Die offiziellen Testfahrten laufen und endlich sind die neuen Wagen auf der Strecke. Ein wirkliches Kräfteverhältnis lässt sich aber noch nicht bestimmt.
Am gestrigen Dienstag war es soweit, die neuen Boliden waren zum ersten Mal auf der Strecke. Lediglich Williams tritt noch mit dem Wagen der letzten Saison an. An den ersten Testtagen stehen vermehrt die Funktions- und Reifentests auf dem Programm. Longruns sieht man eher weniger. An den ersten beiden Tagen konnte man klar erkennen, dass der Lotus und auch der Mclaren wohl sehr gut ist. Beide kamen ohne Probleme gleich auf eine schnelle Rundenzeit. Ganz ohne Probleme lief es bei Mclaren jedoch nicht. Am ersten Testtag gab bereits nach kurzer Zeit mal wieder die Benzinpumpe den Geist auf. Das Problem der vergangenen Saison hat man scheinbar nach wie vor nicht wirklich im Griff.
Apropos Probleme. Kommen wir zu Mercedes, bei denen bisher gar nichts, aber auch wirklich überhaupt nichts läuft. Am Dienstag saß Nico Rosberg am Steuer des W04 und kam ganze 14 (!) Runden weit ehe der Silberpfeil aufgrund eines Elektronikproblems Feuer fing und der Testtag vorzeitig beendet war. Immerhin eine Runde mehr schaffte heute Lewis Hamilton ehe er mit seinem Wagen in den Reifenstapel landete. Bei Hamilton versagte die Hydraulik, weshalb er nicht mehr bremsen konnte. Mercedes hat also die ersten zwei Testtage im Prinzip komplett verloren. Die Saison fängt also spitzenmäßig an.
Eher bescheiden sind bisher auch die Zeiten von Ferrari, der auch morgen nochmal von Felipe Massa pilotiert wird, bevor am Freitag dann Pedro de la Rosa das Lenkrad übernehmen wird. Aber auch hier gilt, dass man die einzelnen Rundenzeiten mit Vorsicht genießen muss, da man eben nicht weiß, wer was genau testet und welche Reifenmischung auf dem Wagen ist. Pirelli liefert zu den Testfahrten in Jerez bis auf die Supersoft Mischung alle Mischungen an. Auch der Toro Rosso macht einen ordentlichen Eindruck.
Es ist wirklich schwer bisher etwas aus den ganzen Zeiten herauszulesen. Doch schauen wir uns noch mal die Longruns der einzelnen Piloten an. Hier fällt auf, dass vor allem Ferrari fast nur lange Runs gefahren ist. Massa fuhr mehrfach 13 Runden Stints und diese waren wiederum richtig gut. Natürlich weiß man nicht die Benzinmenge, aber auch in diesem Jahr scheint der Ferrari auf einem Longrun wieder stärker zu sein als auf einer Runde.
Hier mal ein Vergleich:
Webber: 1:22.422, 1:22.769, 1:22.258, 1:22.688, 1:24.356, 1:24.190, 1:23.693, 1:23.712
Massa: 1:20.203 , 1:20.834, 1:21.373, 1:21.324, 1:23.431, 1:22.169, 1:22.201, 1:22.506, 1:22.779, 1:23.369, 1:23.755, 1:24.557
Perez: 1:23.169, 1:23.234, 1:24.064, 1:24.067, 1:24.436, 1:24.749, 1:25.144, 1:25.370, 1:25.190, 1:25.292, 1:25.985, 1:26.313
Grosjean: 1:24.955, 1:25.022, 1:25.313, 1:24.972, 1:25.106, 1:25.518, 1:25.723, 1:26.048, 1:26.454, 1:27.827, 1:27.376
Hülkenberg: 1:25.779, 1:25.642, 1:25.409, 1:25.568, 1:25.675, 1:25.737, 1:25.766, 1:25.821, 1:26.279