Sebastian Vettel fuhr souverän zu seinem zweiten Saisonsieg vor Kimi Raikkonen und Romain Grosjean. Während Ferrari vom Pech verfolgt wurde und Mercedes mit den altbekannten Problemen kämpfte.
Nico Rosberg konnte sich die zweite Pole in seiner Karriere sichern und das war schon ein wenig überraschend, denn Mercedes konnte bis zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich überzeugen. Die Runde von Rosberg war sensationell und deutlich schneller, als die Runde von Hamilton. Warum dies möglicherweise so war werden wir versuchen aufzuklären. Die Freude über diese Poleposition hielt aber nicht sehr lange. Zwar konnte Rosberg die Führung kurze Zeit verteidigen, wurde aber dann im Verlauf des Rennens weiter und weiter durchgereicht, da die Reifen an seinem W04 extrem schnell abbauten, weshalb am Ende sogar vier Stopps für den Deutschen nötig waren. Am Ende ein enttäuschender Platz neun. Lewis Hamilton hingegen, der von Platz neun ins Rennen ging, konnte sich bis auf Platz fünf vorkämpfen. Zwar, fehlte auch ihm der Speed für ganz vorne, aber bei Hamilton hielten die Reifen deutlich länger und das obwohl der Fahrstil von Hamilton bekanntermaßen eher nicht so reifenschonend ist. Die Ursache könnte im Setup liegen und das würde dann auch den Unterschied zwischen Rosberg und Hamilton in der Qualifikation erklären. Rosberg hatte möglicherweise einfach zu sehr auf die Qualifikation gesetzt, während Hamilton sein Auto komplett auf das Rennen abgestimmt hatte. Ob dies so war wissen wir natürlich auch nicht, aber es würde den Verlauf des Rennens schon ein wenig erklären. Alles in Allem war es aber ein sehr enttäuschendes Rennwochenende für Mercedes.
Für Sebastian Vettel hingegen hätte es besser gar nicht laufen können. Die Konkurrenz schaltet sich mit Problemen zum Teil selbst aus und Lotus war einfach zu langsam. Vettel dominierte das Rennen nach Belieben und konnte das Rennen im Prinzip einhändig nachhause fahren. Eine souveräne Vorstellung des Deutschen, die auch wieder gezeigt hat, wie gut der Red Bull eigentlich ist, wenn er die härtesten Reifen von Pirelli bekommt. Mark Webber fuhr ein eher unauffälliges Rennen und wurde am Ende auch noch auf Platz sieben durchgereicht. Insgesamt war es kein gutes Rennwochenende für den Australier bei seinem 200. Grand Prix.
Einer der möglichen Hauptgegner Vettels in diesem Rennen, nämlich Fernando Alonso, verabschiedete sich schon nach wenigen Runden. Beim Spanier gab es ein Problem mit dem DRS. Der Flügel klappte aufgrund eines technischen Problems nicht mehr zu, viel mehr drehte er sich fast einmal komplett herum. Ferrari musste daher Alonso verfrüht an die Box holen. Mit drei Mann klappte man den Flügel wieder nach unten und drückte auch die DRS Vorrichtung wieder an die richtige Stelle und hoffte, dass das Problem damit erledigt war. Fernando nutzte DRS daraufhin wieder, doch das Problem trat erneut auf. Ein weiterer Boxenstopp stand an, wieder wurde der Flügel in die Ausgangsposition gebracht und damit war klar, dass Alonso für den Rest des Rennens ohne DRS auskommen musste. Am Ende fuhr Alonso noch auf Platz acht, was eine klasse Leistung war. Allerdings, hätte man gleich entschieden DRS nicht mehr zu nutzen, hätte man sich einen Boxenstopp sparen können und zieht man 21 Sekunden von seinem Rückstand ab, wäre Alonso um Platz drei ins Ziel gekommen und das ohne DRS. Das verdeutlicht, wie gut der Ferrari im Rennen eigentlich geht, ob es gereicht hätte, um mit Vettel um den Sieg zu kämpfen, wenn der Flügel gehalten hätte, werden wir aber nie erfahren. Auch für Felipe Massa war es kein guter Sonntag. Zwei Reifenschäden erlitt der Brasilianer und dadurch waren keine Punkte mehr möglich.
