Fracking

Es wird Zeit, sich mit "Fracking" zu beschäftigen, einem zweiten Bergbauthypehema nach CCS (dem unterirdischen CO2-Speicher) binnen weniger Jahre. Ob Schiefergas als Bluff oder substanziell die Spielregeln auf den Energiemärkten verändert, muss sich aber erst noch zeigen.
Begriff
Der Begriff stammt von "Fraktura", also dem Riss oder Bruch. Kurz gesagt ist das eine seit langem gebräuchliche Technik zur Unterstützung von Bohrungen nach Öl und Gas aber auch Trinkwasser.
Technik
Während ein Bohrkopf immer nur auf einer Stelle aufsetzt und bohrt, kann man mit einer Hydraulikflüssigkeit den Druck auf eine Wand oder Decke flächendeckend verteilen. So erwischt man auch die Stelle mit der geringsten Stabilität und bricht durch ("Fraktur"). Anschließend holt man die Hydraulikflüssigkeit, die in diesem Fall aus mit Additiven versetzten Wasser besteht, wieder hoch. Dabei wird es mit Mineralien und Gasen der unten liegenden Gesteinsschichten verseucht, was zu einer Entsorgungsaufgabe führt. Auch bestehen Risiken, dass sich Trinkwasser- und Energievorkommen gegenseitig durchmischen.
Damit das Gas oder Öl anschließend zuverlässig strömt, braucht es mehrere solcher Bohrungen.
Wirtschaftlichkeit und Länder
Man erhöht mit der Technik den Ausbeutungsgrad bekannter Lagerstätten. Manche Lagerstätten werden allerdings erst durch Fracking überhaupt interessant, auch wenn sie bereits nach kurzer Zeit ausgebeutet wären, z. B. etliche in Europa (Frankreich, Deutschland, Polen). Die USA und Polen haben sich für Fracking entschieden, Frankreich dagegen, die noch amtierende deutsche Regierung will es im Einzelfall nach Umweltverträglichkeitsprüfungen ausprobieren. In Deutschland werden vor allem NRW und Niedersachsen untersucht.
Ein groß angelegte Frackingstrategie bringt neue Energieanbieter ins Spiel und schwächt die bestehenden Exporteure. Sichere Gewinner dieses neuen Goldrausches sind natürlich die technischen Ausrüster.
Das Manager Magazin zitiert US- und UK-Analysten, die das wirtschaftliche Potenzial von Schiefergasvorkommen außerhalb der USA für nicht groß genug halten.
Unternehmen
Treiber von Fracking:
Bohrunternehmen:
  • ExxonMobil
  • Wintershall (BASF)
  • BG International
  • BNK Petrol
  • 3legs Resources
  • RealmEnergy
Ausrüster:
  • Baker Hughes
  • Halliburton
  • Schlumberger

Eine Bedrohung ist es für die derzeit mächtigen Öl- und Gasversorger der USA:
  • Gazprom
Es gibt also auch innerhalb des Energiemarktes Gewinner und Verlierer. Beide werden Einfluss nehmen auf die Politik. Das muss man im Hinterkopf haben, wenn sich Regierungen und Oppositionen Gutachten über Fracking gegenseitig um die Ohren hauen.
Quellen:
Wikipedia
n-tv
Manager-Magazin
Fracking Lobbyportal "Unkonventionelles Erdgas"
ExxonMobil Deutschland

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