitert, dass man Trainingspläne übertragen kann und nun auch Bahnen ohne Armzüge korrekt aufgezeichnet werden. Das muss ich nur entsprechend während des Trainings umstellen. Das habe ich leider noch nicht ausprobiert, da mein Trainingsplan das nicht vorgesehen hatte. Aber so wie ich es auf dem Forerunner gesehen habe, funktioniert es nur in der Halle, da man die Strecke eingeben muss. Mit dieser Funktion kann man nun all die vielen Technik-Einheiten, die man gern im Plan nach der Erwärmung stehen hat, aufzeichnen und bei der Auswertung nachvollziehen. Alles das, von dem man meint, man müsse nun doch ertrinken. Gern als Atem- und Artenspiele bezeichnet – linker Arm, rechtes Bein, auf der Seite schwimmen, nur Beine, Delphin Bein – Brust Arme…
Zeit, Distanz, Geschwindigkeit, Schlagzahl, Zuganzahl pro Bahn (fällt natürlich weg, wenn man im Freiwasser trainiert), Schlagidentifikation und Schlageffektivität werden ermittelt. Mit Hilfe des integrierten Beschleunigungssensors werden Schwimmbewegungen aufgezeichnet.
Natürlich kann man wie beim Laufen und Radfahren auch die Schwimmintervalle frei programmieren. Dem Training laut Trainingsplan steht also absolut nichts im Weg.
Eine Track Aufzeichnung erfolgt beim Freiwassertraining, das vermutlich am einfachsten gestartet ist.
Da beim Schwimmen die Pulsnahme nicht funktioniert, kann auch keine Erholungszeit und kein Trainingseffekt ermittelt werden. Ein Erholungs-Check ist dementsprechend ebenfalls nicht möglich.
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Einfachheit in der Bedienung sollte auch hier gewährleistet sein. Nichts ist beim Triathlon neben dem An- und Ausziehen des Neoprenanzuges stressiger, als das man sich mit eigenwilliger Technik abmühen muss. So einfach und schnell man hinter das Menü steigt, so einfach ist die Triathlon-Option ausgewählt und gestartet. Gleiches gilt für das Beenden einer Sportart, das beginnen und abschließen der Wechselzeiten und neu starten der nächsten Sportart.
Zudem kann man sich ganz variable Multisportprofile einrichten, bei denen die Reihenfolge der Sportarten beliebig gewechselt werden kann. Sprich, der FR kann Run & Bike, Swim & Run, etc. Es ist zudem möglich, ohne Pausen, von einem Profil zu einem anderen zu wechseln und das auch, wenn die eine Sportart im Freien und die andere indoor stattgefunden hat. Natürlich muss man dem FR einen Moment Zeit geben, den Satelliten zu orten, wenn man nach draußen geht. Aber wie bereits erwähnt geht das nun auch deutlich schneller.
Zu einem weiteren interessantes Update in Sachen Multisport komme ich weiter unten bei der Datenauswertung.
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Nicht unerwähnt soll bleiben, dass der Forerunner 920XT auch zahlreiche Funktionen einer Smart Watch vereint. Die Uhr muss lediglich mit dem Handy verbunden sein und schon erhält man Benachrichtigungen über Emails, Anrufe, Textnachrichten und Termine auf dem Display angezeigt. Diese Funktionen werden leider erst mit einem der nächsten Updates zum Verkaufsstart aktiviert, so dass ich nicht viel darüber sagen kann. Funktionieren soll das aber mit iPhones ab der Generation 4s und mit Android Geräten mit der Firmware 4.33.
Für mich stellt sich die Frage, ob ich das möchte beim Laufen? Selbst wenn ich mein Handy immer mit dabei habe, so habe ich doch alles Apps und Dienste ausgestellt und genieße die Ruhe. Trage ich den FR als Uhr kann es vielleicht eine sinnvolle Erweiterung sein.
