Wie sieht der Teppich Deines Lebens aus?


Wie sieht der Teppich Deines Lebens aus?

Quelle: Helmut Mühlbacher

Ihr Lieben,
heute Abend möchte ich Euch eine Geschichte von Peter Graf v. Eysselsberg erzählen, nach einem Motiv von Josef Quadflieg erzählen:

„Der Teppich“

„Zwei Freunde, Heiner und Georg, saßen eines Abends beieinander und unterhielten sich über den Sinn des Lebens und darüber, ob das Leben denn nun schön und lebenswert oder ob es nur beschwerlich und mühevoll sei. 

Während des Gesprächs fiel der Blick von Georg auf einen Teppich,
der in der Nähe des Fensters lag.

„Was ist das für ein alter hässlicher Teppich, den Du da hast?“, fragte er Heiner.

„Auch ja“, erwiderte Heiner, „der alte hässliche Teppich liegt dort schon viele Jahre, er stammt noch von meinen Eltern, ich werde ihn bei Gelegenheit wegwerfen!“

Jetzt aber war die Neugier von Georg geweckt, denn er hatte Heiners Eltern, die vor ein paar Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen waren, sehr gut gekannt. Von daher wusste er, dass Heiners Mutter sehr viel Wert auf eine schöne Inneneinrichtung gelegt hatte. Sie hätte niemals einen so hässlichen Teppich in ihrer Wohnung geduldet.

Georg stand auf, ging zu dem Teppich hin und untersuchte ihn.
Dann lachte er laut und sagte:
„Heiner, Du hast den Teppich versehentlich falsch herum hingelegt.
Die schöne Seite muss nach oben und die hässliche nach unten.“

Nun schauten sie sich gemeinsam den Teppich genauer an.
Er war handgeknüpft  und hatte auf der Oberseite ein herrliches Muster in leuchtenden Farben, eine echte Kostbarkeit

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Auf der Unterseite aber sahen sie nur Fäden und Knoten, abgeschnittenes Garn und ein ganz und gar durcheinandergebrachtes Farbenfeld. Kurzum, wenn sie die wirre Unterseite anschauten, konnten sie sich kaum eine Vorstellung von der schön geordneten Oberseite machen.

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Da wurden die beiden Freunde still, entkorkten eine Flasche Wein und beendeten ihre Gespräche. Sie dachten bei sich: Vielleicht ist es mit unserem Leben wie mit diesem Teppich!“


Ihr Lieben,

als ich als Dozent an der Universität Göttingen gearbeitet habe, war es unter anderem meine Aufgabe, junge Studentinnen und Studenten zu unterrichten. In einem Semester führte ich ein Seminar für junge Studienanfänger durch.

Um den jungen Menschen die Augen dafür zu öffnen, dass man gleiche Dinge auch ganz unterschiedlich sehen und beurteilen kann, schickte ich die eine Gruppe der Seminarteilnehmer in einen Göttinger Stadtteil zu einem großen Wohnkomplex.
Die jungen Leute sollten sich die Straßenfassade dieses Wohnkomplexes genau ansehen und zu Papier bringen, was sie gesehen hatten. Die zweite Gruppe schickte ich zu dem gleichen Wohnkomplex, allerdings sollten sie sich in den Innenhof begeben und aus der Sicht des Innenhofs den Wohnkomplex beschreiben.

Das Interessante war nun, dass die eine Gruppe im Seminar den Wohnkomplex, dessen Fassade frisch renoviert worden war, als schön, prächtig und sehr eindrucksvoll schilderte, während die andere Gruppe den Wohnkomplex aufgrund des Hinterhofs, der noch nicht renoviert war, als hässlich, unschön und abstoßend schilderte.

Ebenso ist das mit unserem Leben.
Unser Leben hat nicht nur schöne, nicht nur prächtige, nicht nur fröhliche Seiten, nein, es gibt auch Tage des Leides, Tage der Krankheit, Tage der Angst, Tage der Trauer, Tage, an denen wir uns nicht zutrauen.

Entscheidend ist aber, dass wir uns die Ruhe und die Zeit nehmen, unser Leben einmal zu betrachten. Das geht aber nicht in der Hektik des Alltag, dazu müssen wir zur Ruhe kommen.

Wenn wir in Ruhe über unser Leben nachdenken, dann werden wir entdecken, dass unsere Leben in vieler Weise der Rückseite des Teppichs aus unserer Geschichte ähnelt. Da sind Fäden, die nach unserer Meinung gar keinen Sinn ergeben, da ist oft kein Muster zu erkennen, sodass wir unseren Weg nicht erkennen, da glauben wir, unser Leben sei eine mühsame Bahn, auf der wir uns dahinschleppen.

Aber das ist eben – im wahrsten Sinne des Wortes – nur die eine Seite unseres Lebens.
Unser Leben hat – wie der Teppich – noch eine zweite Seite, nur nehmen sich die meisten Menschen niemals die Zeit, diese zweite Seite ihres Lebens zu entdecken und sich daran zu erfreuen.

Denn wenn wir diese zweite Seite unseres Lebens betrachten, dann entdecken wir, dass Gott in unseren Lebensteppich Freude eingewebt hat, außerdem Zuversicht und Hoffnung, viele schöne Erlebnisse, manche schöne Feier mit Freunden und Bekannten, viel wertvolle Zeit mit den Lieben, herrliche Stunden der Liebe mit dem Partner/ der Partnerin, glückliche Stunden mit den Kindern und Enkelkindern, erfüllende Stunden des Glücks, Urlaube, Geburtstage, Feiertage und und und…

Ich wünsche jeder und jeden von Euch, dass sie/er die Schönheiten und das wunderbare Muster in ihrem/seinem Leben entdecken und sich daran erfreuen möge.
Ich grüße Euch herzlich aus Bremen

Euer fröhlicher Werner

Wie sieht der Teppich Deines Lebens aus?

Quelle: Karin Heringshausen



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