Im zweiten Teil unseres Saisonrückblicks schauen wir uns die Saison von Marussia genauer an.
Für Marussia war es alles andere als eine leichte Saison und dabei fing alles relativ gut an. Man war in diesem Jahr doch besser aufgestellt in der Vergangenheit. Der Rückstand auf Sauber und Lotus hielt sich in Grenzen, weshalb man besonders in der Qualifikation immer wieder mal für Aufsehen sorgen konnte, in dem man den Sprung in den zweiten Teil der Qualifikation schaffte. Das Highlight der Saison war dann der neunte Platz von Jules Bianchi in Monaco. Der Franzose holte damit die ersten Zähler in der Geschichte des Rennstalls und sicherte mit diesem Ergebnis bereits den neunten Platz in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft ziemlich sicher ab.
Doch im Laufe der Saison wurde einmal mehr klar, wie schlecht es finanziell um Marussia stand. Diverse Rechnungen konnten nicht mehr beglichen werden, auch nicht die Rechnungen von Motorenlieferant Ferrari. Die Italiener lieferten die Aggregate eigentlich nur weiter, da der eigene Nachwuchspilot Bianchi im Marussia saß. Die Probleme wurden größer und größer und so mehrten sich gegen Ende der Europasaison auch die Gerüchte, dass der Rennstall schon bald nicht mehr am Start sein würde. Allerdings gelang es den verantwortlichen dann doch noch das nötige Kleingeld aufzutreiben um die Reise nach Japan anzutreten, bei dem es dann zu einem katastrophalen Unfall von Jules Bianchi kam.
Daraufhin ging man in Sotchi noch mit einem Auto an den Start, auch weil man Bianchi damit Respekt zollen wollte, danach war dann allerdings Schluss. Kein Geld mehr da. Auch Marussia musste Insolvenz anmelden und die Mitarbeiter wurden entlassen. Im letzten Moment aber wollte man sich noch mal zusammentun und beim letzten Rennen in Abu Dhabi antreten, was aber leider dann doch noch gescheitert ist, da man das nötige Geld nicht zusammenbekam.
Die Fahrer
Jules Bianchi hat in diesem Jahr einmal mehr unter beweis gestellt, was für ein klasse Pilot er ist. Mehrmals gelang ihm in dieser Saison der Einzug in Quali-Segment 2 und in Monaco dann das absolute Highlight mit Platz 9. Mit Sicherheit wäre er ein Kandidat für das Cockpit von Fernando Alonso geworden oder eben dann 2016 für das Cockpit von Raikkonen. Leider kam es dann zu der Tragödie in Suzuka. Hier ist denke ich alles dazu gesagt worden. Neues zu seinem Zustand gibt es nicht. So bleibt uns nur zu sagen #ForzaJules
Max Chilton hat sich in diesem Jahr durchaus gesteigert. Er war nicht mehr so weit weg von Bianchi wie in der Vergangenheit. Manchmal war er sogar besser, auch wenn es eher die Seltenheit war. Die Formel 1 Karriere des Briten dürfte nach der Pleite von Marussia auch vorüber sein. Eine letzte Möglichkeit wäre noch Caterham, sofern sie im nächsten Jahr an den Start gehen werden.
Marussia werden wir jedenfalls 2015 nicht mehr sehen. Das Team wurde offiziell aufgelöst. Im Internet kursierten ein paar Fotos vom nicht fertiggestellten Wagen für nächstes Jahr. Am Dienstag und Mittwoch kommende Woche werden dann die Überreste des Teams versteigert. Ein sehr Sympathisches Team verschwindet damit aus der Formel 1.
Bilder (C) Marussia F1 Team