In unter unserem grossen Holzhaus lebten viele Tiere. Für mich waren es alles Haustiere. Das waren sie wohl nicht im engeren Sinne.
Wir hatten einen Hund, die Bella, die hatte dauernd unzählige Junge, diese kleinen Hündchen waren irgendwie wie lebende Puppen. Ich liess sie in einer Wanne Schiff fahren oder versuchte möglichst viele im Arm zu halten. Wir hatten auch eine Katze, die fing Vögel und Mäuse und brachte immer wieder mal eine Beute ins Haus.
Unter dem Haus war Wasser, da lebten wohl hunderttausend Frösche, und die Quakten den ganzen Abend, besonders in der Regenzeit. Wenn man einen Stein runterwarf, war es kurz totenstill, bis es nach einigen Sekunden wieder losging.
Bei uns lebte zudem ein fliegender Hund, gehört zur Tierfamilie der Flattertiere, ist also eine riesige Fledermaus. Tagsüber hing der unbeweglich im Gebälk und nachts flog er mit seinen grossen hautigen Schwingen durch die Wohnung und fing die Insekten im Flug. Ich habe ihn gerne beobachtet und gestaunt, wie der das macht, denn ich hatte erfahren, dass der gar nichts sehen würde, sondern immerzu unhörbare Rufe ausstiess und auf das Echo lauschte. Unsere Katze mochte ihn gar nicht und sie versuchte ihn zu fangen, indem sie auf den Esstisch kletterte, ihm auflauerte und ihn mit wilden Sprüngen anfiel. Aber erwischt hat sie ihn nie. Ansonsten war der Flughund sehr gutmütig. Man konnte ihn an sein Hemd hängen und er turnte dann Kopfunter am eigenen Körper herum.
Erwähnenswert sind dann noch die Eidechsen an der Decke, die schnalzende Geräusche machten und auf den Fliegengitter die Stubenfliegen schnappten. Oder die Ameisenstrassen, die immer wieder mal einen Vorstoss ins Haus wagten, bis sie wieder rausgeworfen wurden.
Ich lebte von 1958 bis 1966 in Banjarmasin, Kalimantan (Insel Borneo) in Indoneseien
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