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In einer losen Reihe werde ich ab heute immer mal wieder in mein LP – Regal greifen und eins dieser Vinyl Schmuckstücke vorstellen. Und dabei wird es nicht nur um Blues gehen, sondern um alles, wa mich musikalisch beeinflusst hat. Es geht um persönliche Erinnerungen, die ich mit den meist schwarzen Scheiben verbinde.
Andere schreiben nur ihre Memoiren, meine kann man auch hören.
Als diese LP “Phallobst” h1971 erauskam war ich schon in der Oberstufe unseres Gymnasiums. Zum großen Entsetzen vieler Lehrer und Eltern hatte es die Schülermitverwaltung (SMV) wohl zusammen mit ein paar progressiv eingestellten Teilen des Lehrkörpers durchbekommen, ab und zu mal ein Rockkonzert in der altehrwürdigen Aula des Alsdorfer Gymnasiums veranstalten zu können. Später dann wurden diese Konzerte wieder abgesetzt, angeblich war die Statik der Musik nicht gewachsen.
Und so stand dann eines Tages diese Aachener Band mit dem Namen Rufus Zuphall auf der Bühne. „Das ist ja wie Jethro Tull!“ Tatsächlich waren Jethro Tull die bis dahin uns einzig bekannte Band, in der die Querflöte eines der hauptsächlichen Instrumente war.
Beeindruckend! Damals fasste ich den Entschluss , irgendwann auch mal Querflöte zu lernen. Dazu ist es dann leider nie gekommen. Ich war wirklich fasziniert von diesem Instrument, das nach gängiger Lehrmeinung nur in der klassischen Musik zu Hause war.
Damals hörte ich alles, was mir vor die Ohren kam und mit Schubladenhören hatte ich nichts am Hut. Rock, Blues, Psychedelic, Folk. Egal! Es gab nur Gut und Böse. Und die Musik von Rufus Zuphall gehörtt(e) ganz klar in die Kategorie „Gut“.
Die LP „Phallobst“ habe ich erst Jahre später in einem Aachener Plattenladen aus der Ramschkiste gefischt. Niegelnagelneu. Ein Glücksmoment ungeahnten Ausmaßes, als ich sie erblickte. Und wieder ein Glücksmoment, als sie das erste Mal auf meinem Plattenteller rotierte. Und wieder ein Glücksmoment, als ich sie heute aus der Hülle nahm nach langer Zeit, um sie wieder einmal zu hören.
Und wenn ich diese LP heute höre, nach alledem, was ich in der Zwischenzeit gehört habe, und glaubt mir, da kommt eine Menge zusammen, kann ich mühelos feststellen, wie frisch diese Musik auch jetzt noch klingt. Zeitlos, nennt man das, glaube ich. Staub angesetzt hat hier nichts, auch wenn die LP ab und zu mal knistert und knackt. Aber das gehört halt dazu …
Die Band ist immer noch aktiv, so gab es 1999 ein fulminantes Reunion- Konzert auf der Burg Wilhelmstein in Würselen, das ich mir natürlich nicht entgehen ließ.
Weitere Infos auf der Band- Webseite.