Foto­preis BRIDGES: Preisträger stehen fest

BRIDGES Fotoprojekt 2013. Albert Palowski I HAD A DREAMSeit 2005 lädt die Emscher­genos­sen­schaft jährlich Fotografinnen und Foto­grafen dazu ein, sich künst­lerisch mit dem Umbau des Flus­ses Emscher im Ruhr­gebiet aus­ein­ander­­zu­setzen. Zum aktuellen Thema “Past/Perfect – Raum und Traum” wurden 81 Bild­serien von Foto­grafen aus dem In- und Ausland ein­ge­reicht, aus denen die Jury nun fünf Preis­träger ermittelt hat.

Die ausgezeichneten Fotografinnen und Fotografen haben das Thema auf vielfältige Weise interpretiert: Road-Story und American Dream, Utopie und Bürokratie, Heimatgefühle auf dem Prüfstand und der ungeschminkte Blick auf ein „Quartier mit besonderem Entwicklungsbedarf“.

„Es ist gerade die Fotokunst, die uns hilft, unser Generationenprojekt Emscher-Umbau aus einem anderen Blickwinkel heraus zu betrachten“, sagt Dr. Jochen Stemplewski, Vorstandsvorsitzender des Wasserwirtschaftsverbandes Emscherge-nossenschaft. „Die Einsendungen zum BRIDGES Fotopreis zeigen jedes Jahr wieder, wie unsere Arbeit Wandel begründet und Nutzen stiftet, der über die ohnehin schon große Bedeutung der Wasserwirtschaft im engeren Sinne deutlich hinausgeht.“

Die Preisverleihung findet im August 2013 im Rahmen der Sammlungspräsentation „concrete poetry“ (18.08. – 27.10.2013) im Kunstmuseum Bochum statt.

Die Preisträger

Amerika liegt an der Emscher
Zu den Preisträgern gehört Albert Palowski aus Dortmund mit seiner 21-teiligen Serie „I had a dream“. Seine Motivsuche führte ihn an einem kurzen Flussabschnitt entlang zu moderner Architektur, „weitläufigen Wiesenarealen mit dichter Vegetation und surreal anmutenden Schlammlandschaften“. Er begegnete Modellflugzeugpiloten und Straßensurfern, Menschen, von denen er sagt: „Sie nutzen die neu entstandenen Areale, um sich selbst und ihre Träume zu feiern“. Mit Symbolen und Bildsprache zitieren seine Fotografien den „American Dream“.

Hoffnung im Schwebezustand
Sebastian Forkarth, ebenfalls aus Dortmund, reichte 14 Bilder unter dem Titel „Westsidefilde“ ein. Es ist eine Spurensuche in seinem Heimatquartier, das er als Ort in der Schwebe empfindet, gefangen zwischen „vergangener Notwendigkeit und der Hoffnung, sich zukünftig den Umstrukturierungen der Region anschließen zu können“.

Experiment Road-Story
Hendrik Lietmann aus Essen legt eine fotografische Road-Story mit dem Titel „EmscherWeg – FahrradCam“ vor. Ein Experiment – 80 cm über dem Boden. Die Kamera fixierte er unter seinem Sportradlenker und ließ sich auf eine fotografische Expedition zwischen Emschermündung und -quelle ein. Entstanden sind 22 schwarz-weiße Momentaufnahmen, Stillleben, jedes einzelne erzählt eine eigene Geschichte.

Umbruch – zwischen Utopie und Bürokratie
Oscar Ledesma lebt in Essen – seit 10 Jahren. Mitten im Emschertal erlebt der in Mexiko geborene Künstler „Umbau“ – vor Ort, ganz allgemein und ganz direkt, persönlich. So heißt auch seine Serie „Umbau“, sie zeigt 11 Aufenthaltstitel. Abgestempelt. Entwertet. Das abgebildete Gesicht wandelt sich – die Zeit vergeht. Für Oscar Ledesma sind die digitalen Medien und Kunst 2.0 ein neues Spannungsfeld, um mit dem Wechselspiel von Informations-Input und -output zu experimentieren.

Städtebauliche „Zahnlücken“
Annette Jonak aus Wuppertal nennt ihre 14-Bilder-Serie schlicht „Bruckhausen“. Der Duisburger Stadtteil wurde im 19. Jahrhundert von August Thyssen geprägt – ein Musterbeispiel für „den Stolz und die Zuversicht der Gründerzeit“. Heute „klaffen Brachen wie Zahnlücken in den Straßenzügen“, schreibt Annette Jonak. Ihre fotografische Auseinandersetzung mit diesem Ort zeigt Dekonstruktion und Defunktionalisierung des städtischen Raums.

Das Fotoprojekt

Das BRIDGES Fotoprojekt Emscher Zukunft hat zwei Säulen: Den jährlich Fotopreis und den Fotoprojekt-Dialog. Mit dem Wettbewerb werden Fotografen angesprochen, die sich mit Bildserien zu einem vorgegebenen Thema an der Sammlung beteiligen wollen. Der Projekt-Dialog ist eine interdisziplinäre Plattform für den Austausch zwischen Bürgern, Planenden, Politikern, Unternehmen und Künstlern. Die Sammlung wird am Ende des Emscher-Umbaus im Jahr 2020 eine zweite Landschaft zeigen, eine, die aus Erinnerungen, Visionen, Wünschen – aus Sichtbarem und Unsichtbarem besteht.

Der Emscher-Umbau

Der Umbau der Emscher-Region ist weltweit einzigartig und visio­när. Die Emschergenossenschaft gestaltet eine ganze Flussland­schaft neu. Bis zum Jahr 2020 werden aus offen geführten, be­tonierten Abwasserkanälen re­naturierte und lebendige Ge­wässer. Dieser gewaltige wasserwirtschaftliche Umbau der Emscher und ihrer Nebenläufe verändert nachhaltig das Lebens- und Arbeitsumfeld in der ge­samten Region. In einem Zeit­raum von insgesamt etwa 30 Jahren bekommt das Emschertal zwischen Dortmund und Dinslaken ein neues Gesicht.


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