"Sansa liebt Lemon Cakes. Zu Recht. Guten Appetit und jetzt lest endlich die Bücher!"
///George
Ein Game of Thrones Lemon Cake Rezept.
Beginnt man damit das erste Buch aus George R.R. Martins A Song Of Ice and Fire - aka Game Of Thrones - zu lesen, dann lässt sich beobachten, dass man plötzlich allen Menschen um sich herum versucht klar zu machen, dass sie UNBEDINGT auch damit anfangen sollten. Ein ähnliches Phänomen zeigt sich nun mit der Verfilmung der Serie, bei der der amerikanische Sender HBO dankbarer Weise einfach mal alles richtig macht. Natürlich ist es berechtigt angesichts der vielen Hypes die Frage zu stellen, ob das ganze denn wirklich so verdammt gut sei. Die kruze Antwort ist JA! Die lange führt ein paar Gründe auf und geht kaum auf den Plot ein, denn hier möchte man wirklich, wirklich nicht gespoilert werden!
Fantasylose Fantasy at its best! - Wenn man ernsthaft Fantasy erzählt, muss man sich nicht nur an einem Meilenstein abarbeiten und an ihm messen lassen: Tolkiens Herr der Ringe. Martin macht von Beginn an etwas ganz anders: keine Orks, keine Elben, keine Zwerge, keine weisen Zauberer. Nun muss ich gestehen, dass mich das zunächst lange davon abhielt mit der Reihe zu beginnen, aber Junge habe ich mich geirrt! Der Großteil der Geschichte spielt in einem an das europäische Mittelalter angelehnten Kontinent namens Westeros, und Martin setzt auf Menschen und kommt ohne all diese Wesen aus. Dennoch ist es keine Mittelalter Mär, denn dauern hier nicht nur die Jahreszeiten wesentlich länger als die unseren, in den Geschichten und Mythen der Menschen spielen Zauberei und Drachen eine wichtige Rolle - und allen Mythen spricht man oft einen wahren Kern zu.
So erzählt man eine Geschichte! - Auch hier grenzt sich Martin ganz klar von Tolkien ab. Setzt Tolkien wie die meisten Fantasyautoren auf die klassische Heldenreise, auf die Geschichte des gewöhnlichen Jungen namens Frodo/Luke/Harry, dem von dem weisen Mentor Gandalf/Obi Wan/Dumbledore die schicksalhafte Bürde der Weltrettung aufgetragen wird und der nun seine Heimat Auenland/Tatooine/London verlässt und sich auf den Weg nach Mordor/Todesstern/Hogwarts begibt, um den Ring zu vernichten/Todesstern in die Luft zujagen/Du-weißt-schon-wen zu stürzen, so ähnelt Game Of Thrones eher einer großen, konfliktgeladenen Familiensaga, in der unterschiedliche Familien um den Thron buhlen. Der Pate mit Schwertern. Aber dabei bleibt es nicht, denn Martin weiß neben diesem Großkonflikt andere unbemerkt brodelnde Elemente einzubauen. Sehr spannend ist dabei auch, dass die Kapitel jeweils aus den Augen eines anderen der Hauptcharaktere erzählt werden und wir so nicht nur Informationen aus unterschiedlichen geographischen Standpunkten erhalten, sondern auch aus verschiedenen Blickwinkeln auf die Geschehnisse. Und Mann, Martin weiß wie man Cliffhanger plaziert!
Verdammt realistische Charaktere! - Die Figuren sind unglaublich detailiert ausgearbietet und erscheinen dabei ungemein lebhaft und realistisch. Und so wie das Leben spielt, lassen sie sich oft von Emotionen, Verlangen und Beziehungen zu Entscheidungen hinreißen, die den Leser völlig überraschen können, aber niemals unmotiviert bleiben. Keine Figur ist in schwarz-weiß Grenzen angelegt und es fällt oft schwer zwei Charaktere zu mögen, die sich selbst hassen. Und jeder kann sterben. Jeder. Man hat tatsächlich begründete Angst um die Figuren, anders als in vielen anderen Erzählungen.
