Funktionelles Training im Detail

Schützer

Überall schwappt die Welle vom funktionellen Training, welche immer neue Begriffe aus den USA nach Europa schwemmt. Jedes dieser neuen Systeme soll noch funktionaler sein und natürlich besser als ältere Methoden oder noch angepasster an den Körper des Menschen.

Aber was soll der Begriff funktionelles Training bedeutet. Funktionell bedeutet die Funktion erfüllend oder auf Leistung bezogen. Alleine sagt dieses Wort also nicht viel aus. Der Sinn kommt durch den spezifischen Zusammenhang des Trainings, welcher sich in diesem Fall aus den Zielen herleitet.

Ziele können zum Beispiel

- Muskelwachstum,
- Gesundheit,
- Leistungssteigerung,
- Verbesserung der Figur,
- Spaß oder
- Verbesserungen in einer spezifischen Sportart

sein.

Somit hat funktionelles Training nichts mit tollen Sportgeräten, Übungssystemen und Ähnlichem zu tun. So kann zum Beispiel klassisches Bodybuilding als funktionelles Training bezeichnet werden, wenn die Zielsetzung in der Vergrößerung des Muskelquerschnitts liegt.

Somit ist der Athlet aber auch immer einer zunehmenden Spezialisierung seines Trainings unterworfen, um noch besser in der Erreichung seines Zieles zu werden. Können am Anfang noch allgemeinere Reize gesetzt werden, müssen mit zunehmender Qualifikation die Trainingsinhalte spezialisiert und auf den Sportler abgestimmt werden.

Hierzu kann zum Beispiel die Bewegungsanalyse nach Göhner genutzt werden, welche sich auch auf Alltagsprobleme übertragen lässt. Es werden fünf Merkmale unterschieden:

  1. Das Bewegungsziel: Zielaufgabe der Sportart, welche durch eine Bewegung realisiert werden muss. Dieses kann aber auch für den Alltag Treppensteigen, Einkaufstaschen tragen oder Ähnliches bedeuten.
  2. Die Bewegungsregeln: Die Erreichung des Bewegungsziels ist an bestimmte Regeln geknüpft. Diese können zum Beispiel gesundheitliche Aspekte oder aber auch Reglementierungen im Sport sein.
  3. Das Movendum: Die Erreichung des Bewegungsziels wird stets an der räumlich-zeitlichen Veränderung von materiellen Größen fest gemacht. Das kann zum Beispiel ein Golfball sein oder im Alltag die besagte Einkaufstasche. Im Kampfsport ist das Movendum meist der Gegner bzw. Partner.
  4. Der Beweger: Das Movendum wird durch den Beweger, also den Sportler bewegt.
  5. Der Bewegungsraum: Bewegungen müssen unter speziellen Umgebungsbedingungen realisiert werden.

Betrachten wir nun diese etwas genauere Definition vom funktionellen Training, müssen wir feststellen, dass der Begriff “funktionelles Training” aus der Fittnessbranche vielmehr für den kommerziellen Verkauf genutzt wird, als dass gezielt auf die Bedürfnisse des einzelnen Menschen eingegangen wird. Denn wer will schon an Sprossenwänden, mit Medizinbällen oder Springseilen trainieren, wenn er neue Trainingsgeräte haben kann, die noch hippere Namen tragen und natürlich noch viel “funktioneller” sind.

Im Endeffekt bestimmt die Zielsetzung das funktionelle Training und darauf sollten gute Trainer eingehen.

 


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