Wie auch schon die Überlegenheit der Freien Trainings zeigte ist Red Bull auch in Singapur das Maß aller Dinge. Sebastian Vettel blieb am Ende der Qualifikation sogar an Box und sah zu wie seine Konkurrenten scheiterten seine Zeit zu übertreffen.
Es waren spannende letzte Minuten am Ende von Q3 als der Weltmeister mit seinem Team entschied keine weitere schnelle Runde mehr zu fahren. Der Deutsche musste zusehen, wie Rosberg, Grosjean und Teamkollege Webber mit persönlichen, teilweise auch mit absoluten Sektorbestzeiten, auf dem Weg Richtung Ziellinie waren.
“Es ist ein komisches Gefühl”, gab der Deutsche später zu. “Man steht in der Garage wenn nur noch zwei Minuten zum Ende der Session verbleiben und man weiß, dass es zu spät ist. Aber dann ist es noch viel schlimmer die anderen bei ihrem letzten Versuch zu sehen und zu wissen nichts tun zu können.”
Umso mehr Erleichterung war es für den dreifachen Weltmeister zu sehen, dass keiner mehr an seine Rundenzeit heran kam, auch wenn Nico Rosberg am Ende nur eine Zehntelsekunde auf seinen Landsmann fehlte. Romain Grosjean, der knapp dahinter folgte, war trotz Problemen am Freitag immer bei der Musik und hat sich somit auch das Ziel gesetzt einen Podiumsplatz einzufahren.
Dessen Teamkollege Kimi Raikkönen hat dieses Wochenende ganz andere Schwierigkeiten: Rückenschmerzen plagen den Finnen schon die ganzen letzten Tage. Es gab sogar Zweifel, dass er am Samstag gar nicht fahren könnte und demnach das Rennen hätte absagen müssen. Letzten Endes biss der Finne auf die Zähne und nahm an den folgenden Sessions inklusive Qualifying teil. Dennoch reichte es am Ende nicht für über das Q2 hinaus, weshalb er heute vom 13. Startplatz ins Rennen gehen wird.
Trotz weiterhin starker Schmerzen geht der Finne von einer Teilnahme am Rennen aus: “Es ist nicht das erste Mal, dass ich mit einem Problem gefahren bin und es wird auch nicht das letzte Mal gewesen sein, aber ich werde morgen in der Startaufstellung stehen und wir versuchen das Maximum von dem wo wir starten herauszuholen.” Über Fragen nach der Ursache der Probleme wich der Finne in Interviews aus, aber laut Autosport könnten es Folgen eines Testunfalls von 2001 in Magny-Cours sein, wo damals wohl keine schweren Verletzungen festgestellt worden sind.
Wie Lotus scheint auch Mercedes konkurrenzfähig zu sein, was die Plätze 2 und 5 zeigen, wobei Ferrari wohl eindeutig zu langsam ist. Felipe Massa qualifizierte sich mit Platz 6 erneut vor Teamkollege Fernando Alonso – ist aber dennoch eine Sekunde hinter der Pole-Zeit zurück.
Neben einer weiteren Top Ten-Platzierung für den baldigen Red Bull-Piloten Daniel Ricciardo zeigte Esteban Guiterrez seinen ersten Einzug ins Q3 und damit mit Platz 10 seine bisher beste Startplatzierung. Der Mexikaner schaffte es damit auch erstmals Teamkollege Nico Hülkenberg im Qualifying zu schlagen, wobei der Deutsche auch angab durch Probleme mit seinem DRS ein paar Zehntel verloren zu haben, die er gebraucht hätte um ins Q3 zu kommen.
Insgesamt dürfte es heute spannend zu beobachten sein, ob es doch wieder ein leichter Sieg für Sebastian Vettel werden wird oder ihn doch noch irgendetwas beim weiteren Ausbau seines Punktevorsprungs aufhalten kann. Dennoch verspricht auch die interessante Startaufstellung, die bisher gegebene Safety-Car-Garantie aus den vergangenen Jahren und die besondere Streckencharakteristik des schon etablierten Stadtrennens unter Flutlicht ein sehenswerter Grand Prix zu werden.
Startaufstellung:
1. Sebastian Vettel Red Bull Racing 1:42.841
2. Nico Rosberg Mercedes 1:42.932
3. Romain Grosjean Lotus 1:43.058
4. Mark Webber Red Bull Racing 1:43.152
5. Lewis Hamilton Mercedes 1:43.254
6. Felipe Massa Ferrari 1:43.890
7. Fernando Alonso Ferrari 1:43.938
8. Jenson Button McLaren 1:44.282
9. Daniel Ricciardo Toro Rosso 1:44.439
10. Esteban Gutierrez Sauber 1:44.245
11. Nico Hülkenberg Sauber 1:44.555
12. Jean-Eric Vergne Toro Rosso 1:44.588
13. Kimi Räikkönen Lotus 1:44.658
14. Sergio Perez McLaren 1:44.752
15. Adrian Sutil Force India 1:45.185
16. Valtteri Bottas Williams 1:45.388
17. Paul di Resta Force India 1:46.121
18. Pastor Maldonado Williams 1:46.619
19. Charles Pic Caterham 1:48.111
20. Giedo van der Garde Caterham 1:48.320
21. Jules Bianchi Marussia 1:48.830
22. Max Chilton Marussia 1:48.930