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Mein verwöhntes Touch-Display Herz war zunächst erschüttert darüber, dass ich mich mit Knöpfen arrangieren muss. Für mich spricht eigentlich nichts gegen ein Touch-Display. Selbst bei Regen komme ich damit (FR610) gut zurecht. Auch wenn es dann natürlich etwas schwerfälliger reagiert. Aber nichts, was mich sehr stört. Beim Forerunner 920XT haben wir nun kein Touch-Display. Das verkompliziert aber die Benutzung zum Glück nicht. Ohne den Vorgänger zu kennen, habe ich alles wirklich in Windeseile verstanden. Die intuitive Steuerung macht die Nutzung wirklich sehr einfach. Natürlich ist die Fülle an Wahlmöglichkeiten zuweilen überwältigend. Aber man kann schnell hinter das System steigen. Ich hatte zwar Einblick in das Benutzerhandbuch, aber ich habe mich damit erst im Nachhinein auseinander gesetzt. Vier Knöpfe an den Seiten, jeweils zwei links und zwei recht, sowie zwei unterhalb des Displays, die sich mit leichtem Druck bedienen lassen. Kleine Icons oder auch Beschriftungen am Displaygehäuse visualisieren, wofür die Knöpfe da sind bzw. wohin man mit ihnen navigieren kann. Die Knöpfe sind leicht geriffelt/haben eine Struktur und lassen sich so auch bei nassem Wetter oder mit feuchten Fingern sehr gut bedienen. Im Vergleich zum Vorgänger hat sich laut Garmin der Druckpunkt auch verbessert.
Sportarten starten, durch die Unterpunkte navigieren, benutzerdefinierte Seiten einstellen,… alles logisch strukturiert und so kein Problem bei der Handhabung. Auch nicht laufend unterwegs. Hat man einmal das System im Griff, kann man alles sehr schnell auf seine Bedürfnisse hin konfigurieren.
Wie beim FR620 handelt es sich nun um ein hochauflösendes Farb-Display, dessen Kontrast verstärkt wurde. Auch bei direkter Sonneneinstrahlung wird alles sehr gut ablesbar dargestellt. Visuell macht es schon sehr viel her, aber für mich ist es wichtig, dass die Zahlen klar und deutlich abzulesen sind und dass sie in den einzelnen Datenfeldern nicht zu klein dargestellt werden.
Es gibt außerdem die Möglichkeit, dass man mit Farben arbeitet. So kann man die “Hintergrundfarbe“ auswählen – zur Wahl stehen hell und dunkel. Es können eigenen Profilen Farbe zugeordnet werden, z.B. blau, pink, grün… Zahlen können ebenfalls bunt dargestellt werden. Eine nette Option, aber definitiv kein Kaufgrund für mich. Dafür sind die Farben einfach zu verwaschen.
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Habe ich mein Training absolviert, hagelt es selbstverständlich Rekorde. Also zumindest am Anfang, wenn der FR neu ist. Auch wenn ich natürlich weiß, dass das mit uns (also dem FR und mir) nicht ewig so weitergeht konnte, hat es doch einen gewissen Unterhaltungswert. Zudem sorgt es für etwas mehr Antrieb und motiviert durchaus. So habe ich am Anfang kleine Auszeichnungen für die schnellsten Zeiten erhalten. Für die längsten Strecken gibt es selbstverständlich auch eine Belohnung. Hat man das in der Aufregung nach dem Beenden des Trainings alles nicht mitbekommen, kann man die Rekorde auch in den Statistiken später auf dem FR aufrufen.
Nach dem Training schaue ich gern in das Protokoll der letzten Aktivität. Ich kann mir hier von allen Sportarten, aber auch vom Triathlon selbst, eine erste Auswertung anzeigen lassen. Natürlich nicht graphisch, wie es online möglich ist. Es werden sehr übersichtlich die wichtigsten Informationen untereinander zusammengefasst. Man ist selbstredend gut damit beraten, wenn man die mobile App oder besser noch Garmin Connect online zur Anzeige bzw. Auswertung benutzt. Für eine erste kurze Trainingsauswertung reichen die Daten auf dem Forerunner 920XT aber. So kann ich zum Beispiel auch sehr schön nachvollziehen, wie viel Zeit ich in welcher Herzfrequenz trainiert habe. Das wird anhand eines bunten Balkendiagramms visualisiert.
Sehr schön finde ich immer, wenn ich online oder auch mit der passenden App und dem Handy komplexere Trainings wie Intervalle zusammenstellen und auf den FR übertragen kann. Das ist natürlich auch mit diesem Forerunner problemlos möglich. Per Bluetooth oder per USB Kabel ist die Einheit innerhalb von Sekunden übertragen und steht zur Auswahl bereit.
