Frühlingszwiebel-Clafoutis

... und eine klitzekleine Geschichte vorweg
Wenn mich nicht alles täuscht, habe ich hier auf meinem Blog schon häufiger mal gejammert, dass ich eigentlich viel zu wenig Zeit habe zum Bloggen. Heute jammere ich nicht, sondern präsentiere mit großer Freude einen der Gründe für die fehlende Bloggerzeit. Ich bin nämlich fremdbloggengegangen - und habe im Auftrag von SlowFood / Convivium Harz den Blog "Esskultur im Harz" gestaltet. Seit heute sind wir damit online:
Frühlingszwiebel-Clafoutis
Und weil es neben der Esskultur im Harz auch noch weitere Projekte gibt, an denen ich arbeite (dazu später mehr), fasse ich mich mit meinem neuen Rezept hier wieder relativ kurz.
In meiner wöchentlichen Bio-Kiste finde ich derzeit häufig herrliche Frühlingszwiebeln - nicht so kleine fingerdicke Zwiebelchen sondern richtig pralle Knollen. Nicht immer fallen mir genügend Gelegenheiten ein, die Zwiebeln zu verwenden, bevor die nächste Kiste kommt. Also habe ich kurzerhand beschlossen, dem ja meist als Nebendarsteller auftretenden Gemüse mal eine Hauptrolle auf den Leib zu kochen. Mit großem Erfolg - und Genuss (ich gestehe, so oder so ähnlich habe ich mir die Zwiebeln heute schon zum dritten Mal zubereitet).

Frühlingszwiebel-Clafoutis

Clafoutis gestürzt - Ansicht der Unterseite

Bei der Frage, wie ich meine Kreation nenne, habe ich - wie das so meine Art ist - erstmal gründlich recherchiert, ob das Kind "Clafoutis" heißen darf. Denn das Ergebnis meiner Kochlust erinnerte mich
sehr an den süßen Clafoutis mit Kirschen oder - wie ich es besonders gern mag - mit Mirabellen. Und meine Nachforschungen ergeben: Ja, ich darf es Clafoutis nennen. Der französischsprachige Wikipedia-Artikel gibt mir den Hinweis, dass der Begriff Clafoutis wahrscheinlich zurückzuführen ist auf das veraltete Verb clafir oder claufir, was dem heute gebräuchlichen Verb remplir = ausfüllen entspricht. Alles klar. Der Teig füllt die Zwischenräume aus - ob süß mit Kirschen oder pikant mit Zwiebeln dürfte dem Verb ziemlich egal sein. Also
Frühlingszwiebel-Clafoutis

Frühlingszwiebel-Clafoutis

Clafoutis nicht gestürzt - Ansicht der Oberseite

Zutaten (ausreichend für 1 Person zum richtig Sattwerden)
  • 4 große Frühlingszwiebeln, 2 El. Olivenöl
  • 5 aromatische Kirschtomaten
  • 1 Ei, 50 g frisch gemahlener Dinkel (oder Dinkel-Vollkornmehl), ca. 100 ml Milch, Salz
  • 1 Tl. Kräuter der Provence 
  • ca. 1/3 Becher Frischkäse (natur oder mit Kräutern, schmeckt auch sehr gut mit Hartkäse)
  • Pfeffer

Zubereitung
  1. Frühlingszwiebeln putzen, Grün bis auf einige Zentimeter abschneiden (anderweitig verwenden) - die Länge der Zwiebeln richtet sich nach der Größe der Pfanne/Auflaufform. Zwiebeln längs halbieren oder dritteln (je nach Dicke).
  2. In einer Pfanne (oder einer herdplattentauglichen Keramikform) das Öl nicht zu stark erhitzen. Frühlingszwiebeln hineingeben und von beiden Seiten garen und dabei schön braun werden lassen, evtl in eine flache Auflaufform umschichten.
  3. Backofen auf 175°C vorheizen (Ober- und Unterhitze).
  4. Kirschtomaten waschen und halbieren, zwischen den Zwiebeln in der Form verteilen.
  5. Ei mit Dinkelmehl, Milch, Salz nach Geschmack und Kräutern verrühren. Der Teig sollte etwa die Konsistenz eines schweren Pfannkuchenteigs haben (evtl. mehr Milch verwenden). Teig gleichmäßig über die Zwiebeln gießen.
  6. Frischkäse in Flöckchen darauf verteilen.
  7. Form auf ein Gitterrost in den Backofen (zweite Schiene von oben) setzen, ca. 20 min backen.
  8. Zum Servieren evtl. stürzen und mit frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer bestreuen.

Guten Appetit!

Frühlingszwiebel-Clafoutis

Clafoutis gestürzt - Ansicht der Unterseite



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