Nach der dreiwöchigen Pause geht es an diesem Wochenende endlich weiter mit dem Großen Preis von China in Shanghai.
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Die erste kurze Pause der Formel 1 Saison 2013 ist beendet und die Teams waren über diese Pause natürlich froh, denn so konnte man die Erkenntnisse der ersten zwei Rennen in aller Ruhe auswerten und in Ruhe an weiteren Updates arbeiten. Das Team das es zu schlagen gilt wird wieder Red Bull Racing sein. Die Strecke bis auf die lange Gerade sollte dem Auto gut liegen. Auch wenn man mit dem ein oder anderen Problemchen noch zu kämpfen hat, ist der Speed des Autos mehr als überzeugend und vermutlich wird man sich nur selbst schlagen können. Das dies passiert ist keineswegs ausgeschlossen, denn so wirklich beruhigt hat es sich nach Vettels Aktion in Sepang nicht.
Red Bull will in Zukunft auf Teamorder verzichten, das ist sehr schön, doch ob man sich im Laufe der Saison daran halten wird bleibt abzuwarten. Allerdings hatte man wohl auch keine andere Wahl als die Teamorder offiziell zu kippen, denn auf eine Mithilfe von Webber braucht Red Bull Racing wohl nicht mehr hoffen, auch wenn sich Webber heute in der Pressekonferenz etwas zurückhielt. Vettel hingegen gießt weiter Öl ins Feuer. In einem Interview nach der offiziellen FIA Pressekonferenz meinte der Weltmeister, dass Webber den Sieg sowieso nicht verdient gehabt hätte. Eine Aussage, die meiner Meinung nach ziemlich daneben ist. Ehrlich gesagt verstehe ich auch nicht so ganz was das jetzt soll? Laut den Teamverantwortlichen hat man alles intern geklärt und damit sollte die Sache eigentlich auch vom Tisch sein. Richtig sollte, nach der Aussage von Vettel geht das Spielchen wieder von vorne los. Bei Red Bull ist nach wie vor also mächtig Feuer unterm Dach. Und durch die erneute Aussage Vettels wird mal wieder die Autorität von Teamchef Christian Horner in Frage gestellt. Vettel bringt dadurch unnötig Unruhe ins Team und wie das Enden kann haben wir 2007 bei Mclaren-Mercedes gesehen.
Der erste Verfolger von Red Bull Racing dürfte wieder Mercedes sein. Das Auto ging hier schon im vergangenen Jahr sensationell gut. Wir erinnern uns – Rosberg konnte im letzten Jahr seinen ersten Grand Prix Sieg hier nachhause fahren. Außerdem kommt Mercedes entgegen, dass der Asphalt nicht so aggressiv ist wie zuletzt in Sepang, aber die Vorderreifen werden dennoch aufgrund der Streckencharakteristik extrem gefordert.
Gespannt darf man auf Lotus sein, denn im letzten Rennen blieb man klar hinter den eigentlichen Möglichkeiten. An diesem Wochenende sollte das Auto wieder besser passen und auch die Reifenmischungen kommen dem E21 entgegen, doch dazu später mehr.
Bleiben zwei Fragezeichen, nämlich Mclaren-Mercedes und Ferrari. Zwar fuhr Jenson Button bis zu seinem Ausfall in Sepang ein ordentliches Rennen, doch unter normalen Bedingungen wäre bei weitem nicht so viel drin gewesen. Dennoch, war im Vergleich zu Melbourne ein klarer Schritt nach vorne zu sehen. Ob dies allerdings so weiter gehen wird ist fraglich. Die Probleme mit dem Auto sind nach wie vor signifikant und wohl auch ohne weiteres nicht so schnell zu beheben.
Ferrari ist nach dem zweiten Rennen sehr schwer einzuschätzen, was natürlich auch daran liegt, dass Fernando Alonso nach etwas mehr als einer Runde schon ausschied. Felipe Massa fiel vor allem mit den Intermediates in der Anfangsphase weit zurück, war dann aber relativ flott unterwegs. Das ursprünglich für China geplante Updatepaket fällt nun etwas kleiner aus, da man mit dem bisherigen Speed des F138 zufrieden ist. Das erste größere Update soll daher erst in Barcelona folgen.
Interessant dürfte es auch wieder im Mittelfeld werden. Force India scheint hier zurzeit am besten aufgestellt zu sein. Allerdings darf man Sauber nicht unterschätzen, die in den letzten drei Wochen hart gearbeitet haben, um die Probleme in den Griff zu bekommen.
Schwer einzuschätzen ist auch Toro Rosso. Im Renntrimm scheint der STR8 ganz ordentlich zu funktionieren, auf einer Runde aber überhaupt nicht. Auch wenn man in diesem Jahr wohl besser aufgestellt ist, wird es in China wohl nichts mit einer Punkteplatzierung, denn dafür sind die restlichen Teams einfach zu gut.
Und was ist eigentlich bei Williams los? Nicht viel kann man sagen, denn auch an diesem Grand Prix Wochenende sollte man vom Traditionsrennstall nicht zu viel erwarten. Man wollte zunächst auf die Auspuffversion von 2012 setzen, allerdings passt diese nicht ans neue Auto, also muss man bei der neuen Variante bleiben. Für Pastor Maldonado wird es aber langsam mal Zeit, dass er den Wagen ins Ziel bringt, nach zwei typischen Maldonado Szenen zum Saisonauftakt.
Nach dem starken Saisonauftakt bei Marussia fragt man sich natürlich, wie es weitergehen wird. Auch bei Marussia wurde ein wenig nachgerüstet, dennoch sollte man nicht zu viel erwarten. Zu Williams wird man noch nicht aufgeschlossen sein, aber vor Caterham wird man wieder liegen. Caterham hat weiterhin mit zu wenig Abtrieb zu kämpfen.
Kommen wir aber nochmal zu den Reifen, denn Pirelli liefert an diesem Wochenende die Reifenmischungen Soft und Medium an die Rennstrecke, wobei die Soft-Mischung zum ersten Mal in dieser Saison zum Einsatz kommt. Mit dieser Mischung kam Lotus bei den Testfahrten im Winter glänzend zurecht. Interessant wird sein, wie lange die weichen Reifen halten werden, denn wie bereits erwähnt werden speziell die Vorderreifen in Shanghai sehr belastet. Der Plan wird sein mit zwei Stopps durch den Grand Prix zu kommen, da der Zeitverlust aufgrund der engen Boxengasseneinfahrt und der langen Boxengasse bei drei Stopps deutlich größer ist.
Wie in zuletzt in Malaysia gibt es auch an diesem Wochenende wieder zwei DRS Zonen. Überholen wird also kein Problem sein. Auch das Wetter wird an diesem Rennwochenende keine Rolle spielen. Es bleibt trocken bei Temperaturen um die 20°C. Es wird also das erste „normale“ Rennwochenende der Saison 2013 werden.
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