Die Frage nach einem eigenständigen Zimmererverband in Deutschland stellt sich immer mehr. Im hessischen Kassel trafen sich Repräsentanten und zahlreiche Obermeister aus den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Berlin, Brandenburg, Sachsen, Thüringen und Nordrhein-Westfalen, um die Möglichkeiten für eine zukünftige Zusammenarbeit zu besprechen.
Die Verbände des Mitteldeutschen Zimmererverbandes teilten den Anwesenden mit, dass man einstimmig den Austritt aus dem Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) und seiner Fachgruppe Bund Deutscher Zimmerermeister beschlossen hat. Damit ist in Zukunft der Einfluss des ZDB für das Zimmererhandwerk in den neuen Bundesländern praktisch nicht mehr vorhanden.
Insbesondere die aktiven Bemühungen des ZDB gegen die Interessen der Mitglieder, das Bauforderungssicherungsgesetz zugunsten der Generalunternehmer aufzuweichen, hat das Fass zum Überlaufen gebracht. Aber auch das Kartell für die Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge und des Sozialkassensystems auf zu hohem Niveau, die Aufweichung des Berufsbildes des Zimmererhandwerks, die existenzbedrohend hohen Mitgliedsbeiträge sowie die Unvereinbarkeit der Interessen von Holzbau und Beton-/Steinbau haben letztlich keine andere Wahl mehr gelassen. „Erleichtert und hoffnungsvoll können wir jetzt in die Zukunft blicken“ so Wolfgang Götzke, Präsident der Mitteldeutschen Zimmerer.
Für das Zimmererhandwerk in Deutschland eröffnen sich damit neue Perspektiven, die so nicht unbedingt zu erwarten waren. Es stellt sich immer mehr die Frage für die jetzige Fachgruppe der Zimmerer im ZDB „Holzbau-Deutschland“, ob dieser Bezeichnung überhaupt noch stimmig ist und wie deren Zukunft aussieht. Über die Möglichkeiten zur Gründung eines eigenständigen Deutschen Zimmererverbandes wurde bereits gesprochen, zumal weitere Zimmerer-Innungen aus anderen Bundesländern Interesse für dieses Vorhaben gezeigt haben.
Mehr Infos unter www.zimmerer-westfalen.de