Formel 1: Vorschau GP von Bahrain 2013

Nur eine Woche nach dem Großen Preis von China steht bereits der nächste Grand Prix in Manama auf dem Programm – Reifen sorgen weiter für Diskussionen.

04 bahrain 3 300x173 Formel 1: Vorschau GP von Bahrain 2013Die Kritik an den Pirelli Reifen wird größer und größer. Zum Europa Auftakt soll der italienische Reifenhersteller angeblich neue Mischungen liefern, doch bis dahin müssen die Teams noch mit den vorhandenen Mischungen an den Start gehen. Ursprünglich wollte Pirelli mit den Mischungen Hard und Soft nach Bahrain reisen. Da man aber im Verlauf der ersten Rennen gesehen hat, dass die Reifen kaum halten, entschied sich Pirelli zum Glück dann doch für Hard und Medium, denn die Soft Reifen hätten vermutlich noch früher den Geist aufgegeben als in Shanghai.

Diese Reifenmischungen sind also die absolut richtige Wahl, denn am Wochenende werden wieder Temperaturen über 30 Grad erwartet und entsprechend hoch wird auch die Asphalttemperatur sein. Dazu kommt, dass die Reifen aufgrund des raueren Asphalts und der teils schnellen Kurven ordentlich gefordert werden.

Red Bull scheint mit diesen beiden Mischungen aber gut zurechtzukommen, zumindest bewies man das beim Großen Preis von Malaysia. Vettel fuhr beim zweiten Saisonrennen mehr oder weniger überlegen zum Sieg. Auch die Strecke scheint dem Red Bull zu liegen, schließlich hat Vettel hier im vergangenen Jahr gewonnen. Besonders der Mittelsektor passt dem Red Bull natürlich besonders gut. Verlieren wird man dann wieder auf den Geraden. Wie groß der Verlust sein wird, muss man abwarten, aber er scheint nicht all zu groß zu sein. Aber wie schlecht Red Bull Top Speed mäßig aufgestellt ist hat man sehr gut beim letzten Rennen gesehen, als Vettel selbst mit DRS nicht an Hülkenberg vorbei kam. Mark Webber feiert am Sonntag übrigens ein Jubiläum. Der Australier bestreitet seinen 200. Grand Prix.

Noch vor Red Bull sehe ich an diesem Wochenende Ferrari. Mit den Updates in Shanghai hat man einen großen Schritt nach vorne gemacht, weitere Updates  werden folgen. Laut Ferrari steckt im F183 noch eine Menge Potenzial. Besonders bei hohen Temperaturen scheint das Auto hervorragend zu funktionieren und die wird es auch an diesem Wochenende wieder geben. Vor allem scheint auch der F138 sehr schonend mit den Reifen umzugehen, denn Alonso konnte extrem lange top Rundenzeiten in den Asphalt brennen, daher sollte Ferrari auch mit der Medium Mischung sehr gut zurechtkommen.

Lotus ist so ein kleines Fragezeichen. Das Auto konnte in Malaysia nicht überzeugen, in Shanghai war man wieder mit bei der Musik und da Reifen schonen auch in Bahrain auf der Tagesordnung stehen wird, sollte man mit Lotus rechnen können. Da allerdings der Lotus im vergangenen Jahr hier gut funktionierte, sollte es auch in diesem Jahr wieder passen. Wo man sich allerdings befinden wird, bleibt abzuwarten. Ich denke nicht, dass es für ganz vorne reichen wird.  Auf Grosjean wird man ein wenig achten müssen, denn stünde er nicht auf den offiziellen Ergebnislisten, wüsste man kaum, dass der Franzose noch mitfährt. Immerhin hat sich Grosjean in diesem Jahr noch nichts zu Schulden kommen lassen, dafür fehlt in diesem Jahr aber der Speed. Schuld sind angeblich die neuen Pirelli-Reifen.

Interessant wird sein, wo sich Mercedes einsortieren wird. Das man ein gutes Auto hat, hat das Team nun unter Beweis gestellt und auch den Reifenverschleiß hat man in diesem Jahr deutlich besser im Griff als bisher. Die langen Geraden kommen Mercedes natürlich auch entgegen. Lewis Hamilton könnte also wieder ein heißer Kandidat für die Poleposition sein. Wie es dann im Rennen aussehen wird bleibt abzuwarten. Für ganz vorne wird es aber vermutlich wieder nicht reichen.

Mclaren wird sich wieder hinter den ersten vier Teams einsortieren, also ein paar Punkte sind auf jeden Fall drin. Der Rückstand nach ganz vorn ist nach wie vor riesig, auch wenn man schon ein wenig aufholen konnte. In Spanien wird dann ein rund erneuerter Mclaren kommen.

Im Mittelfeld wird es wieder sehr eng zu gehen und wer die Nase hier vorne haben wird, ist eigentlich nicht vorhersehbar. Sauber wird wieder mit einigen neuen Teilen anreisen und darauf hoffen, dass diese ähnlich gut funktionieren wie der neue Heckflügel letzte Woche. Dazu kommen Toro Rosso und Force India. Besonders Toro Rosso konnte überraschen, ob man allerdings die Form mit in die Wüste nehmen kann bleibt abzuwarten. Force India hatte vor allem in der Qualifikation zuletzt Probleme. Dies lang wohl aber einfach daran, dass man die weichen Reifen einfach nicht zum Funktionieren brachte. Im Rennen konnte Paul di Resta das Potenzial des Wagens aber wieder zeigen.

Keine Rolle wird wie üblich das Williams Team spielen. Zu groß ist der Rückstand auf das Mittelfeld und daher werden Punkte wohl kaum möglich sein. Das erste größere Update kommt erst zum Europaauftakt in Barcelona. Augen zu und durch und das Beste daraus machen kann man da nur sagen. Interessant wird beim Traditionsrennstall aber das teaminterne Duell. Bisher konnte diese Bottas im Rennen immer für sich entscheiden, was aber jetzt auch nicht sonderlich schwer war, dass sich Maldonado in den ersten beiden Rennen nicht sonderlich gut anstellte.

Auch ein Blick ans Ende des Feldes lohnt sich auf jeden Fall. Zuletzt hatte Marussia noch die Nase vorne, aber dies könnte sich in Bahrain schon ändern. Caterham rüstete beim letzten Rennen bei Charles Pic auf das 2012er Modell zurück und damit war Pic auf Augenhöhe mit Bianchi. Caterham hat nun Heikki Kovalainen zurück ins Boot geholt. Kovalainen wird das erste freie Training an diesem und nächstem Rennwochenende bestreiten. Der Finne soll unter anderem die neuen Teile testen und mit seinen Erfahrungen das Team wieder vor Marussia bringen. Die Gerüchte, dass van der Garde durch Kovalainen ersetzt wird kursieren ja schon ein paar Wochen im Fahrerlager und werden dadurch weiter angeheizt. Scheinbar hat man bei Caterham endlich erkannt, dass es ganz ohne einen erfahrenen Piloten doch nicht geht.

Überholen wird schon wie in Shanghai wieder richtig einfach werden. Wie üblich in diesem Jahr gibt es zwei DRS Zonen. Wo diese liegen könnt ihr der Streckengrafik entnehmen.

Schauen wir noch kurz auf die Strategiemöglichkeiten. Es wird wohl wieder in der Regel auf drei Stopps hinauslaufen. Wie schon im Podcast erwähnt, ist die Boxenein- und -ausfahrt sehr kurz, was zusätzlich für eine Dreistoppstrategie spricht, aber es ist auch nicht auszuschließen, dass es wieder das ein oder andere Team mit zwei Stopps versuchen wird.

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