Der erste Freitag der Formel 1 Saison 2013 ist Geschichte. Sebastian Vettel und Red Bull an der Spitze während Mclaren Mercedes enttäuscht.
(C) Red Bull
So lange haben wir alle darauf gewartet und nun sind die ersten drei Stunden freies Training der Saison 2013 auch schon wieder vorbei und schaut man sich die Ergebnislisten an, dann merkt man, dass sich zumindest an der Spitze nicht wirklich was geändert hat, denn Weltmeister Sebastian Vettel war am ersten Trainingstag in Melbourne nicht zu schlagen. Auch im zweiten Freien Training fuhr der Deutsche mit einer 1.25.908 die schnellste Runde. Das Red Bull Racing die Probleme der Testfahrten in den Griff bekommen hat bestätigte auch Teamkollege Mark Webber, der in der zweiten Session knapp 0,2 Sekunden langsamer war. Auch die Longruns sahen wie eigentlich immer bei Red Bull sehr vielversprechend aus und so sollte es trocken bleiben, wird Red Bull das Team sein, dass es zu schlagen gilt.
Nico Rosberg beendet den Tag auf Platz zwei mit einem Rückstand von 0,4 Sekunden. Lewis Hamilton landete nach einem Fehler auf seiner schnellen Runde mit den Supersofts nur auf Platz 7. In der zweiten schnellen Runde konnte Hamilton nicht mehr zulegen. Das ging aber nicht nur Hamilton so, sondern eigentlich fast allen, außer eben Sebastian Vettel. Vettel fuhr die Tagesbestzeit in seinem zweiten Versuch. Aber auch hier bestätigen sich die Eindrücke der Testfahrten. Die schnelle Runde muss sofort im ersten Versuch passen, da die Reifen dann schon deutlich abbauen. Bei den Longruns hat mich Mercedes nicht wirklich überzeugt. Die Zeiten waren nicht schlecht, aber eben langsamer als die Konkurrenz und teilweise sind auch die Reifen wieder früher eingebrochen. Gegen Ende des zweiten Trainings kam es für Mercedes dann knüppeldick. Zuerst landete Lewis Hamilton im Kiesbett. Wie es zu dem Abflug kam ist unklar, da es leider kein Replay des Zwischenfalls gab. Nur kurze Zeit später muss Nico Rosberg seinen W04 mit Getriebeproblemen abstellen. Ein Auftakt nach Maß sieht jedenfalls anders aus.
Überzeugen konnte hingegen Lotus. Sowohl Raikkonen als auch Grosjean fuhren auf beiden Mischungen sehr konstante Longruns und auch auf einer Runde sah man sehr stark aus. Wann immer man draußen war, fiel man mit guten Rundenzeiten auf. Auch von den vielen technischen Problemen der Testfahrten sind bis jetzt zum Glück keine aufgetreten. Kimi Raikkonen beendete den Tag auf Platz vier, Grosjean wurde fünfter.
Für Ferrari lief der Freitag auch eher durchwachsen. Im ersten freien Training war man noch dran an Red Bull, im zweiten konnte man aber nicht mehr wirklich zulegen. Besonders die Zeit auf der Supersoft Mischung war enttäuschend. So beträgt der Rückstand von Alonso, der heute sechster wurde schon 0,8 Sekunden. Felipe Massa wurde achter und lag nur gut 0,1 Sekunden hinter dem Teamleader. Die Longruns sahen dann allerdings schon wieder vielversprechender aus, eigentlich sogar richtig gut. Aber bisher macht es den Anschein, als habe man die Qualifikationsschwäche aus dem Vorjahr immer noch nicht in den Griff bekommen.
Die Enttäuschung des Tages war aber ganz klar Mclaren-Mercedes. Im letzten Jahr hatte man zum Saisonende noch das stärkste Paket, in diesem Jahr fährt man der Spitze weit, weit hinterher. Button beendete den Tag auf Platz 11 mit fast 2,4 Sekunden Rückstand. Perez wurde nur dreizehnter und hatte gar 2,8 Sekunden Rückstand. Doch nicht nur auf einer Runde fehlt der Speed, sondern auch die Longruns waren überhaupt nicht überzeugend. Das man nicht zufrieden ist, konnte man auch daran erkennen, dass man sehr viel umgebaut hat während der Sessions. Mclaren hat also noch einige Hausaufgaben zu erledigen. Aber bisher scheint es eher nicht so, als würden sie an diesem Wochenende eine Rolle spielen, außer wenn es evtl. regnet.
Im Mittelfeld geht es wie erwartet eng zu. Adrian Sutil im Force India war hier heute am schnellsten und wurde neunter. Hülkenberg im Sauber wurde zehnter, war allerdings 0,7 Sekunden langsamer als der Force India Pilot. Hinter den beiden Teams folgen Toro Rosso und Williams. Besonders von letzterem Team bin ich sehr enttäuscht. Nur Platz 16 für Maldonado und 18 für Bottas.
Überzeugen konnte dafür aber Debütant Jules Bianchi. Bianchi fuhr einen für seine Verhältnisse starken neunzehnten Platz heraus und war mit einer 1,29,696 nur 0,3 Sekunden langsamer als Bottas (!), schneller als die beiden Caterham und schneller als sein Teamkollege. Auch hier bestätigen sich so ein bisschen die Eindrücke der Testfahren.
Insgesamt ist aufgefallen, dass alle Reifen doch relativ schnell nachlassen, was darauf schließen lässt, dass es sofern es trocken bleibt mindestens drei Stopps geben wird. Allerdings ist für Morgen und Sonntag Regen angesagt und dann könnte sowieso alles wieder ganz anders aussehen…
Ergebnis 1. Freies Training
Ergebnis 2. Freies Training