Wenn die Sonne von der Mitte meines Balkons im Forum Lüdinghausen aus betrachtet am westlichen Horizont direkt hinter dem Turm der Burg Lüdinghausen untergeht, haben wir den 20. Oktober (+- einen Tag).
Jährliche Erinnerung an meine Löffelliste
Dieser Tag weckt bei mir seit Jahrzehnten übelste Erinnerungen an meinen Bruder Albert aus meiner Geburtsstadt Haltern – einen Zeitgenossen, von dem man sich besser nicht wünschen sollte, dass er den eigenen Lebensweg kreuzt. Was bei einen Bruder aber naturgemäß kaum vermeidbar ist…
Auf meiner Löffelliste, die mit „Bevor ich sterbe“ beginnt und beschreibt, was ich unbedingt noch tun möchte, bevor ich den Löffel abgebe (engl.: bucket list), steht als erstes und einziges Vorhaben, nach dem Tod meines Bruders nach Haltern zu fahren und auf sein Grab zu pissen – das hat er sich in den siebzig Jahren, die ich ihn kenne, immer wieder aufs Neue mehr als redlich verdient.
Mathematisch betrachtet ist die Wahrscheinlichkeit, das einzige ToDo auf meiner Löffelliste abhaken zu können, nur leicht besser als fifty-fifty, denn er ist vor einer Woche 71 geworden und ich werde in 6 Wochen 70, was rechnerisch nur eine Chance von 50,71% dafür eröffnet, ihm zu geben, was ihm zusteht.