Lotus konnte im Rennen wieder einmal überraschen und diesmal nicht nur mit Kimi Raikkonen, sondern endlich auch mal mit Romain Grosjean, der es nach langer Zeit auch mal wieder aufs Podium schaffte. Der Speed im Rennen war wie immer richtig stark und Lotus fuhr im Gegensatz zu fast allen anderen nur mit zwei Stopps durch. Das man diese Strategie auch hier in der Wüste durchbrachte spricht natürlich einmal mehr für den Lotus der Saison 2013. Der E21 hat aber nach wie vor das Problem in der Qualifikation, denn da ist der Wagen einfach viel zu langsam. Zwar hat die Qualifikation nicht mehr den Stellenwert wie vor einigen Jahren, aber sie ist nach wie vor wichtig, denn es wird nicht bei jedem Rennen klappen, dass man von Platz sieben auf Platz eins oder zwei vorfährt. Hier gibt es also noch ein wenig Nachholbedarf.
Für McLaren lief es im Rennen besser als erwartet und diesmal auch für Sergio Perez, der sich ein paar harte Duelle mit seinem Teamkollegen lieferte. Einmal wäre dies beinahe für beide nicht so gut geendet, denn Perez berührte mit seinem Frontflügel Buttons rechtes Hinterrad am Ausgang von Turn 4. Zum Glück blieb es aber bei einer kleinen Beschädigung an Perez Flügel. Nachdem Perez aber in den ersten Rennen viel Kritik hat einstecken müssen, muss man ihn jetzt auch mal loben. Er fuhr ein klasse Rennen, kam auf Platz sieben ins Ziel und war schneller als Jenson Button, der am Ende zehnter wurde. Dennoch gibt es bei McLaren noch viel zu tun und daher werden sie auch über die dreiwöchige Pause froh sein.
Force India konnte nach dem kleinen Hänger in Shanghai wieder zeigen, was der diesjährige Bolide so kann. Zumindest Paul di Resta konnte es mit Platz vier beweisen. Adrian Sutil verabschiedete sich schon in der ersten Runde mit einem Reifenschaden aus den vorderen Plätzen. Di Resta lag lange Zeit sogar auf einem Podiumsplatz, allerdings konnte der Schotte den Lotus Piloten Grosjean am Ende nicht mehr aufhalten. Dennoch ist ein vierter Platz ein klasse Ergebnis für di Resta, der ja zuletzt auch etwas in Kritik geraten war.
Im Mittelfeld ging es wie erwartet wieder eng zu, aber die große Überraschung des Rennens war ganz klar Williams. Maldonado kam auf Platz elf ins Ziel und verpasste nur knapp einen Punkteplatz. Bottas wurde vierzehnter und hatte zum ersten Mal in dieser Saison das Nachsehen gegen seinen Teamkollegen. Bei Williams scheint es langsam aber sicher wieder bergaufzugehen, zumindest im Rennen. Der neue Heckflügel zahlt sich also aus. Enttäuschend dagegen eher die Leistung von Toro Rosso und Sauber. Auch, wenn man es bei Sauber schon ein bisschen hat kommen sehen, dass ihnen Bahrain nicht so liegt. Dem Sauber fehlt es einfach an Abtrieb und Traktion. Hülkenberg schleppte den Sauber immerhin noch auf Platz zwölf über die Ziellinie. Teamkollege Gutierrez hingegen war schon in der Anfangsphase mal wieder in eine Kollision verwickelt und fuhr danach irgendwo zwischen Caterham und Marussia herum, am Ende Platz 18 für den Mexikaner.
Bei den zwei kleinen Teams am Ende des Feldes scheint sich auch eine Trendwende anzubahnen, denn zum ersten Mal gelang es Caterham vor Marussia ins Ziel zu kommen. Dies deutete sich allerding schon während des gesamten Wochenendes an. Die Weiterentwicklung bei Caterham scheint auch langsam aber sicher Früchte zu tragen und auch Heikki Kovalainen, den man wieder an Bord geholt hat, wird dem Team sicherlich helfen können.
In der Weltmeisterschaft konnte Sebastian Vettel seinen Vorsprung natürlich weiter ausbauen. Die komplette Übersicht findet ihr hier.
Nun sind erstmal drei Wochen Pause angesagt, bevor es dann mit dem Europaauftakt in Barcelona weitergehen wird. Darauf darf man sich jetzt schon freuen, denn es wird ein unglaublich interessantes Wochenende werden, da die Teams viele neue Teile mitbringen werden.
Zum Schluss auch nochmal der Hinweis auf unseren Podcast, der in dieser Woche am Donnerstag erscheinen wird. Hier werden wir auch nochmal ausführlich auf das Rennen eingehen.