Die Workout-App Freeletics wird immer zielgerichteter. Seit einem Jahr gibt es die sogenannten Trainingsjourneys. Sie sollen ein übergeordnetes Ziel verfolgen und gleichzeitig möglichst auf den einzelnen Nutzer zugeschnitten sein.
Als ich letztes Jahr nach einer neuen Herausforderung für mich suchte, kamen die neuen Journeys gerade recht. Ich buchte den Freeletics-Coach, eine kostenpflichtige Option in der App, die aufgrund eines Algorithmus errechnet, welche Workouts und welche Drills in welcher Reihenfolge und Intensität zu den eigenen Fortschritten passen.
Wie funktioniert eine Trainingsjourney?
In der App hat man die Möglichkeit, seine Maße und Ziele anzugeben. Ich hatte »Fit werden« angegeben und bekam dann eine Auswahl passender Trainingsjourneys – darunter auch »Straff & Schlank«.
Aufgrund der geringen Cardio-Anteile suchte ich mir diese Journey aus und startete.
Die meisten Journeys sind auf zwölf Wochen ausgelegt, manche dauern auch nur acht Wochen. Die erste Woche ist immer eine, in der sich der Coach ein Bild vom Trainierenden macht. Das funktioniert über Abfragen nach jedem Workout: War das zu schwer oder zu einfach? Wie war deine Technik?
Natürlich sollte man die Fragen möglichst korrekt beantworten und sich nicht beschummeln. Ich selbst habe zum Beispiel oft angegeben, dass ich die Workouts »okay« oder »gerade richtig« fand, was zur Folge hatte, dass ich mich kaum gesteigert habe. Ja, ich habe bestimmt Kraft aufgebaut und auch ein bisschen meine Arme definiert, aber ansonsten ist nicht viel passiert.
Die Wochen 2 bis 11 bauen dann aufeinander auf, wobei es auch Wochen gibt, die leichter sind. Der Hintergedanke ist, dass man so zwischendurch Regenerationsphasen einbauen kann.
Jeder entscheidet selbst, wie viele Trainingseinheiten die jeweilige Woche haben soll. Das Gute: Man kann zum Start jeder neuen Trainingswoche neu entscheiden und die Journey so sehr gut an den eigenen Alltag anpassen.
Außerdem kann man angeben, welche Hilfsmittel einem zur Verfügung stehen (Pull up Stange, Resistance Bands, etc.) und ob man Platz für Sprints und Runs hat oder nicht. So kann der Coach auch diese Gegebenheiten in die Woche einkalkulieren.
Hell vs. Heaven
Woche 12 ist die Hell Week – sie beinhaltet immer sieben Workouttage und soll einen an die eigenen Grenzen bringen. Wer die Freeletics-App kennt, weiß bereits, was Götter-Workouts sind – und genau die werden dann in der Hell Week durchgezogen.
Götter-Workouts sind bei Freeletics fertig zusammengestellte Workouts, die es für alle Levels und in unterschiedlichen Umfängen gibt. Sie unterscheiden sich stark voneinander, sodass auf jeden Fall für jemanden etwas dabei ist.
Mein Fazit
Ich habe vorher schon gelegentlich gerne mit Freeletics gearbeitet, habe mir da aber natürlich oft die Rosinen rausgepickt – sprich: nur die Götter-Workouts gemacht, die ich gerne und gut mache. Der Coach ist da deutlich besser, weil er eine Struktur vorgibt und auch sinnvoll aufeinander aufbaut.
Ein Coach-Tag besteht nämlich nicht nur aus einem Götter-Workout, sondern aus einem Warm-up (das sonst immer fehlt), Drills und Intervallen – das sind Trainingseinheiten, die darauf abzielen, die Technik einer bestimmten Übung zu wiederholen und zu vertiefen, oder die eine bestimmte Muskelgruppe beanspruchen sollen.
Danach kommt dann meist ein kurzes oder ein gekürztes Götter-Workout und ein Cooldown (das es sonst im normalen Freeletics-Alltag auch nicht gibt).
Insgesamt also deutlich durchdachter und ein guter Plan für alle, die wie ich einen Plan zum Folgen brauchen. Wichtig ist aber, es sich nicht gemütlich zu machen und nach jedem Coach-Tag das Feedback zu geben »War okay«, sondern sich auch mal öfter trauen und sagen »Das war zu wenig«, damit die Folgewoche einen noch mal so richtig herausfordert.
»Straff & Schlank« war daher für mich noch nicht so erfolgreich, aber eine solide Journey für alle, die bereits fit sind und gerne ein paar HIIT-Workouts zur Ergänzung machen wollen.
Hast du die Trainingsjourneys schon ausprobiert?