Frau Rickli mal wieder…

Nationalrätin Natalie Rickli hat eine neue Heldin: Die Aarauerin, die von einem Eritreer verprügelt worden ist und ihr übel zugerichtetes Gesicht im “Blick” zeigt. Mutig sei das Opfer, schreibt die aufrechte Frau Rickli auf ihrer Facebook-Seite, denn das Bild mache sichtbar, was in der Asylpolitik schief läuft. 

Jeder, egal ob links oder rechts, wird mit mir einig gehen: Ja, das Opfer ist zu bedauern und es ist schrecklich, dass ihr dies passiert ist. Ja, es ist eine absolute Sauerei, dass eine Frau so zugerichtet wird. Ja, es kann nicht sein, dass eine Frau, die nachts unterwegs ist, sich vor Attacken fürchten muss. Ja, der Täter gehört bestraft. Und ja, Gewalt ist in jedem Fall zu verurteilen, egal, von wem und gegen wen sie ausgeübt wird. 

Wenn aber Frau Rickli behauptet, es brauche Mut, dazu zu stehen, dass man von einem Asylbewerber zusammengeschlagen worden ist, dann ist dies schlicht und ergreifend nicht wahr. So schwierig es für das Gewaltopfer auch sein mag, über das Erlebte zu reden, offen zu sagen, dass der Täter ein Asylbewerber war, kostet ganz bestimmt keinen Mut. Warum nicht? Darum:

  • Rechts der Mitte wartet man nur darauf, wieder mal einen “Beweis” zu haben dafür, dass alle Asylsuchenden gefälligst aus der Schweiz verschwinden sollen. Endlich wieder mal ein Beispiel, mit dem sich Stimmung machen lässt in politischen Diskussionen. 
  • Links der Mitte wird niemand so verblendet sein, diese Geschichte schönzureden. Okay, einige von uns werden darauf hinweisen, dass unsere Freunde aus Eritrea diese Tat ebenso verurteilen wie wir, aber das wird man ja wohl noch sagen dürfen. 
  • Dieses Opfer wird sich nicht anhören müssen, was andere Gewaltopfer oft zu hören bekommen: “Die hat die Geschichte sicher nur erfunden. Seit 25 Jahren sitze ich nun schon mit A. am Stammtisch, der würde nie so etwas tun, dafür lege ich meine Hand ins Feuer.” Wie vielen Gewaltopfern glaubt man ihre Geschichte nicht, weil der Täter bestens in die Gesellschaft integriert und eine angesehene Person ist?
  • Die Konservativen, die einer Frau in einem solchen Fall gerne mal unterstellen, sie hätte den Angriff wohl durch ihr Verhalten provoziert, werden für einmal schön still bleiben. (Ich wünschte, sie wären in allen anderen Fällen von Gewalt gegen Frauen auch schön still, aber ich wünsche wohl vergeblich.)

Dass die aufrechte Frau Rickli das Schicksal des Opfers dazu verwendet, um die politische Stimmung aufzuheizen, finde ich ähnlich verwerflich wie die Tatsache, dass eine Frau in Aarau auf offener Strasse verprügelt wird. 

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