Der viermalige Champion setzte im Finale seine Siegesserie fort und brach weitere Rekorde während Teamkollege Mark Webber in seinem letzten Formel 1-Rennen sich mit Platz 2 und Duellen mit Fernando Alonso würdig aus der Königsklasse verabschiedete.
Mit seinem 39. Sieg brach Vettel erneut weitere Rekorde: Der von ihm schon voriges Rennen erzielte Bestwert von acht Siegen in Folge konnte ausgebaut werden und außerdem zog der Heppenheimer mit den nun insgesamt 13 Saisonsiegen mit dem 2004er Rekord von Michael Schumacher gleich.
Dennoch lief für den Red Bull-Piloten nicht alles nach Plan: Der Deutsche hatte keinen optimalen Start und so zog gleich Nico Rosberg an ihm vorbei. Auch Fernando Alonso kam gut weg, wurde allerdings in der ersten Kurve eingeklemmt, was ihm zunächst eine Position an Lewis Hamilton kostete. Felipe Massa legte wie so oft einen erstklassigen Start hin und kam von Platz 9 direkt auf Position 6 vor.
Lange konnte sich Vettel aber nicht mit dem zweiten Platz anfreunden: Am Ende der ersten Runde griff der viermalige Weltmeister seinen Landsmann an und ging über die Start-Ziel-Gerade entlang vorbei. In der dritten Runde zerplatzten dann alle Träume von Lotus doch noch einen Platz in der Konstrukteurs-WM gutzumachen: Romain Grosjeans Renault-Motor verrauchte, womit die Truppe aus Enstone nur noch Raikkönen-Ersatz Kovalainen als Eisen im Feuer hatte, der sich allerdings außerhalb der Punkteränge aufhielt.
Mark Webber schickte sich daraufhin an seinen verlorenen Boden wieder gutzumachen. Die Mercedes-Piloten fielen weiter zurück und der Australier ging an diesen sowie auch an Alonso vorbei. Somit führte Vettel wenige Runden vor der Rennhälfte vor Mark Webber, Fernando Alonso, Felipe Massa, Lewis Hamilton und Nico Rosberg.
Felipe Massa erhielt dann plötzlich eine Drive-Through-Penalty, da er die weiße Linie vor der Boxengasseneinfahrt kreuzte, was zuvor in der Fahrerbesprechung als unzulässig erklärt wurde. Dennoch zeigte sich der Brasilianer uneinsichtig, was er über Boxenfunk auch klar vermeldete: “This is unbelievable, this is unbelievable, unbelievable, FIA. Unacceptable.” Der Ferrari-Pilot weigerte sich anfangs die Anweisung seines Renningenieurs zu befolgen, der ihm befahl die Strafe direkt abzusitzen und fuhr protestweise noch zwei weitere Runden weiter.
Um letztendlich einer möglichen schwarzen Flagge zu entgehen kam der Lokalmatador schließlich doch zu seiner Strafe an die Box, signalisierte aber auch während der Durchfahrt durch die Boxengasse klar seinen Unmut. Der Brasilianer kam hinter Sergio Perez wieder als Achter zurück auf die Strecke.
In Runde 47 sorgte dann eine Kollision zwischen Lewis Hamilton und Valtteri Bottas für Aufsehen, die für den Finnen das vorzeitige Rennende bedeutete. Hamilton überholte den Williams-Piloten, zog aber dann leicht nach rechts in den Konkurrenten hinein, wodurch der Williams sein Hinterrad verlor und von der Strecke geschleudert wurde. Der Brite bekam es hingegen doppelt zu spüren: Der aus der Kollision resultierte Reifenschaden zwang den Mercedes-Piloten zu einem unplanmäßigen Boxenstopp und eine Entscheidung der Rennkommissare sah ihn als Auslöser des Unfalls, was eine zusätzliche Durchfahrtsstrafe bedeutete. Beide Piloten gaben an, am Unfall unschuldig zu sein.
Kurz darauf gab es Chaos an der Red Bull-Box: Sebastian Vettel steuerte unter dem Verdacht für eine mögliche Safety Car-Phase seine Box an, jedoch fehlte dem Heppenheimer vorne rechts ein Rad, was dessen Stopp enorm verzögerte – sogar Mark Webber musste hinter dem Deutschen kurz anstehen. Der viermalige Weltmeister verlor keine Position, dafür aber einige Sekunden seines Vorsprungs.
Über die ganze zweite Rennhälfte hinweg gab es immer mal wieder Regentropfen rundum die Strecke zu vermelden, jedoch eher geringfügig. Gegen Rennende wurde dann doch nochmal mehr Regen erwartet, der aber dennoch ausblieb. Somit siegte Sebastian Vettel vor Mark Webber und Fernando Alonso. Der australische Red Bull-Pilot entschied sich in seiner letzten Ehrenrunde den Helm auszuziehen um noch einmal die Atmosphäre an der Rennstrecke zu spüren. Seriensieger Vettel feierte mit seinen inzwischen zur Gewohnheit gewordenen Donuts, worauf ihm auch Massa folgte, der sich damit für die Unterstützung seiner Landsleute bedankte.
Nach einer eher schwachen Saison zeigten sich die beiden McLaren-Piloten heute äußerst stark: Jenson Button fuhr mit Platz 4 sein bestes Saisonergebnis ein und konnte sich sogar vor Nico Rosberg halten. Auch Sergio Perez, der sich jetzt nach einem neuen Arbeitgeber umschauen muss, präsentierte sich von seiner besten Seite, indem er von Platz 19 auf die sechste Position nach vorne fuhr. Die Top Ten komplettierten Felipe Massa, Nico Hülkenberg, Lewis Hamilton und Daniel Ricciardo.
Rennergebnis:
1 Sebastian Vettel Red Bull Racing 71 1:32:36.300
2 Mark Webber Red Bull Racing 71 +10.4 secs
3 Fernando Alonso Ferrari 71 +18.9 secs
4 Jenson Button McLaren 71 +37.3 secs
5 Nico Rosberg Mercedes 71 +39.0 secs
6 Sergio Perez McLaren 71 +44.0 secs
7 Felipe Massa Ferrari 71 +49.1 secs
8 Nico Hulkenberg Sauber 71 +64.2 secs
9 Lewis Hamilton Mercedes 71 +72.9 secs
10 Daniel Ricciardo Toro Rosso 70 +1 Lap
11 Paul di Resta Force India 70 +1 Lap
12 Esteban Gutierrez Sauber 70+1 Lap
13 Adrian Sutil Force India 70 +1 Lap
14 Heikki Kovalainen Lotus 70 +1 Lap
15 Jean-Eric Vergne Toro Rosso 70 +1 Lap
16 Pastor Maldonado Williams 70 +1 Lap
17 Jules Bianchi Marussia 69 +2 Laps
18 Giedo van der Garde Caterham 69 +2 Laps
19 Max Chilton Marussia 69 +2 Laps
DNF Charles Pic Caterham 58 Technik
DNF Valtteri Bottas Williams 45 Unfall
DNF Romain Grosjean Lotus 2 Motor