Oh wie sehr habe ich die Sonne vermisst. Dieser Winter war schon wirklich ziemlich grau in grau und umso mehr genieße ich jetzt jeden einzelnen Sonnenstrahl. In der vergangenen Woche ist mir richtig bewusst geworden, dass es jetzt abends endlich wieder hell und warm ist und man auch noch gegen 18 Uhr etwas von der Sonne hat. Es geht also in großen Schritten Richtung Sommer. Das ist so wunderbar. Mein Ginkobaum hat das ja schon Anfang Januar gewusst. Da habe ich ihn noch für verrückt erklärt, aber jetzt nehme ich alles zurück.
Auch in meinem Inneren kitzeln die ersten Sonnenstrahlen etwas wach. Und zwar die Lust auf frische und leichte Küche. Am liebsten würde ich jetzt schon Erdbeeren, Zucchini und Spargel essen. Aber da muss ich noch etwas warten. Leckere selbstgemachte Anti-Pasti mit getrockneten Kräutern aus der letzten Saison stimmen aber toll auf das ein was uns bald erwartet. Frühling, Sommer, lange und warme Sommerabende und die Sehnsucht nach dem Meer. Anti-Pasti sind für mich sowieso der Inbegriff von Sommer und Wärme. Ein Traum der Gewürzküche. Getrocknete, eingelegte Tomaten, gefüllte Peperoni, Oliven in den unterschiedlichsten Marinaden, Knoblauch und vor allem Olivenöl. Davon bitte reichlich!
Geplant hatte ich eigentlich nur euch eine Methode vorzustellen um Frischkäse selbst zu machen, aber letztendlich ist sogar eine tolle Anti-Pasti Variante daraus geworden, die wirklich toll im Sommer oder an lauen Frühlingsabenden ist.
Das Rezept für selbstgemachten Frischkäse habe ich aus Rachel Khoo's Buch "Paris in meiner Küche" entnommen. Es ist aber eigentlich ein Klassiker, der so in Abwandlungen fast überall zu finden sein wird.
Zum Buch muss ich euch aber noch eine Kleinigkeit berichten. Seit ich es besitze habe ich sage und schreibe bereits 5 Rezepte daraus gemacht. Klingt im ersten Moment vielleicht wirklich wenig, für mich aber eine ganze Menge, da ich fast nie nach Rezept sondern mehr nach Gefühl koche. Von diesen 5 Rezepten sind wirklich alle 5 einfach nur wirkliche Knaller gewesen. Kein einziges Rezept hat mir nicht geschmeckt oder hat nicht diesen Wow-Effekt ausgelöst. Und alles total einfach. Wer also ein schönes und einfaches französisches Kochbuch sucht, das auch noch modern ist, dem sei Rachel Khoo ans Herz gelegt. Ich liebe sie und ihre Rezepte.
Selbstgemachter Frischkäse erfordert nicht viele Zutaten. Allerdings muss man eine wichtige Sache beachten. Die Milch die ihr dafür verwendet muss frisch sein und sollte weder pasteurisiert noch homogenisiert sein. Denn dann funktioniert es nicht. Von Berchtesgardener Land gibt es zum Beispiel 1l Flaschen frische fettarme Milch für etwa einen Euro. Die habe ich verwendet.
Euer Joghurt sollte möglichst Bio sein oder auf jeden Fall probiotische Kulturen enthalten. Denn die machen den Käse erst zum Käse.
Jetzt aber zum Rezept.
Ihr braucht
2 l Milch
6 El Zitronensaft oder Essig nach Wahl (Jamie Oliver macht Frischkäse auf die selbe Art zum Beispiel nur mit Weißwein)
125g Joghurt + 2 El
1. Milch langsam erhitzen, aber nicht kochen. Sie sollte am Rand kleine Blasen werfen und etwas schaumig aussehen. Dann ist sie heiß genug. 2. Vom Herd nehmen und einige Minuten abkühlen lassen. Dann Joghurt und Zitronensaft einrühren und 10 Minuten stehen lassen. Hier sollte die Milch schon gerinnen. Es bilden sich weiße Quarkflocken und durchsichtige Molke. 3. Den Top nochmal auf den Herd geben und zum Kochen bringen. Das sollte das Phänomen verstärken. 4. Ein Haarsieb mit einem feinen Käseleinen oder einem feinen Stofftaschentuch (ein dünnes Küchentuch sollte auch gehen) auslegen und die Masse hineingießen. Das Tuch sofort fest über dem Käse zusammenfassen und die Flüssigkeit vorsichtig herausdrücken. Achtung heiß! 5. Das Tuch zusammenbinden und über eine Schüssel zum weiteren Abtropfen aufhängen. Den Frischkäse kalt stellen jetzt mindestens 30 Minuten oder über Nacht abtropfen lassen. Ich konnte es nicht erwarten und habe bereits nach 30 Minuten mit dem Würzen weitergemacht.
Dazu den Käse aus dem Tuch nehmen, in eine Schüssel geben und mit Salz, Pfeffer und zwei Esslöfflen würzen und cremig rühren.
Schon fertig!
Jetzt könnt ihr aus eurem selbstgemachten Frischkäse kleine Bällchen formen und diese in Kräutern, Sesam, Paprikapulver oder was euch sonst noch einfällt wälzen. Zum Servieren dann mit Olivenöl beträufeln. Dazu noch ein leckeres Baguette mit Olivenöl und Knoblauch... Sooooo lecker!
Sicher seid ihr jetzt noch gespannt wer die aktuelle Ausgabe von Sweet Paul gewonnen hat und ich darf verkünden, dass die Glücksfee (meine Mama) Daniela von germangreeneyedmonster gezogen hat.
Herzlichen Glückwunsch, Daniela!
Ich habe dir schon eine Mail geschickt. Melde dich doch bitte bei mir und schick' mir deine Adresse, damit du bald im Sweet Paul Magazin schmökern kannst.
Allen anderen sei gesagt, ihr bekommt auch noch eure Chance und vielleicht klappt es beim nächsten mal. Ihr seid jedenfalls meine Gewinner des Herzens! Ihr alle! Auch die die nicht mitgemacht haben!
Danke für eure wunderbare Unterstützung!