Daten können zum Teil an wenige Drittanbieter direkt weitergeschickt werden. Man lässt also per Wlan oder Bluetooth und mit dem Handy die zuvor gespeicherten Trainingsdaten zu Garmin Connect hochladen und diese werden von dort, wenn gewünscht, an externe Anbieter weiter geschickt. Es besteht weiterhin die Möglichkeit verschiedene Dateitypen von Connect zu exportieren.
Ein interessantes Update hat Garmin bereits jetzt für den neuen FR920XT angekündigt. Vielleicht können sich auch Fenix2 Nutzer freuen. Auf jeden Fall soll bis zum Verkaufsstart die Möglichkeit bestehen, dass Multisport Aktivitäten als eine Einheit auf Garmin Connect erscheinen.
Einige wenige Trainingseinheiten konnte ich bereits absolvieren. Leider noch zu wenige, um einen direkten Schluss auf die Genauigkeit zuzulassen. Sowohl beim Freiwasserschwimmen wie auch beim Radfahren und Laufen drinnen und draußen hatte ich als Vergleich entweder den FR610 oder das Edge810 mit. Eine höhere Genauigkeit soll aber auch per GPS und GLONASS Nutzung unter Bäumen gewährleistet werden. Große Unterschiede konnte ich zunächst nicht feststellen. Nur auf dem Laufband hatte ich beim ersten Training einen etwas höheren Kilometerwert, als das Laufband selbst anzeigte. Das lag sicher daran, dass ich den FR vorher nicht im Freien gelaufen bin und er sich nicht kalibrieren konnte. Beim zweiten Versuch fiel das Ergebnis deutlich genauer aus und es handelte sich um gut 300m mehr, die das Laufband nach mehr als 15km anzeigte.
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Auch bei längeren Einheiten saß der Forerunner 920XT wirklich gut an meinem schmalen Handgelenk und lässt sich komfortabel tragen. Das Armband ist weich und sehr flexibel gearbeitet und mit kleinen Schrauben am Displaygehäuse befestigt, die leichtes Wechseln ermöglichen.
Das Armband schmiegt sich gut um den Arm ohne größere Lücken oben und unten zu belassen. Das ist leider bei einer Vielzahl von Sportuhren immer wieder gern der Fall. Das Armband reichte vollkommen, um es recht weit hinten schließen zu können. Der kleine Haken an dem Gummiring des Verschlusses hält den Rest des Armbandes gut am Platz. Wünschenswert wäre aber wirklich ein Verschluss, wie ich ihn nun von der TomTom oder auch Mio Alpha kenne. Sicherer geht meiner Ansicht nach nicht.
Mit seinen 61 Gramm ist der Forerunner 920XT nahezu genauso schwer oder leicht wie die TomTom Cardio Multisport, wobei der Forerunner deutlich massiver ist. Aber ich bildete mir ein, dass er nicht so ein Schweregefühl am Arm hinterlässt, wie es schon einmal mit dem FR610 passiert. Die Fenix schlägt er natürlich auch. Schon das Gehäuse ist deutlich kleiner und flacher im Vergleich.
Auch wenn der Forerunner seine gewohnt kantige Form behalten hat, so wirkt alles etwas bunter, abgerundeter und aufgeräumter. Im Vergleich zum Vorgänger wirkt der FR920XT etwas größer, aber das täuscht. Er ist etwas mehr als 2mm flacher und 11g leichter. Das Uhrengehäuse ist nicht so stark nach oben und unten hin zum Armband verlängert. Dafür ist das Display deutlich in der Länge angewachsen.
Wie auch bei einigen neuen Updates von Garmin, lassen wir die Fenix2 mal in klassisch schwarz außen vor, nähern sich die Modelle im Design immer mehr an. Es gibt nun zwei Modelle, was ich persönlich sehr begrüße: eine schwarz-blaue Version und eine in weiß-rot, mein persönlicher Favorit. Vielleicht für den ein oder anderen Athleten schade, es gibt kein rein schwarzes Modell. Aber wer es ganz bunt mag, kann in farbige Ersatzarmbänder investieren. Diese gibt es in den Kombination wie es den FR920 zu kaufen gibt (blau-schwarz, rot-weiß), aber auch in saftig grün-blau und blau-rot.
