Quelle: Helmut Mühlbacher
Ihr Lieben,heute Abend möchte ich Euch eine Geschichte von Marianne Pichlmann erzählen:
„Das Versöhnte in Dir“
„Zu einem Häuptling, der in einem Indianerreservat lebte und wegen seiner Weisheit berühmt war, kam ein junger Weißer. Er klagte dem Indianer sein Leid:
Ein großer Traum vom glücklichen und erfüllten Leben wohne in seinem Herzen. Aber er verfüge nicht über die Möglichkeiten, um seinen Lebenstraum zu verwirklichen.
Ganz gleich, wie er es auch anpacke, immer stellten sich ihm Grenzen in den Weg.
Und seine Partnerin sei wohl auch nicht die richtige Frau für ihn.
Er habe oft das Gefühl, die ganze Welt sei gegen ihn, und er frage sich,
warum denn gerade er nicht glücklich sein dürfe.
Oft könne er vor Unruhe nicht schlafen. Er sei so unglücklich mit seinem Leben. Seine Möglichkeiten hätten sich nun so sehr begrenzt, dass er keinen Sinn mehr in seinem Leben sehe.
Der Häuptling hörte ihm ruhig und ernst zu. Dann wiegte er seinen Kopf hin und her und sagte zu dem jungen Mann:
„Du kommst als Weißer, dem die Welt so viel Möglichkeiten bietet, zu mir, einem Indianer, dem man sein Land und seinen Lebensraum geraubt hat und der seine Tage im Reservat wie in einem Gefängnis verbringen muss, und Du klagst bei mir über die Grenzen Deiner Freiheit?
Wie schwer ist doch der weiße Mann zu verstehen!“
Und er führte den jungen Mann hinaus vor sein Zelt. Dort lag eine riesige Pferdeweide vor ihnen. Die Pferde grasten friedlich darin. Nur ein schwarzer Hengst jagte durch die Gegend.
Der Häuptling zeigte auf das Pferd: „Siehst Du ihn? Er lebt schon lange hier im Reservat. Aber immer noch hat er sich nicht abgefunden mit seinen Grenzen. Unablässig läuft er gegen den Zaun der Pferdeweide und reißt sich wund am Stacheldraht. Er schlägt oft wie wild um sich und verletzt andere Tiere. Er ist temperamentvoll und stark. Aber es ist nicht nur die Leidenschaft, die ihn treibt. Es steckt etwas Dunkles, Unversöhntes in ihm. Und eines Tages wird er daran zugrundegehen.“
Und der Häuptling blickte dem weißen jungen Mann tief in die Augen, wies auf den Hengst hin und sagte: „Deine Seele ist wie seine. Etwas Dunkles wohnt in Dir, etwas Unversöhntes! Auch Du reißt sich wund an den Grenzen Deines Lebens! Du kannst das Unabänderliche nicht annehmen. Was es auch sei: Söhne Dich aus mir Dir selbst! Söhne Dich aus mit Deinem Leben. Sonst richtest Du Dich selbst zugrunde! Denn es gibt keinen anderen Weg.“
Ihr Lieben,
Ziele sind etwas Wunderbares, Träume können uns beflügeln.
Ziele und Träume sind unser innerer Lebensmotor, der uns jeden Tag antreibt, der uns jeden Tag motiviert, Schritt für Schritt auf unserem Lebensweg voranzuschreiten.
Aber bei den Menschen herrscht, was die Träume und Ziele betrifft,
ein großes Missverständnis.
Viele Menschen glauben, Ziele zu erreichen und Träume zu verwirklichen, sei ihr eigentlicher Lebenssinn. Aber das ist nicht wahr.
Der eigentliche Sinn unseres Lebens ist es, aus unseren Fähigkeiten und Talenten etwas zu machen. Unsere Stärken und Begabungen zur Entfaltung zu bringen, zu uns selbst zu finden, Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein zu entwickeln und mit unseren Fähigkeiten und Begabungen uns selbst und anderen Menschen das Leben zu erleichtern, in unser und das Leben anderer Menschen Frieden, Freude, Liebe, Hoffnung und Zuversicht zu bringen, das ist der Sinn unseres Lebens.
Das ist, so möchte ich es einmal ausdrücken, der eigentliche Kuchen unseres Lebens.
Wenn wir darüber hinaus auch noch einen Teil unserer Ziele erreichen und einen Teil unserer Träume verwirklichen, dann ist das wie die Schlagsahne auf dem Kuchen des Lebens!
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Viele Menschen rauben sich selbst viel Lebenskraft, indem sie den Zeiten nachtrauern, in denen es ihnen aus verschiedenen Gründen nicht möglich war, ihre Ziele zu erreichen und ihre Träume zu verwirklichen. Sie fühlen sich schuldig, diese Ziele nicht erreicht zu haben, diese Träume nicht verwirklicht zu haben. Und deshalb sind sie heute unglücklich und fühlen sich wertlos.Und das ist ganz besonders tragisch: Denn dieses Gefühl des Unglücklichseins und dieses Gefühl der Wertlosigkeit lähmen dann die Menschen und so verpassen sie die Chance, nun in der Gegenwart ihre Träume zu verwirklichen, ihre Ziele zu erreichen.
Nur der Mensch kann wirklich große Ziele ansteuern, große Träume in die Wirklichkeit überführen, der sich ausgesöhnt hat mit seiner Vergangenheit, der sich ausgesöhnt hat mit sich selbst, der sich ausgesöhnt hat mit dem eigenen Versagen, der eigenen Angst vor der eigenen Wertlosigkeit.
Sich selbst annehmen, bedeutet, einen Schlussstrich unter die Vergangenheit zu ziehen, soweit sie belastend ist, und sich selbst JETZT und HIER anzunehmen. Sich mit sich selbst auszusöhnen, sich selbst annehmen, bedeutet:
Sich selbst so akzeptieren, wie man ist, mit all den Schwächen und Fehlern, die man hat, aber auch mit all den Stärken und Fähigkeiten, über die man verfügt.
Wer sich mit sich selbst ausgesöhnt hat und in Frieden (also zufrieden, nicht –unzufrieden!) mit sich selbst lebt, der kann das Leben genießen wie einen köstlichen Kuchen und dann sind die Traumerfüllung und das Erreichen der Ziele die köstliche Schlagsahne auf dem herrlich schmeckenden Kuchen des Lebens.
Ich wünsche Euch allen von ganzem Herzen, dass es Euch gelingt, Euch selbst anzunehmen und Euch selbst zu lieben. Ich wünsche Euch einen Abend der Ruhe und Gelassenheit und grüße Euch herzlich aus Bremen
Euer fröhlicher Werner
Quelle: Karin Heringshausen
PS. Zu diesem Thema passt wunderbar ein Gedicht von Heinz Erhardt, dass ich Euch nicht vorenthalten möchte: