Vor gut eineinhalb Wochen war es so weit. Für mich (und vielleicht auch für Andere), das Blogger-Event des Jahres. Das FoodCamp 2015 in Wien. Und wie ich das erlebt habe, möchte ich euch heute schildern. Wieder in Geschichten-Version und freut euch auf das Ende, weil es wird chaotisch. Na dann legen wir einmal los.
Stattgefunden hat das Ganze am 22.11. in der neuen Marktwirtschaft im Herzen des 7. Bezirks in Wien. Wie man sich denken kann, hat der Kevin dafür wieder einmal etwas früher aufstehen müssen, damit er rechtzeitig an seinem Zielort ankommt. Um 5:30 bin ich also losgefahren, um pünktlich zu sein. Auf der Strecke wurde dann auch noch die nette Claudiaaufgefasst, die einem natürlich die Fahrt noch angenehmer machte. Wenn man sich lange nicht gesehen hat, hat man sich einfach so viel zu erzählen.
Dank ihrem Handy-Navi sind wir dann sogar dreißig Minuten zu Früh angekommen und haben uns dafür entschieden noch ein Lokal zu suchen um uns noch einen kleinen „Apparativ“ zu gönnen. Nach einer schier endlosen Suche nach einem offenen Café sind wir dann schlussendlich doch noch zu unserem Trankerl gekommen und dann sogar mit leichter Verspätung um 9:15 in der Marktwirtschaft aufgeschlagen. Allein schon die Location für das diesjährige FoodCamp war einfach umwerfend. Man kommt rein, sieht diese große offene Halle mit den vielen kleinen Möglichkeiten etwas auszustellen oder zu Verkaufen. Wer von euch Interesse hat, in der Nähe wohnt oder gerne auch ein paar Kilometer fährt, sollte dort unbedingt vorbei schauen. Es lohnt sich.
Nach einem tollen Frühstück mit vielen Smoothies, Säfte, Brot, Breie, Nougataufstrichen und dem ganzen Herumgesuche, weil man ja die Leute die man schon kennt begrüßen will, ging es schon los mit der Eröffnung von Nina und Dani. Die beiden sind einfach der Wahnsinn was die Organisation betrifft. Hut ab vor euch beiden, ihr verdient meinen tiefsten Respekt. Wollte ich jetzt nur einmal gesagt haben. Dann ging es schon los mit einer kleinen Begrüßung vom ‚Chef der Tradition‘ höchstpersönlich. Julian Riess kam vorbei um uns sein Unternehmen näher zu bringen. Und das bringt mich auch dazu, worum es eben auch bei der #foodvie ging. TRADITION. Und da die Firma Riess mit über 500 Jahren auf dem Buckel sicher eines der Traditionsunternehmen in Österreich schlecht hin ist, war dies der optimale Einstieg.
Bei der ersten Session mit dem Namen ‚Eigenbrötler‘ – nein, ich habe mich nicht verschrieben, es geht um Brot – ging es ganz klar um eines meiner Lieblingsnahrungsmittel und wie wichtig es ist, sich auf dessen Ursprung wieder zurück zu besinnen. Elisabeth Ruckser (Autorin), Martin Allram(Landwirt) und the-one-and-only Friedrich Potocnik (Bäckermeister) haben einen wunderbaren Vortrag über das Brot an sich und dessen Wichtigkeit gehalten. Ganz besonders hat mich natürlich die Begeisterung von Mr. Potocnik beeindruckt. Da sieht man wenigstens, dass er mit Leib und Seele dabei ist und auch zu 101% dahinter steht. Weiter ging es dann mit (Liebe Annette, ich hoffe du verzeihst mir diesen Ausdruck, aber ich finde ihn einfach so passend) der Frau mit dem Besteck-Fetisch. Die Rede ist von niemand Anderem als Annette Ahrens. Ihres Zeichen eine exzellente Expertin für historische und aktuelle Tischkultur. Unter dem Namen ‚Vom Beisteck zum Besteck‘ hätte ich dieser Session nach stundenlang zuhören können. Da kommt dann wieder zum Vorschein, dass sich der Kevin doch ein wenig mehr für die Geschichte von Allem interessiert. Es war einfach interessant zu hören, wie es damals zu Hofe zuging. Diese ganzen Zuckerkunstwerke könnte man sich heutzutage nicht vorstellen, in der Tischmitte zu platzieren.