Epische Epik! - Betrachten wir die Geschehnisse im ersten Band noch aus der Sicht von einem guten halben Dutzend Hauptcharaktere, wächst diese Zahl in den folgenden Bänden an. Aber nicht nur diese Charaktere stehen im Zentrum, auch die zahllosen Figuren die keine eigenen Kapitel haben sind nicht nur brilliant ausgearbeitet, sondern auch diesen gegenüber entwickelt sich rasch eine starke Bindung, sei sie nun wohlgesonnen oder verhasst. Die Anhänge eines jeden Buches listen alle Figuren auf die zumindest mehrfach auftauchen und zeigen in welchen Beiziehungen sie zueinander stehen. Das umfasst gut und gerne 30 Seiten. SO episch ist das.
Fluchen, Sterben, Sex und ihre Konsequenzen! - Die Welt ist dreckig. Die Sprache ist jenseits vom höfischen Geplauder. Wenn jemand erstochen wird, ist er tot und wenn jemand geköpft wird, fließt Blut. Es geht nicht um unsterbliche Liebe, sondern um Sex. Oder schlimmer: Intrigen. Wer in den Krieg ziehen will, muss das nötige Kleingeld dafür haben. Und Krieg ist nicht heroisch sondern Krieg. Martin macht vieles sehr explizit, aber niemals nur um des Schocks willen.
Und da es in Game Of Thrones sehr häufig auch um Essen geht, liegt es natürlich nahe, früher oder später bei uns etwas zu der Reihe zu schreiben. Von Winterfell bis King's Landing, von Casterly Rock bis Dragonstone, überall in Westeros ist ein Dessert sehr geschätzt und steht auf Platz eins von Sansa Starks Liste: Lemon Cakes. Ich bin mir nicht sicher, glaube aber, dass diese meist als kleine Küchlein in Westeros serviert werden. So finden sich auch viele Rezepte im Netz. Ich mag es aber lieber, wenn man einen großen Kuchen in die Mitte stellt uns sich jeder davon bedient. Und das hier ist, was ich im Kopf habe, wenn von Lemon Cakes gesprochen wird. Ich denke, Sansa würde das auch akzeptieren - zumindest würde sie ein lächelndes und zufriedenes Gesicht machen, denn sie weiß was die Höflichkeit gegenüber einem Gastgeber gebietet.
Game Of Thrones - Lemon Cake
Zutaten:
Teig
250g Mehl
1 TL Backpulver
½ TL Salz
300g Zucker
120g Butter
3 Eier
1 Cup Buttermilk
1 Zitrone (Saft und Schale)
Lemon Curd:
150ml Zitronensaft
Abrieb der benötigten Zitronen
150g Zucker
150g Butter, flüssig, abgekühlt
3 Eier
Glassur/Icing:
100g Puderzucker
5-6 TL Zitronensaft
Ofen auf 170°C vorheizen. Alle Zutaten für den Teig in einer Rührschüssel zu einem glatten Masse verrühren. In eine eingefettete und mit etwas Mehl bestäubte Springformen geben und rund 35 Minuten backen, bzw. bis der Teigtest positiv ausfällt. Während dem Backen den Lemon Curd zubereiten. Für das Icing den Puderzucker in eine Schale geben und unter ständigem Rühren den Zitronensaft hinzufügen, bis eine glatte, flüssige Konsistenz erreicht ist.
Den Tortenboden dritteln. Den untersten Boden mit der Hälfte des Lemon Curd bestreichen. Einen weiteren Boden darauf legen und mit dem restlichen Lemon Curd betsreichen. Den letzten Boden darauf geben und den Zuckerguss darauf verteilen und ruhig am Rand etwas herunter tropfen lassen. Etwas Zitronenschale als Deko darüber streuen und eine gute halbe Stunde ruhen lassen, bevor man ihn anschneidet. Mmh. Lemon Cake. Sansa liebt Lemon Cakes. Zu Recht. Guten Appetit und jetzt lest endlich die Bücher! Rezept drucken
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