Frühstücksmilch

In meiner Kindheit spielte Milch (Kuhmilch) eine wichtige Rolle in unserer Ernährung. Meine Eltern waren davon überzeugt, dass Kinder viel Milch brauchen, um groß und stark zu werden und dementsprechend bekamen wir täglich welche zu trinken – pur, als Kakao, zu den Haferflocken, in Saucen usw.

Ich sehe das inzwischen anders: ich bin davon überzeugt, dass kleine Kinder Milch brauchen – Muttermilch. Menschliche Muttermilch. Meine Kinder haben so lange gestillt, wie sie es wollten und brauchten. Was bei der Tochter immerhin 7 Jahre waren. Milch von anderen Lebewesen, Kuhmilch, Ziegenmilch oder ähnliches, hat sie nie in ihrem Leben zu sich genommen. Auch nicht in verarbeiteter Form. Wozu auch – sie ist ja kein Kälbchen oder Zicklein, und die Muttermilch jeder Art ist perfekt auf die Bedürfnisse des eigenen Nachwuchses angepasst. Kälbchen haben ganz andere Nahrungsbedürfnisse als Menschenkinder, und die Kuhmilch erfüllt sie perfekt. Wohingegen sie für den menschlichen Organismus eher suboptimal ist. Keine Tierart käme auf die Idee, bis ins Erwachsenenalter die Milch einer anderen Art zu trinken. Und mal ehrlich – müssten wir die Milch statt abgefüllt in Flaschen und andere Verpackungen direkt von der Kuh trinken – wer täte das wohl?

Und was ist mit all den leckeren Rezepten, mit denen ich (und du vermutlich auch) aufgewachsen bin? Kuchen, Saucen zu Nudeln, Gemüse, Kartoffeln, Müsli … all das wird hierzulande traditionell mit Milch oder Sahne zubereitet. Erfreulicherweise gibt es mittlerweile zahlreiche vegane Milch-Alternativen wie Sojamilch, Mandelmilch, Reismilch usw., die sich in diesen Rezepten verwenden lassen. Nicht roh, aber immerhin vegan.

Doch auch als Rohköstler*in musst du auf Milch und ihre vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten nicht verzichten. Ganz schnell und einfach lassen sich aus diversen Samen, Kernen und Nüssen pflanzliche rohe Milchgetränke herstellen.

Die Tochter hatte heute morgen einen riesigen, sättigenden und natürlich leckeren Heidelbeer-„Milch“shake – aus angekeimten Sonnenblumenkernen. Wie das geht? Ganz einfach:

  • Du weichst eine Handvoll Sonnenblumenkerne über Nacht in Wasser ein. Dabei beginnen sie mit dem Keimprozess – manchmal sind am Morgen bereits erste Ansätze von Keimlingen an den Kernen zu sehen.
  • Morgens gießt du das Einweichwasser der Kerne ab und spülst die Kerne gründlich unter fließendem Wasser durch. Lass sie gut abtropfen und gib sie dann in deinen Mixer. Ich habe den Vitamix verwendet, weil im Blender doch gelegentlich kleine Stückchen unvermixt bleiben und die Tochter diesbezüglich sehr eigen ist ;).
  • Gib etwa das dreifache Volumen an Wasser dazu und vermix die Kerne gründlich mit dem Wasser. Gib die fertige Flüssigkeit durch einen Nussmilchbeutel. Milch aus Sonnenblumenkernen

    Milch aus Sonnenblumenkernen

    Die Milch fängst du auf und gibst sie zur weiteren Verarbeitung wieder in den Mixbecher zurück. Aus dem Trester kannst du nach Belieben kleine Buletten, Kekse oder Käse machen.

  • Die Milch ist jetzt eigentlich schon fertig. Du kannst sie nach Belieben mit Gewürzen oder anderen Zutaten vermixen. Lecker finde ich sie z. B. mit Stevia und Vanille.
  • Für den Heidelbeer-Shake habe ich eine Banane und 1/4 Tasse Heidelbeeren (TK, aufgetaut) in die Milch gemixt. Die Farbe ist – du siehst es auf dem Foto – leider nicht so toll; der Shake sieht eher grau als blau-lila aus. Aber er schmeckt total lecker!
Heidelbeer-Shake

Heidelbeer-Shake

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