Nach der mittäglichen Stärkung von Die Liebe, Tante Fannyund dem Rest vom Schützenfest sind wir schon beim Nachmittagsprogramm angelangt. Gestartet wurde das Ganze von den sympathischen Mädels des Philips-Teams, die uns schon den Tag lang mit leckeren Smoothies und Säften bei Kräften hielten. Eines sei vielleicht noch zu erwähnen nebenbei: Für mich war dieses FoodCamp im Prinzip wie eine kleine Entschlackungskur. Durch diese große Menge an gesunden Safterl, durfte ich die sanitären Anlagen des Öfteren unter Augenschein nehmen. Aber wenn die doch so lecker waren, vor allem die Rote Bete hat es mir angetan. Danach gab es einen interessanten Vortrag der Gastrosophin Birgit Farnleitner. Unter dem Titel ‚Back to Food‘ hat sie einige einleuchtende Aspekte der Entwicklung der Lebensmittel- und Esskultur aufgezeigt. Was ich aus diesem Vortrag mitgenommen habe ist, dass wir nun einmal eine Fleischnation sind. Auch wenn man an allen Ecken und Enden hört, dass man weniger Fleisch essen sollte, weil es die Umwelt schont und blablabla, ist es dennoch wichtig sich daran zurück zu erinnern, dass es bei eins einfach Tradition hat. Ihr seht also, das Thema ist wie ein roter Faden bei den Sessions.
Ganz faszinierend war dann die fünfte Session (für mich zumindest). Dr. Irmgard Pötschger eine Apothekerin und Vertreterin von Pure Encapsulations machte uns wieder bewusst wie wichtig eigentlich Vitamine sind. Wie sehr wir sie brauchen, wie wenig wir eigentlich zu uns nehmen und was dieser ‚Mangel‘ mit uns macht. Nun bin ich wieder voll im Vitamin-Fieber. Und das lustige an der Geschichte ist ja, dass ich viele der Symptome, die sie uns aufgezeigt hat, welche im Bezug auf Vitamin D-Mangel auftreten können, auch auf mich zutreffen. Ich werde mich also in nächster Zeit bewusst darauf konzentrieren meinen Vitaminhaushalt auf Vordermann zu bringen. Immerhin ist ja momentan die kalte Jahreszeit und da wird man zwangsläufig von Krankheiten und Leiden heimgesucht. Vielleicht kann ich dem Ganzen in diesem Jahr einen Strich durch die Rechnung machen und fit wie ein Turnschuh bleiben.
Und jetzt geht’s ans ‚Eingemachte‘. Die Session, bei der ich mich zunächst etwas erschreckt habe. Als ich das Programm gelesen und die Worte ‚… Law of…‘ gesehen habe, durchfuhr mich zunächst ein Zucken. Habe ich etwas verpasst oder warum …. Ah, das bin nicht ich… Puh Gott sei Dank! Der volle Titel lautet nämlich ‚The Law of Foodblogging‘. Die charmante und mit ihrer Vortragsweise sehr fesselnde Ingrid Gogl erzählte uns etwas über die Rechte an unserer Arbeit. Für mich natürlich besonders interessant. Die meisten Dinge habe ich zwar schon im Studium gehört, aber nicht spezifisch auf die Bloggerszene angepasst. Liebe Ingrid, ich könnte dir stundenlang zuhören, deswegen freue ich mich, wenn man bald wieder etwas von dir hört.
Nach einer kurzen Pause ging es dann dem Endspurt zu. Jedoch war jetzt eine Knallerfrau mit ihrer Session dran. Katharina Seiser, ein gigantischer Name in der Foodie-Szene, Autorin und Journalistin kam mit ihrem neuen Buch um die Ecke und einem tollen Thema von dem ich schon vielen Leuten erzählt habe. ‚Immer schon vegan – echter Geschmack ohne Ersatzprodukte‘. Allein schon der Titel ist ein Gaumenschmaus. Einmal abgesehen von ihrer Einleitung, wo sie uns einfach nur mit ihrem immensen Fachwissen über die unterschiedlichen Geschmacksarten faszinierte kamen immer wieder Dinge in den Raum, wo ich mir dachte: ‚OMG, diese Frau hat es einfach drauf!‘ Allein schon deswegen, dass sie für ihr Buch so viel recherchiert hat und unzählige Rezepte durchforstet hat, nur um auf Nummer sicher zu gehen, dass diese wirklich schon immer vegan waren. Ein reiner Wahnsinn, wenn man sich das einmal vorstellt. Ich hätte zum Beispiel nicht gewusst, dass Krautfleckerl traditionell vegan sind. Ohne Speck, ohne Schmalz.
