Freie Meinungsäusserung im Internet – frühzeitig verstorben?

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Ein Artikel unseres Gastautors transvirgas.

Nachdem ACTA erfolgreich dem Namen folgt und zu den Akten gelegt wurde, bahnen sich weitere Szenarien an, welche von einem kleinen Teil der Internetgemeinde erwartet werden, während der Großteil der User, ob der neuen Möglichkeiten des Internets trunken, die Gefahren noch geflissentlich übersehen (will).  Das ist u.a. deswegen besonders wichtig, weil allen nicht-systemgesteuerten Informationsquellen in den geplanten Volksabstimmungen zur Zukunft Europas besondere Wichtigkeit zukommt.

Das Auslagern oder Veröffentlichen von Daten hat immer einen Preis – den Verlust der Hoheit darüber und damit einhergehend das Problem, nun vom unbekannten Menschen in der Masse zu einer überwach-, berechen- und manipulierbaren Komponente im System zu werden. Hierbei gibt es kaum einen Unterschied zwischen einem Facebook-Eintrag oder Speichern einer Datei in der Cloud, ob nun ein Chat oder nur ein simpler eMail-Versand über Hotmail. Alles besteht aus Nullen und Einsen und muss auf dem Weg ins Internet, in die Cloud, zum Empfänger oder auf einen Server über die Leitung des Providers. Wer sich anhand von https in Sicherheit wähnt, wird auch gleich enttäuscht, denn diese Sicherheit ist trügerisch, wie folgender Artikel zeigt, welcher sich zuvor ausgiebig mit den neuen Ideen der Überwacher Beschützer und Wohltäter der Menschheit und deren Ideen beschäftigt. Falls nun der Webbenutzer der Netiquette, der Firmenphilosophie, dem politischen System oder der öffentlichen (gemachten) Meinung zu sehr in die Beine grätscht, kann er hier ganz schnell mit Freiheitsentzug respektive der Sperrung der Online-Identität bestraft werden. Welche Aktion oder Aussage diese rote Linie überschreitet, ist damit individuell anpassbar und obliegt somit einer kleinen Schar von Bürokraten oder Privatfirmen, die dann sagen werden, dass sie Gottes Werk auf Erden verrichten …

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Läuft die Datensammlung bereits im Hintergrund – oder wird noch an den Gesetzten und Bestimmungen gebastelt? Zu Amerika gibt es hierzu schon verlässliche Aussagen. Auch die Regulierer der EU mit ihrer bekannten Wut (ganz anders als bei den Banken) zeigen, dass sie bei dieser Entwicklung gerne ein Wörtchen mitzureden hätten. Wer einen Komplex mit zigtausenden von Spezialisten mit menschlichen Regungen und Verständnis erwartet, wird enttäuscht, da Algorithmen die Suche und die Arbeit vollautomatisch erledigen und auch kein Pardon kennen (müssen). Ein digitales Mundtotmachen ist dann nur noch ein (halb)automatisches Häkchen bei “temporär Offline” oder wahlweise ”Persona non grata” in einer Datenbank hinter dem betreffenden Namen entfernt. Andere Meinungen, aufrührerisches Verhalten oder eventuell auch die Wahrheit muss nicht länger toleriert werden: Sing unser Lied oder bleibe stumm für immer.

Zuletzt sei noch der Versuch genannt, dass von den anderen Bestrebungen unabhängig, durch schlichte Namensänderung von ACTA auf CETA IP das Ganze in der EU doch noch einführt werden soll. Orwellsche Entwicklungen oder einfach eine schöne neue Welt? Die Freiheit hat immer einen Preis.

“Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.”(Benjamin Franklin)


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