Formel 1 – Die Halbzeitanalyse 2014: Marussia und Caterham

Motor Racing - Formula One World Championship - Monaco Grand Prix - Sunday - Monte Carlo, Monaco

Marussia 12772 HiRes 300x200 Formel 1 – Die Halbzeitanalyse 2014: Marussia und CaterhamDie halbe Saison ist vorbei und der Zeitpunkt ist passend die erste Saisonhälfte zu analysieren. Den Start machen Marussia und Caterham, wo das Jahr auf beiden Seiten anders verlief als bisher gewohnt.

Erstmals in der Teamgeschichte setzte Marussia in dieser Saison auf Beständigkeit und übernahm mit Max Chilton und Jules Bianchi das Fahrerduo aus dem Vorjahr. Caterham hingegen setzte auf den Rückkehrer Kamui Kobayashi und den Neuling Marcus Ericsson.

Aber bisher konnte nur eines der beiden Teams die Früchte ernten: Marussia. Durch Jules Bianchis neunten Platz beim prestigeträchtigen Großen Preis von Monaco gab es die ersten Punkte für das englisch-russische Team überhaupt. Damit liegt das Team nun nicht nur vor Caterham in der Konstrukteurswertung, sondern sogar vor Sauber, die in dieser Saison ebenfalls noch keinen einzigen Punkt haben abgreifen können.

Auf das Highlight folgte jedoch ein Debakel: Gleich beim darauffolgenden Rennen in Kanada sorgte Marussia in der ersten Rennrunde für Aufsehen als sich ihre beiden Piloten gegenseitig ins Aus beförderten und eine Safety Car-Phase auslösten. Das bedeutete auch gleichzeitig Chiltons erster Ausfall in der Formel 1 überhaupt nach 25 aufeinanderfolgenden Zielankünften.

Hätte es für die Punkte in Monaco nicht gereicht, so würden immerhin zwei 13. Plätze von Max Chilton bei den Großen Preisen von Australien und Bahrain zu buche stehen. Caterham schaffte mit Kamui Kobayashi in Monaco lediglich einen 13. Platz.

Das war für die Motivation von Teambesitzer Tony Fernandes auch nicht gerade förderlich, der sich von seinem F1-Projekt über diesen Zeitraum klar mehr erhofft hatte. So kam es dazu, dass das Team seit Anfang Juli unter neuer Führung läuft: Teamchef ist jetzt der ehemalige F1- und DTM-Pilot Christijan Albers – neuer technischer Direktor Colin Kolles, der ja auch schon den Saisonstart von HRT 2010 ermöglichte.

Ob nun der Aufschwung kommt bleibt schwer zu beantworten. Kobayashi ließ jedenfalls kürzlich schon verlauten, dass er aufgrund der finanziellen Lage des Teams die Saison möglicherweise nicht zu Ende fahren könnte.

Dennoch kann sich Marussia trotz des aktuell neunten Platzes in der Konstrukteurs-WM momentan nicht in Sicherheit wiegen. Sauber kommt den Punkteplatzierungen wieder gefährlich nahe und ein mögliches Chaosrennen kann hier wie 2012 wieder alles drehen. Damals brachte Vitaly Petrov Caterham im entscheidenden letzten Rennen einen elften Platz nach Hause, der Marussia wieder zurückwarf.

Sowohl Caterham als auch Marussia sind leider momentan noch immer auf solche Wunder angewiesen und noch nicht konkurrenzfähig genug in Richtung Punkte zu kommen. Dennoch konnten sie hin und wieder mal die Sauber oder Lotus ärgern – wir sind auf die zweite Saisonhälfte gespannt.


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