Nico Rosberg fuhr souverän zu seinem zweiten Grand Prix Sieg in seiner Formel 1 Karriere und dem ersten in dieser Saison.
Die Anfangsphase des Rennens war wie für Monaco eigentlich typisch ziemlich zäh. An der Spitze waren beide Mercedes zu finden, dahinter folgten die beiden Red Bull, Kimi Raikkonen und Fernando Alonso. Was dann schon erstaunlich war ist, dass Mercedes in Monaco keinerlei Reifenprobleme hatte. Was aber auch daran lag, dass wirklich jeder auf seine Reifen achtete und deutlich langsamer fuhr als eigentlich möglich. Jeder wollte unbedingt mit einem Stopp durchkommen, also musste man mit den Reifen entsprechend vorsichtig umgehen. Was eigentlich gegangen wäre, sah man nur selten, aber wenn die Teams an der Spitze gewollt hätten, hätten sie locker zwei Sekunden schneller fahren können. Für Mercedes lief eigentlich fast alles nach Plan. Lewis Hamilton, der während dem gesamten Wochenende klar hinter Rosberg fuhr, fiel durch die Safetycar-Phase welche durch den Massa Crash ausgelöst wurde hinter die beiden Red Bull zurück. Beide Red Bull waren just vor der SC-Phase in der Box und landeten obwohl sie eine halbe Runde hinter dem Safetycar hingen vor Hamilton. Der Sieg für Mercedes war an diesem Wochenende ohne Zweifel mehr als verdient, allerdings darf man diesen Sieg nicht überbewerten, denn vermutlich schon beim nächsten Rennen in Kanada wird man wieder mit der Realität konfrontiert werden. Das auf Mercedes könnte aufgrund des Reifentests noch einiges zukommen. Auf die aktuelle Lage gehen wir in einem extra Artikel ein, der morgen erscheinen wird.
Für Red Bull war es insgesamt gesehen ein gutes Rennwochenende, denn am Donnerstag während den freien Trainings sah es alles andere als gut für das Weltmeisterteam aus. Am Ende reichte es für Vettel und Webber für die Plätze zwei und drei. Leider wurde das Rennen von Mark Webber durch die Massa SC-Phase ein wenig zerstört. Webber kam von der Spitzengruppe als erster in die Box und hätte sogar Siegchancen gehabt, wenn der Zwischenfall nicht passiert wäre. Wie so oft hat der Australier das Glück nicht auf seiner Seite. Alles in Allem kann man bei Red Bull aber zufrieden sein, da die direkten Konkurrenten an diesem Wochenende so ihre Probleme hatten.
Bei Ferrari passte es schon von Anfang an nicht so wirklich. Der Speed bei der Scuderia fehlte einfach, selbst im Rennen sah man gegen die Konkurrenz kein Land. Es wird vermutet, dass Ferrari die Reifen in Monaco einfach nicht zum Funktionieren brachte. Fernando Alonso verabschiedete sich schon recht früh aus der Spitzengruppe des Rennens und musste sich dann auch noch einigen anderen Konkurrenten geschlagen geben. Ein bisschen bekam man das Gefühl, dass Fernando keine Lust mehr hatte, aber natürlich wollte der Spanier keine Kollision mit einem Piloten riskieren, der nichts zu verlieren hat und so sind drei WM-Punkte besser als keiner. Kurios war das Wochenende von Felipe Massa. Im dritten freien Training am Samstag schlug der Brasilianer beim Anbremsen auf die St. Devote in die Leitplanke ein und rutschte in die Reifenstapel, exakt den gleichen Unfall erlebte der Brasilianer im Rennen noch einmal. Laut dem Technik-Chef von Ferrari lag ein technisches Problem vor. Massa wirkte nach dem zweiten Crash sichtlich benommen und wurde zur Sicherheit zu weiteren Untersuchungen in ein Krankenhaus gebracht. Mittlerweile wurde Massa zum Glück schon wieder entlassen.
Auch bei Lotus ging es wieder heiß her. Kimi Raikkonen war auf dem Weg zu einem soliden Top 5 Ergebnis, zumindest so lang bis Sergio Perez kam. Perez wirkte einmal mehr völlig übermotiviert und versuchte sich Ausgang Tunnel allerdings noch locker 100 Meter hinter dem Finnen daneben zu bremsen. Raikkonen hielt logischerweise seine Linie, da er nicht damit rechnete, dass Perez angreifen würde. Perez beschädigte mit seinem Frontflügel den linken Hinterreifen von Raikkonen, weshalb der Finne nochmals zur Box kommen musste. Mit einer unglaublichen Aufholjagd schaffte es Raikkonen noch auf Platz 10 und sicherte sich einen WM-Zähler. Vielen Dank an die tolle Regie, die die ganzen Manöver verpennte. Dazu muss man wissen, dass das Rennen nicht wie sonst von der FOM produziert wird, sondern von einer lokalen TV Station. Auch Romain Grosjean sorgte wieder für jede Menge Kleinholz. Nachdem er im Training schon zwei E21 zerlegte, musste der nächste im Rennen dran glauben. Ausgang Tunnel beim Anbremsen auf die Schikane schoss der Franzose Daniel Ricciardo ab. Grosjean erhält für diesen Crash eine +10 für das nächste Rennen.
Eine große Überraschung im Rennen war McLaren. Beide konnten das Tempo der Spitze mitgehen, danach sah es im Training und der Qualifikation bei weitem nicht aus. Button fuhr wie immer ein solides Rennen und fiel bis auf eine kleine Berührung mit Fernando Alonso nicht weiter auf. Dafür aber Sergio Perez, der einige Manöver versuchte bei denen man eigentlich nur mit dem Kopf schütteln konnte. Besonders die Aktion mit Raikkonen, wofür er dem Finnen auch noch die Schuld gibt setzte dem Ganzen die Krone auf. Ein sechster Platz ist für McLaren aber derzeit wie ein Sieg, von daher kann man damit sehr zufrieden sein. Sergio Perez musste das Rennen vorzeitig mit Bremsproblemen aufgeben.
Für die Manöver des Rennens sorgten neben Kimi Raikkonen die beiden Force India Piloten Paul di Resta und Adrian Sutil und mit einem fünften Platz des Deutschen konnte das Team sehr wichtige Punkte sammeln. Denn bei Sauber ging auch in Monaco überhaupt nicht, gleiches gilt für Toro Rosso und Williams. Wobei bei den letztgenannten Teams auch etwas Pech dabei war. Maldonado wurde von Chilton aus dem Rennen gerissen und flog spektakulär ab, was sogar eine Rennunterbrechung nach sich zog.
Insgesamt gesehen war es ein typischer Monaco Grand Prix. Es ist viel passiert, aber wirklich spannend war es nicht. Man muss die Strecke einfach mögen, um das Rennen gut zu finden.
In zwei Wochen geht es dann weiter mit dem Großen Preis von Kanada.