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Die Dockingstation ist immer so ein Wackelkandidat von Garmin. Auch wenn ich mich wirklich nur mit der Klammer des FR210 angestellt habe, kenne ich einige FR Nutzer, die größere Probleme mit verschiedenen Systemen haben oder hatten. Das Ladekabel zusammen mit der Dockingstation ist wirklich einfach zu benutzen. Einklicken und mit einem kleinen Druckknopf wieder lösen. Bei mir saß es wie angegossen und führte zu keinerlei Problemen. Ein USB Adapter/Netzteil für die Steckdose wird nicht mitgeliefert, kann aber käuflich erworben werden.
Wie bereits oben erwähnt, kann man diverses Zubehör kaufen oder bereits vorhandene kompatible Garmin Geräte nutzen. So gibt es für den neuen Forerunner 920XT das Pedal Wattmess-System, Trittfrequenz- und Geschwindigkeitssensor (wie oben erwähnt gibt es ein neues System), Brustgurt (um alle o.g. Funktionen nutzen zu können, benötigt man den neuen HRM Run Gurt), Zubehör zum Aufladen, farbige Ersatzarmbänder und Armbandverlängerungen.
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Mit der Vielzahl an Möglichkeiten gehört der Garmin Forerunner 910XT garantiert in den Profibereich des Equipments. Ambitionierte Multisportler werden sicher mit dieser GPS Uhr ihre wahre Freude haben. Ob man bereit ist, dafür €449 (oder €499 mit HRM Run Brustgurt) auszugeben, muss jeder für sich selbst beantwortet.
Fest steht, dass man vermutlich mehr Daten aus seinem Training ziehen kann als mit jedem anderen Garmin Gerät zuvor. Außerdem wurden Funktionen integriert, die mit anderen Devices auf den Markt gekommen sind (Fitness Tracker, Smart Watch Funktionen). Das, was ich wirklich bei diesem Alleskönner vermisse, ist die integrierte Pulsmessung am Handgelenk. Das wiederum würde die Ermittlung der Bewegungsdaten deutlich erschweren. Wobei mir spontan ein Lösungsansatz eingefallen ist, der zumindest für uns Frauen sehr gut funktionieren könnte.
Lohnt sich ein Upgrade von dem Forerunner 910XT auf den neuen 920XT? Vielleicht für all jene, die sehr viel Wert auf die Bewegungsparamater legen und Details über ihre Bewegungsabläufe und über ihren Regenerations- sowie Trainingszustand erhalten möchten. Zudem vereint der neue Smart Watch & Fitness Tracker und bietet die Möglichkeit des Jogging Metronoms; sie ist kleiner und leichter; kann mit einer Vielzahl an Geräten gekoppelt werden und verfügt über eine Wlan Schnittstelle.
Insgesamt bietet der Forerunner 920XT für mich alles, was mein Triathlon Herz begehrt. Er begrenzt den Umfang an nötiger Technik auf ein Minimum. Nämlich auf genau ein Gerät. Bietet aber ein Maximum an kaum zu bewältigenden Daten. Auch wenn man im Training vielleicht auf eine Sportuhr und beispielsweise auf ein Navigationsgerät wie das Edge setzen möchte, so hat man im Wettkampf doch mit diesem FR den einfachsten und besten Begleiter an seiner Seite. Der Erscheinungstermin ist noch für Oktober angekündigt. Vielleicht etwas, was man sich zu Weihnachten gönnen kann. Bis dahin soll er ganz sicher auf dem Markt sein.
Vielen lieben Dank an Garmin, dass ich vorab einen Blick auf den neuen Forerunner 910XT werfen konnte.
PS: Während meines Schwimmtrainings hielt mich mein 2XU Neoprenanzug auch jetzt noch warm. Die letzten Radeinheiten liebe ich weiterhin in kurz kurz, wenn möglich, und verabschiede mich so langsam von meinem Zeitfahrrad und Casco Helm für diese Saison. Mein Rennrad ruft. Bei den meisten Laufeinheiten versuche ich den letzten Hauch milder Luft mit meinen Zoot Sachen zu genießen. Für etwas Fuß- und Beinarbeit begleiten mich oft die Brooks Pure Drift und nicht fehlen dürfen die Lieblings-Julbo Sonnenbrille und mein Eiswürfel Im Schuh Visor.