Bei den letzten beiden Sessions hat man schon den allgemeinen Hunger bei allen angemerkt, dann man wusste ja schon, was einen danach Leckeres erwarten würde. Nichts desto trotz sind alle noch brav und wie gespannt dabei geblieben, als Start Up Unternehmen über ihren Werdegang und weitere Pläne berichteten. Mit dabei waren: Kiweno, YipBee und Biskitty. Da konnte man einmal hören, dass es nicht so einfach geht, wie man sich das denkt. Dann gab es noch eine kleine Überraschung: Die beiden Damen Iwona und Tonihaben ein ‚kleines‘ Geheimprojekt auf die Beine gestellt. BLANK_KITCHEN nennt sich das Ganze. Es geht dabei darum, dass Foodies sich gegenseitig bekochen. Entweder in den eigenen vier Wänden oder es wird ganz einfach ein Lokal angemietet und deren Möglichkeiten genutzt um eine große Menge an Menschen zu bekochen. Einfach eine grandiose Idee und ich hoffe sie findet Anklang. Ich selbst bin leider in der unglücklichen Lage nicht teilnehmen zu können, da sich mein Wohnort etwas weiter weg befindet.
Den glorreichen Abschluss machten dann Leo Kiem, Franz Hofstätter und Gerald Freinbichler. ‚The Perfect Match‘. Hinter diesem Thema versteckt sich eine Liebe zu Weinen. Die Kombination von Essen und einem guten Wein, kann ein Menü von gut zu PERFEKT katapultieren. Und allein schon die Hintergrundgeschichten zu den Weinen und deren Herkunft war es schon wert zuzuhören. Obwohl ich selbst ja keinen Wein getrunken habe, konnte ich ihn dennoch fast schmecken, so genau haben sie jeden einzelnen beschrieben. Und jetzt? PARTY! Zum krönenden Abschluss gab es dann noch leckere Tapas von Because You Are Hungry & Compliment To The Chef. Einfach hervorragend, was man mit Blunzen, Kren und Sourcream alles machen kann. Ich bin zwar was Fingerfood betrifft meistens ein etwas schlampiger Esser (weil mehr am Boden landet), aber dennoch ging so einiges auch in den Mund.
Nach so einem tollen Tag, denkt man eigentlich, dass nichts mehr schief gehen kann. Oder? Naja, wie Claudia und ich dann wieder auf dem Weg zum Auto waren und dieses nicht so wirklich anspringen wollte, wurde der Kevin eeeeeeeetwas nervös. Aber zum Glück gibt es ja Pannendienste, die so nett sind und einem Starthilfe geben. Nicht nur einmal innerhalb von einer Stunde. Aber keine Sorge wir sind wieder gut nach Hause gekommen. Müde und mit einem Lächeln ginge es dann richtig Bett und der Abend wurde im Kopf und in der Traumwelt noch einmal Revue passiert. Zum Abschluss möchte ich noch einmal Nina und Dani ein großes DANKE aussprechen und es hat mich irrsinnig gefreut dabei sein zu dürfen und vor allem euch zu sehen. Ihr seid immer die besten bei solchen Events. Und wie Nina es so treffend sagte: Wenn dies und jenes nicht gewesen wäre, hätte sie uns alle nicht kennengelernt. Wie wahr, Madam! UND: Natürlich auch ein großes Danke für das tolle Goodiebag. Dieser Pürierstab von Philips wird nund mein fast 20 Jahre altes Gerät daheim ablösen.Nun aber genug der Worte, mittlerweile sagt mein Zähler schon das Vierfache an Wortzahl, als ein normaler Blogbeitrag. Wer sich also bis zum Schluss durchgekämpft hat, der verdient einen Applaus und der darf sich gerne unten bei den Kommentaren melden und einen kleinen Satz hinterlassen: ‚Hör’ doch auf zu schreiben, wir sind hier nicht im Printmedium‘. Wir sehen uns ja am Freitag wieder und da geht es dann so richtig los mit Dinge, die ich auch noch nicht so wirklich genau verraten habe, aber ihr werdet schon sehen. Bis dahin: TSCHAU!
Euer Kevin von