Formel 1: Das schwarze Wochenende in Imola – Der Samstag

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20 Jahre ist es nun schon her, als mit Roland Ratzenberger und Ayrton Senna die letzten beiden Formel 1-Piloten während eines Grand Prix-Wochenendes ihr Leben lassen mussten. Wir blicken auf das tragische Rennwochenende zurück – heute auf den Samstag.

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Bild via Wikimedia Commons

Es war der 30. April 1994. Inzwischen war bekannt, dass Rubens Barrichello seinen schweren Unfall nahezu unbeschadet überstanden hatte. Somit ging es am Nachmittag zum zweiten Teil des Qualifyings.

Es waren waren gerade einmal zehn Minuten der Session vorbei und man verfolgte Damon Hill, der versuchte die Bestzeit seines Teamkollegen Ayrton Senna zu knacken bevor es einen unerwarteten Umschnitt gab: Der Simtek von Roland Ratzenberger kam nach einem Abflug bei Höchstgeschwindigkeit in der Villeneuve-Kurve vor der darauffolgenden Spitzkehre endlich zum Stehen.

Der Wagen war vollkommen zerstört und der Kopf des Piloten hing regungslos am Cockpitrand. Ärzte eilten sofort zum Unfallort und versuchten den Österreicher wiederzubeleben. Doch vergebens: Die Unfallfolgen waren zu schwer. Der 34-Jährige erlitt einen Genickbruch und weitere schwere innere Verletzungen.

Doch wie kam es zu diesem Unfall? Ratzenbergers Simtek verlor auf der langen Geraden kurz vor der Villeneuve-Kurve den Frontflügel, was ein Einlenken bei einer Geschwindigkeit von über 300 km/h unmöglich machte. Der Österreicher krachte frontal in eine Betonmauer und das Fahrzeug kam erst in der Tosa-Kurve wieder zum Stillstand.

In der Runde zuvor war Ratzenberger von der Strecke abgekommen und beschädigte sich dabei den Frontflügel. Er fuhr allerdings nicht in die Box, sondern setzte seine Zeitenjagd fort.

Während der Trainingsunterbrechung brach Ayrton Senna geschockt mit einem der offiziellen Streckenfahrzeuge zur Unfallstelle auf, um sich selbst ein Bild von der Lage zu machen. Der Brasilianer nahm an der Fortsetzung des Qualifyings anschließend nicht mehr teil. Seine bereits gefahrene Zeit reichte aber dennoch zur Pole Position.

Roland Ratzenberger bestritt zuvor nur einen F1-Grand Prix. Beim Saisonauftakt in Brasilien verpasste der 34-Jährige die Qualifikation knapp und beim zweiten Rennen in Aida schaffte der F1-Neuling nicht nur die Qualifikation, sondern beendete das Rennen sogar als Elfter. Von den Rundenzeiten her hätte sich Ratzenberger auch beim Großen Preis von San Marino zum Rennen qualifiziert gehabt.

Vor seinem F1-Debüt war Ratzenberger in vielen anderen Motorsport-Rennserien wie der Formel 3000, der japanischen Formel 3000, der britischen Formel 3, der britschen und japanischen Tourenwagenmeisterschaft, der Formel Ford und den 24 Stunden von Le Mans aktiv.

Die Formel 1 erlebte somit den ersten Todesfall seit 1986 bei Testfahrten in Le Castellet. Der Brabham von Elio de Angelis fing damals nach einem Überschlag Feuer und der Fahrer konnte nicht zeitnah befreit werden. Desweiteren stand auch kein Rettungshelikopter zur Verfügung. Der Italiener verstarb später im Krankenhaus an Erstickung. Davor kam Riccardo Paletti 1982 bei einem Startcrash in Montreal ums Leben, dessen Fahrzeug ebenfalls in Flammen aufging.

Nun wurde in der Formel 1 plötzlich wieder über die Sicherheit diskutiert – sowohl über die Autos als auch über den Hochgeschwindigkeitskurs in Imola an sich. Doch Ratzenberger sollte nicht der einzige Verlust des Rennwochenendes in Imola gewesen sein…


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