Fröstel

Die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr sind meine Lieblingstage. Es sind die Tage, an denen der Kalender so leer ist, dass scheinbar unendlich viel Zeit bleibt, um bis Mittag im Pyjama herumzulümmeln, heisse Schokolade zu trinken, zu lesen, zu dösen, mit den Kindern zu spielen, die unzähligen ungelesenen Zeitschriften durchzublättern und seichte romantische Komödien zu schauen. Das Haus verlässt man nur, um Vorräte einzukaufen oder um die Zeitung aus dem Briefkasten zu holen. Sollte einem das Leben mit den eigenen Lieben zu langweilig werden, lädt man eben andere Liebe zum Brunch ein. Oder vielleicht auch zu Kaffee und Kuchen, Hauptsache kein aufwendiges Menü.

Einfach herrlich, diese faulen Tage. Zumindest, wenn die Heizung mitspielt. Wenn die Heizung nicht mitspielt, dann verbringt man die eine Hälfte des Tages fröstelnd im Heizkeller, wo man verzweifelt nach der Ursache für die Störung sucht, die andere Hälfte des Tages sitzt man schlotternd mit einer bereits wieder abgekühlten Tasse Tee da und wartet auf den Anruf des Heizungsmonteurs. Weil weder Decken noch warme Socken noch heisse Getränke so richtig gegen die Kälte helfen, rafft man sich irgendwann dazu auf, das Unvermeidliche zu tun: Man fängt an zu putzen. Das ist zwar eine Tätigkeit, die für die Tage zwischen den Feiertagen nicht vorgesehen ist, aber immerhin wird einem dabei etwas wärmer.

Ach ja, irgendwann gegen Abend taucht dann der Monteur endlich auf und bringt die Heizung wieder in Schwung. Exakt auf den Zeitpunkt, an dem sie auf Nachtbetrieb umstellt und nur noch ganz sparsam ein wenig Wärme von sich gibt. Auf dass das fröhliche Frösteln noch etwas weitergehe…

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