Formel 1: Ricciardo der lachende Dritte?

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Bei Mercedes geht es derzeit ordentlich zur Sache. Die Harmonie im Team ist nach den Vorkommnissen in Spa endgültig dahin und Ricciardo könnte am Ende der lachende Dritte sein.

Die Stimmung bei Red Bull war nach dem gestrigen Sieg von Daniel Ricciardo bestens. Man war nicht nur deutlich besser unterwegs, als man das im Vorfeld erwartet hatte, sondern hat nun tatsächlich Chancen auf die Fahrerweltmeisterschaft, nachdem der interne Kampf bei Mercedes nun endgültig aus dem Ruder gelaufen ist.

Die Diskussionen nach dem Rennen waren groß. Im Briefing nach dem Rennen ging es laut Toto Wolff ordentlich zur Sache. Hamilton sprach nachdem Rennen davon, das Rosberg behauptet habe, dass er das mit Absicht gemacht habe. Absicht war die Aktion sicherlich nicht, da hat Hamilton etwas viel in die Aussage von Rosberg hineininterpretiert. Er sagte lediglich, dass es vermeidbar gewesen wäre, er aber nicht nachgeben wollte, um klar zu machen, dass er sich nicht so einfach geschlagen gäbe. Dennoch geht der Unfall ganz klar auf die Kappe von Nico Rosberg. Hamilton war vorne und demnach war es auch „seine Kurve“. Manöver an dieser Stelle gelingen auf der Außenbahn ohnehin so gut wie nicht, wie man auch bei Fernando Alonso und Sebastian Vettel gesehen hat. Beide waren allerdings so klug und haben jeweils immer zurückgesteckt.

Auch wenn man die Sache als klaren Rennunfall bezeichnen kann ist die Stimmung bei Mercedes nun vollkommen dahin. Toto Wolff und Niki Lauda kritisierten den Deutschen nach dem Rennen massiv, was aus Teamsicht mehr als verständlich ist, denn eine solche Aktion in der zweiten Runde ist mehr als unnötig. Lauda sagte im Nachhinein auch noch, dass er keine Probleme damit gehabt hätte, wenn es in der letzten Runde passiert wäre.

Übrigens: Auch wenn die Rennleitung den Vorfall als Rennunfall wertete, könnten die Aussagen von Rosberg noch ein Nachspiel haben. Denn ein „vermeidbarer Unfall“ wird laut Reglement bestraft. FIA Präsident Jean Todt könnte nun also nachträglich noch Untersuchungen einleiten, ob dies aber passieren wird ist fraglich.

Doch wie geht es bei Mercedes nun weiter? Man überlegt die Philosophie vom „freien Fahren“ zu überdenken. Was vermutlich keine schlechte Idee ist, die Stimmung aber auch nicht besser macht. Ein bisschen erinnert die Situation an die Saison 2007, in der sich Hamilton und Alonso bei McLaren so sehr selbst im Weg standen, dass am Ende Kimi Raikkonen Weltmeister wurde. Ein ähnliches Szenario droht uns auch in diesem Jahr wieder. Auch wenn der Rückstand von Ricciardo derzeit noch groß erscheint, so sind 64 Punkte Rückstand relativ leicht noch aufzuholen, auch dank der doppelten Punkte beim letzten Rennen in Abu Dhabi. Und Red Bull hat wie erwartet nach der Sommerpause nochmal ordentlich zugelegt. Nach der Leistung in Spa, wird Red Bull auch in Monza stark aussehen und dann kommen noch ganz andere Strecken, die dem Red Bull gut liegen sollten. Natürlich ist Mercedes nach wie vor das Maß der Dinge, aber wie schnell mal etwas schief gehen kann, hat man ja gesehen.

Ricciardo könnte am Ende also tatsächlich der Lachende Dritte sein und sollte Mercedes den eigentlich schon fast sichergeglaubten WM Titel noch verspielen, dürfte es noch richtige Diskussionen Mercedes intern geben. Denn es gibt nicht wenige im Vorstand, die nicht wirklich angetan sind vom Formel 1 Projekt.

Doch wie seht ihr die Situation? War die Aktion von Rosberg in Ordnung? Sollte er dafür bestraft werden? Und wer wird Weltmeister? Diskutiert in den Kommentaren mit uns und anderen Usern oder besucht auch mal unser Forum.

 


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