Scharfe Kritik an freikirchlichen Gemeinden übt der evangelische Theologieprofesor an der Universität Basel, Reinhold Bernhardt. Sie verhielten sich teilweise „sektenhaft“ und betrieben einen „Missbrauch der Bibel“, sagt er (…) über die Freikirchen in der Region Basel und Lörrach. Besonders kritisiert er das freikirchliche Bibelverständnis, das meist direkt in Beziehung zu eigenen Lebensfragen gesetzt werde: „Man blendet aus, dass zwischen der biblischen Überlieferung und heute 2000 Jahre liegen. Eine intellektuelle Anstrengung, wie diese Bibeltexte im Zusammenhang mit ihrer Entstehungszeit verstanden wurden und wie sie heute verantwortlich zu übersetzen seien, werde in freikirchlichen Gemeinden nicht immer erbracht. (IDEA Spektrum 1/2011)
Ein paar Gedanken meinerseits: Dass die Bibel „in Beziehung zu eigenen Lebensfragen gesetzt“ wird, scheint mir durchaus legitim. Der Vorwurf der intellektuellen Faulheit ist einerseits legitim, anderseits würde ich mich (mit Unterstützung von Jesus…) dagegen wehren, dass die Bibel nur für intellektuell Gebildete wirklich verständlich ist . Allerdings bedaure ich manchmal auch, wie wenig die Umstände thematisiert werden, in denen die biblischen Texte aufgeschrieben wurde.