Alte Fliesenfugen werden nach Jahren intensiver Nutzung einfach nicht schöner. Gerade im Badezimmer in der Dusche oder an der Badewanne, wo die Feuchtigkeit, der Schaum von Shampoos und Duschgels sowie die aggressiven Reinigungsmittel den Zementfugen ständig zusetzen. Den Fugenmörtel komplett entfernen und die Fliesen neu zu verfugen sind allerdings heutzutage kein sinnvolle Maßnahme mehr. Zumindest bei “normalen” Verschmutzungen oder Verfärbungen gibt es einfachere Möglichkeiten, die Fliesenfugen wieder aufzufrischen.
Alte Fugen mit Farbe auffrischen
Für den Heimwerkerbereich gibt es von zahlreichen Herstellern Mittel zum Auffrischen oder Erneuern von Fliesenfugen. Das geht beinahe so einfach wie Schuhe putzen. Die Fugenfarbe wird dazu in Tuben oder Flaschen angeboten, und mit einfachen Werkzeugen aufgetragen. Für die unterschiedlichen Fugenmörtel gibt es meistens passende Farben in weiß, grau oder manhattan (hellgrau).
Für die Dusche einer Bekannten, die Ihre alten Fugen nicht mehr schön fand, haben wir den Tipp zur “Frischen Fuge” von Ceresit gegeben und auch angeboten, ihr zu helfen. Die Packung, die für ca. 20 m² Fläche ausreichen soll, kostet je nach Baumarkt um die 12 Euro. Da die alten Fugen recht hell waren, haben wir uns für den Farbton Manhattan entschieden. Der Vergleich der unterschiedlichen Farbtöne geht anhand der Abbildungen auf der Verpackung recht gut. Man sollte sich aber zu Hause noch mal das Farbbild der eigenen Fugen vor dem Kauf einprägen.
Bevor man mit der Prozedur beginnt sollte man die alten Fugen säubern. Und das nicht nur von Kalkresten oder sonstigen Verschmutzungen, sondern auch von Schimmel oder Sporen, sofern diese vorhanden sind. Solche Verunreinigungen sollte man am besten mit entsprechenden Reinigern entfernen. Sonst drücken diese nach der Farbauffrischung nach kurzer Zeit wieder durch und die neuen Fugen sehen wieder unschön aus.
Fugenfarbe auftragen
Bei der “Frischen Fuge” von Ceresit ist das Auffrischen wirklich fast wie das oben schon erwähnte Schuhe putzen. Die Fugenfarbe ist in einer Tube mit einem Schwamm zum Auftragen und Verteilen der Farbe. Man muss die Tube nur ordentlich schütteln und durchkneten, damit sich die Farbbestandteile ordentlich vermischen.
Danach drückt man die Farbe – sieht aus wie dünnflüssiger Mörtel und ist es wahrscheinlich auch – einfach mit dem Schwamm in die Fugen und verteilt diese gleichmäßig. Laut Herstellerangaben muss das ganze dann ca. 30 Minuten antrocknen.
Überschüssige Farbe entfernen
Nachdem das Ganze dann angetrocknet ist, muss man die überschüssige Farbe auf den Fliesen wieder entfernen. Dazu ist der Packung extra ein “Spezialschwamm” beigefügt. Was daran so speziell sein soll, war uns zwar nicht klar, denn so was wird allgemein als Topfkratzer oder Küchenschwamm verkauft. Aber war ja nun mal dabei.
Mit der “weichen” Seite des Spezialschwamms nässt man nun die Farbe auf den Fliesen vor und schrubbt sie mit der rauhen Seite des Schwamms in kreisenden Bewegungen ab. Dabei sollte man darauf achten, dass man nicht die gerade in die Fugen aufgebrachte Farbe auch wieder von den Fugen kratzt. Am besten versucht man das Gröbste sorgfältig antlang der Fugen abzukratzen und dann den Rest mit kreisenden Bewegungen über die Fugen hinweg.
Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Inklusive Wartezeit und Schrubberei ist man mit allen in gut 2 Stunden fertig und hat danach wieder strahlend schöne Fliesenfugen. Risse oder Flecken werden gut überdeckt. Bei stärkeren Verschmutzungen kann man die Prozedur auch noch einmal wiederholen. Und man kann mit der Fugenfarbe sogar alte Fugen umfärben, wenn man ein ganz anderes Fugenbild erhalten möchte. Dafür gibt es im Handel sogar Auffrischer, die man mit Abtönfarbe umfärben kann.
Auf eines sollte man bei der Verarbeitung achten: Man sollte sich tunlichst von Naturstein oder offenporigen Fliesen fernhalten. Denn die Fugenfarbe dringt in diese Materialien ein und lässt sich nur schwer wieder entfernen. Auf glasierten Fliesen ist das alles kein Problem.
Ähnliche Artikel zu diesem Thema:
- Nie mehr Dusche und Bad putzen
- Lehmputz verhindert beschlagene Spiegel im Bad
- Duschköpfe als Brutstätte für Bakterien im Bad