For (mad)’s a Jolly Good Fellow :-)

Mit drei Kurzrezensionen wurde dieses Blog vor 365 Tagen, am 7. Jänner 2010, auf die Welt losgelassen. Im Vorfeld standen mehr als eineinhalb Jahre des Nachdenkens „ob“, sowie ein gutes halbes Jahr, in dem ich mir gewisse Fertigkeiten anzueignen versuchte: HTML, PHP, CSS etc. Schlussendlich kam ich, in diesem Vorhaben mehr oder weniger kläglich gescheitert, auf das wunderbare WordPress-System, und die Sache war geritzt.

Neben dem (mad)-Blog, das eher „seriös“ ausgerichtet sein sollte, bestand einige Wochen lang auch das „Unterwegs“-Blog, in dem ich etwas mehr die Sau raus lassen wollte: Satiren, Glossen etc. Natürlich war das viel zu aufwändig, wie mir bald klar geworden ist – und „Unterwegs“ wurde von (mad) geschluckt. Im Frühjahr, als ich mich nach langem hin und her dazu durchgerungen hatte, wieder an die Uni zu gehen und mich einer höheren geistigen Herausforderung zu stellen, setzte ich auf die Idee eines „Leseblogs“ – [mad vs. Spengler] –, das sich jedoch ebenfalls als viel zu ambitioniertes Projekt heraus stellte. Bloggen, so fand ich in den ersten sechs Monaten heraus, das bedeutet auch und vor allem einmal: lernen.

Die Entscheidung, bei der madication-Hauptdomain auf Joomla zu setzen – hier geht’s zur archivierten Ansicht –, bereute ich ebenfalls schon nach kürzerer Zeit, weshalb es im Juli/August bereits einen ersten umfassenden Relaunch gab. Die Hauptseite wurde zur reinen beruflichen Repräsentationsplattform (nicht zuletzt, weil ich mitten in einer Phase der Neuorientierung stand), und beim Blog suchte ich schlicht eine Alternative zum zwar schönen und übersichtlichen, aber in der Handhabung etwas komplizierten „Webby Blue“-Theme.

Nun, seit damals herrschte weitgehende Zufriedenheit, und einige passable Texte sind auch noch zustande gekommen, von denen ich in der Folge einige nochmals ans Tageslicht zerre. Immerhin: Gerade in der ersten Zeit, bevor ich es über weitere Tools – allen voran Twitter! – schaffte, meine Texte halbwegs unters Volk zu bringen, verschwanden doch einige Zeilen, in denen viel Herzblut steckte, praktisch ungesehen in den Weiten des www. Einziger Trost: Google vergisst nie.

Apropos Google: Ein kleiner Triumph tat sich am 3. Oktober des vergangenen Jahres aus, als ich frühmorgens ein E-Mail von einem lieben Freund im Postfach fand. „ui“, schrieb er im Betreff, um schließlich zu berichten:

In Verbindung mit diesem Screenshot brachte das doch einen recht freudigen Start in den Tag.

Was bisher noch nicht so gut klappt, ist die Leserschaft für einen Kommentar zu gewinnen. Herrscht zu große Übereinstimmung mit dem, was ich schreibe, oder liegt es an der mangelnden Relevanz in Hinblick auf die riesige Aufmerksamkeits-Konkurrenz im Netz? Aber natürlich, es wird auch am je persönlichen Zeitbudget liegen: Ich komme ja selbst nur bei einem Bruchteil des Gelesenen dazu, meinen wohlüberlegten Senf abzugeben. „Mein Tag hat 48 Stunden“, wie es in einem Popsong vor ein paar Jahren hieß, das wäre in diesem Sinn ein Gewinn… aber nee, muss auch nicht sein. Vielleicht wird es, was die Bündelung der Online-Kommunikation auf dieser Domain betrifft, tatsächlich Zeit für eine Art madication-Forum, welches mir schon früh vorschwebte… Mal sehen, was 2011 bringt – neben einer umfassenden Blogroll bzw. kommentierten Linksammlung, zu der ich mich in den ersten 365 Tagen einfach nie durchringen konnte.

Ich bedanke mich an dieser Stelle bei allen Leserinnen und Lesern der ersten 118 Artikel (davon 24 Gastbeiträge), für all das positive Feedback, für Verlinkungen, Retweets, Anregungen und E-Mails: Weiter so ;-)

Übrigens: Die wertvollsten drei Feedbacks und Anregungen zum Blog, die mich bis 23. Jänner erreichen, werden mit je einem feinen Geschenkchen belohnt.

Nun zur Rückschau:

David Schalkos Weiße Nacht empfehle ich auch ein knappes Jahr nach Stefan Petzners Prozess als – unter Berücksichtigung der realen Hintergründe – schreiend komisches Buch. (20.1.2010)

Warum allerdings Thomas Glavinics Leben der Wünsche sich dermaßen gut verkauft hat – und noch mehr, warum es durchwegs gute Kritiken bekam –, kann ich mich nicht zu fragen aufhören. (12.1.2010)

Meine Neuentdeckung des Jahres am österreichischen Literaturmarkt hieß Markus Köhle, dessen Dorfdefektmutanten mich einige köstlich-unterhaltsame Stunden erleben ließen. (15.6.2010)

Für Falter-Leser ein alter Hut, machte die Geschichte von Big DnC im April nochmals die Runde, dem jungen Wiener Rapper, der H.C. Strache das Fürchten lehrte. Ich hoffe, Big D. geht’s gut – seine Webpräsenz lässt derzeit zu wünschen übrig und seine Videos auf YouTube sind off. Die Links in meinem Artikel führen damit teils ins Leere, aber hier gibt es den Skandal-Rap Na C.-Strache noch zu begutachten. (7.4.2010)

Zum Internationalen Frauentag hab ich mir im März gedacht, dass eine allgemeine (weibliche) Arbeitsniederlegung vielleicht mehr Symbolkraft hätte als die Lippenbekenntnisse aus diversen Ministerien und Managementbüros. Wohl fehlte es mir noch etwas an Publikum, sodass sich der Vorschlag nicht all zu weit herum sprach. Aber wartet – in zwei Monaten gibt’s die nächste Chance… (5.3.2010)

Alle Jahre wieder bekommen wir unsere Bundesheer- und Zivildienstreformdiskussion. Nachdem uns 2011 sogar ein entsprechendes Volksbegehren ins Haus stehen könnte, betone ich nochmals mein Interesse an einer ernsthaften Diskussion über die Zukunft des Zivildienstes. (3.2.2010)

Für meine satirische Wahrnehmung der leidigen Debatte um ein österreichisches Deutsch habe ich das überaus nette und wohlwollende Feedback eines ebenso wie ich davon genervten Journalistenkollegen erhalten. Und steche hiermit nochmals ins Wespennest. (1.11.2010)

Zuguterletzt erinnere ich mich und euch gerne an diverse Blogger-Projekte, allen voran „31 Tage – 31 Platten“, die mich im ersten Jahr begleitet haben. Es war mir nicht gerade ein Innerer Reichsparteitag, aber eine große Freude, mit den Online-KollegInnen zu kooperieren. Aber: Da geht noch was!


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