Formel 1: Saisonrückblick Teil 7 – Williams und Toro Rosso

Im siebten Teil unseres großen Formel 1 Rückblicks werfen wir einen Blick auf Williams und Toro Rosso.2012 Brazilian Grand Prix - FridaySchon in den Wintertestfahrten konnte der britische Rennstall immer wieder mal für eine Überraschung sorgen, dies war auch in den letzten Jahren häufig so und zum Saisonstart war man dann wieder im hinteren Teil des Feldes zu finden, doch in diesem Jahr war es anders, denn man hatte ein richtig gutes Auto auf die Beine gestellt. Dies bewies man nicht zuletzt durch den Sieg beim Großen Preis von Spanien in Barcelona. Auch die Entwicklung während der Saison lief bei dem kleinen Privatrennstall richtig gut. Fiel man im Saisonverlauf sonst immer weiter zurück, konnte man in diesem Jahr mit den anderen Mittelfeldteams mithalten, was mich persönlich schon überrascht hat.

Das große Problem von Frank Williams war in diesem Jahr also nicht das Auto, sondern die Piloten, die aus dem Auto viel zu wenig herausgeholt haben. Als Beispiel kann man hier Pastor Maldonado nehmen. Nach seinem Sieg hat der Venezolaner neun Rennen lang nicht mehr gepunktet. Dies lag allerdings nur einmal an der Technik. Nur beim großen Preis von Singapur schied Maldonado mit einem Hydraulikdefekt aus. Häufig gab es aber auch Zwischenfälle, wie beispielsweise beim Großen Preis von Valencia, als Maldonado in der Schlussphase völlig unnötig noch mit Lewis Hamilton kollidiert und ein gutes Ergebnis wegwirft. Ich will hier nicht alle Zwischenfälle aufzählen, aber Fakt ist, dass Maldonado viele Punkte weggeworfen hat in diesem Jahr. Ein anderer Pilot hätte diese Ergebnisse nachhause gefahren und hätte die für Williams so wichtigen Punkte geholt. Die Frage wird sein, wie lange sich das Williams anschauen wird. Aber so lange Maldonado einen gut gefüllten Geldbeutel hat, wird er wohl weiter im Cockpit sitzen, da das Team das Geld einfach braucht. Für ein Topteam hat er sich allerdings trotz Sieg in diesem Jahr überhaupt nicht empfohlen.

Auch Teamkollege Bruno Senna hat in diesem Jahr zu wenig aus seinen Möglichkeiten gemacht. Allerdings war Senna zehnmal in den Punkten und damit fünfmal mehr als Pastor Maldonado. Dennoch hat er weniger Punkte auf seinem Konto, was damit  zusammenhängt, dass der Brasilianer meistens auf Platz 10 ins Ziel kam. Im Rennen war Senna schon besser als Maldonado. Das Problem von ihm war allerdings seine Qualifikationsschwäche. Häufig startete er im hinteren Teil des Feldes und von dort kannst du eben nichts gewinnen. Und genau diese Schwäche wird ihm auch sein Cockpit gekostet haben. Denn es ist ja nicht so, dass Senna kein Geld mitbringt, aber der Finne Bottas hat in diesem Jahr während den freien Trainings überzeugt, bringt Geld mit und hat das Cockpit meiner Meinung nach auch verdient gewonnen.

Ich als Teamchef hätte mich trotz Sieg dennoch von Maldonado getrennt, aber wie gesagt, bringt er eine Menge Geld mit, auf das das Team eben angewiesen ist.

Williams: 6 von 10 Punkten

Pastor Maldonado: 3 von 10 Punkten

Bruno Senna: 3 von 10 Punkten

F1 Grand Prix of Brazil - QualifyingToro Rosso hat in diesem Jahr doch ziemlich enttäuscht und das wird man auch selbst so sehen. Denn das man am Ende so deutlich hinter Williams landet, hatte man sicher nicht erwartet. Gerade mal 26 Punkte konnte der italienische Rennstall in diesem Jahr einfahren. Auch im Hause Red Bull war man damit überhaupt nicht zufrieden und fordert eine klare Leistungssteigerung im nächsten Jahr. Mit sechs Punkten in den ersten beiden Rennen fing die Saison ja noch ganz gut an, doch dann folgte die gähnende Leere, nämlich neun Rennen ohne Punkte. Erst in Belgien konnte man wieder Punkten, danach gab es noch fünfmal Punkte für das Team. Das hat man wohl James Key zu verdanken, der im Sommer zu Toro Rosso gestoßen ist. Key hatte Anfang des Jahres Sauber verlassen und kehrte dann im Sommer zurück in die Formel 1 zu Toro Rosso. Ab diesem Zeitpunkt war eine klare Leistungssteigerung zu erkennen.

Zu den  Fahrern an sich gibt es eigentlich nicht so viel zu sagen. Beide haben so finde ich meistens einen ordentlichen Job gemacht und das bestmögliche aus ihren Möglichkeiten gemacht. Daher hat sich das Team auch dazu entschieden im kommenden Jahr wieder mit identischer Fahrerpaarung an den Start zu gehen.

Die Aussichten für kommende Saison sind gar nicht mal so schlecht. James Key, der den diesjährigen Sauber konstruierte hatte ein richtig guten Wagen auf die Reifen gestellt. Dies sollte ihm auch mit Toro Rosso gelingen. Auch wenn die Grundvoraussetzungen beim italienischen Rennstall nicht ganz so gut sind, wie bei Sauber. Trotz allem sollte das Team im nächsten Jahr wieder mit den anderen Mittelfeldteams mithalten können.

Toro Rosso: 5 von 10 Punkten

Jean-Eric Vergne: 7 von 10 Punkten

Daniel Ricciardo: 7 von 10 Punkten. 


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