Bei Ferrari blieb auch in diesem Jahr der Erfolg aus kein Sieg, dafür gab es aber intern ein großes Chaos.
Eine erneute Saison zum Vergessen für die Scuderia. Kein Sieg nur zwei Mal stand Fernando Alonso überhaupt auf dem Podium. Platz zwei in Ungarn war die beste Platzierung in diesem Jahr und die hat Alonso auch nur erreicht, weil es ein Rennen mit Mischbedingungen war. Ansonsten gab es für Ferrari nicht so holen, dabei hatte man so große Hoffnungen in die ganzen Reglements-Änderungen gelegt. Doch schon bei den ersten Testfahrten deutete sich an, dass Ferrari erneut nur hinter fahren wird. Was war schief gelaufen? Das größte Problem von Ferrari war in diesem Jahr der Motor. Man ging hier einen konservativen Weg. Man ging davon aus, dass die WM über die Standfestigkeit entschieden wird. Dementsprechend konstruierte man dann auch den Motor. Doch als man bei den Testfahrten dann sah, was Mercedes machte, war die Ernüchterung groß. Der Motor von Ferrari war zu schwer, hatte zu wenig Leistung und schluckte dafür aber ziemlich viel Sprit. Aber bei Ferrari stand man nun vor einem Problem, denn die Motoren waren bereits homologiert, sprich sie durften nicht mehr verändert werden. Und selbst wenn, hätte es Ferrari in der restlichen Zeit ohne hin nicht mehr geschafft den Motor komplett umzubauen. Bei Renault lag das Problem hauptsächlich auf der Software-Seite. Ein solches Problem kann man relativ schnell reparieren, während aber ein Problem wie das von Ferrari deutlich komplexer ist. Viele Experten vermuten, dass die Italiener den Motor gar vollkommen neu konstruieren müssen.
Personaltechnisch ging es bei Ferrari in diesem Jahr Rund. Zunächst kehrte Luca di Montezemolo durch und feuerte unter anderen den Teamchef Stefano Domenicali und stellte Marco Mattiacci als neuen Teamchef vor. Auch Motoren-Chef Luca Marmoni musste seinen Hut nehmen. Das Problem anschließende Problem war aber dass Mattiacci zwar schon lange für Ferrari tätig war, jedoch nicht im Formel 1 Team. Sprich er hatte von der Formel 1 keine Ahnung. Dementsprechend wenig voran ging es.
Am Ende der Saison musste dann auch noch Luca di Montezemolo seinen Hut nehmen. Das aber weniger wegen der enttäuschenden Leistung, sondern einfach aus dem Grund, dass er den Machtkampf gegen Sergio Marchionne verloren hat. Nachdem Marchionne neuer Ferrari Präsident wurde, stellte man in dem Zusammenhang auch gleich einen weiteren neuen Teamchef vor. Maurizo Arrivabene soll das Team nun wieder zurück an die Spitze führen. Doch es ist schwer vorstellbar, dass Arrivabene das Team alleine führen wird. Zwar ist er schon ewig mit der Formel 1 vernetzt, aber auch ihm fehlt die nötige Erfahrung als Teamchef. Gut möglich, dass Ferrari ähnlich wie Mercedes und McLaren “zwei Teamchefs” einstellt. Einer für das Sportliche und einer für das Geschäftliche. Doch wie es bei Ferrari überhaupt weitergehen wird ist noch gar nicht wirklich klar, denn fast täglich wurden in den letzten Wochen neue Namen vermeldet, die das Team verlassen mussten. Pat Fry und Nicolas Tombazis sind nur zwei der Personen die das Team verlassen mussten. Besetzt werden die Posten zunächst komplett mit bereits vorhandenen Mitarbeitern.
Aber man bemüht sich auch um weitere Top-Namen. Ross Brawn und Bob Bell haben allerdings bereits abgewunken, aber Jock Clear wird zu Ferrari stoßen, allerdings ist noch nicht ganz klar wann genau, da er noch einen Vertrag bei Mercedes hat und es dann das übliche “Arbeitsverbot” bei einem anderen Team gibt.
Die Fahrer
Ein frustrierter Fernando Alonso holte dennoch das beste aus dem diesjährigen Auto heraus. Aber wie schon oben erwähnt, war mehr als ein zweiter Platz nicht drin. Zudem hat es zwischen ihm und Mattiacci wohl ordentlich geknallt was ein weiterer Grund für sein Abgang bei Ferrari war. Nach so vielen Jahren in dem es Ferrari nicht geschafft hat ihn ein WM-fähiges Auto hinzustellen, kann man es verstehen, dass der Spanier sich neu orientieren möchte.
Kimi Raikkonen erlebte ein sehr schwieriges Jahr. Er kam mit dem F14-T überhaupt nicht zurecht. Er passte nicht zu seinem Fahrstil und auch mit dem neuen Brake-by-Wire System hatte der Finne große Probleme. Bis auf wenige Ausnahmen lag er deutlich hinter Alonso. Da hat man sich bei Ferrari auf jeden Fall mehr erwartet. Da es nicht lief, wirkte Raikkonen teilweise auch wieder ziemlich demotiviert und dementsprechend waren dann auch die Leistungen. Meist lag er irgendwo auf den Plätzen 7 – 10. Für ihn wird die Saison 2015 entscheidend, denn nach dieser Saison läuft sein Vertrag aus. Sollte er sich nicht steigern können, dann war es das für ihn.
Ferrari jedenfalls befindet sich in einem sehr großen Umbruch. Im kommenden Jahr wird es also wieder ein sehr schwieriges Jahr werden. Sebastian Vettel und Kimi Raikkonen müssen also viel Geduld haben.
Bilder (C) Ferrari