Fit durch den Winter durch richtiges Saunieren

Hallo liebe Leserinnen und Leser!

Gehen Ihnen die Wetterkapriolen auch auf die Nerven? Spüren Sie, dass das Auf und Ab der Temperaturen Ihren Kreislauf und Körper belastet? Fühlen Sie sich auch so, als ob Sie “neben sich stehen”?

Die schlechte Nachricht ist, dass es noch eine ganze Weile dauern wird, bis der Frühling und das damit verbundene Wohlbefinden wieder bei uns einziehen. Die gute Nachricht ist dagegen, dass man gegen Wetterfühligkeit, Anfälligkeit für Infekte und Verspannungen etwas tun kann. Natürlich hiflt eine abwechslungsreiche, vollwertige und ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse. Wer täglich bei Wind und Wetter raus geht und dem Körper eine Pause von den überheizten und zu trockenen Räumen gönnt, tut seinem Immungsystem ebenfalls Gutes. Ein kleiner Tipp: Wissen Sie, dass Hundebesitzer in der Regel weniger krank sind als Menschen ohne “Ich-will-jetzt-aber-Gassi-gehen-Drängler”?

Holzsauna von innen

Mollig warm

Eine Sauna gehört in Finnland in jedes Haus

Eine wahre Wohltat für unsere wintergeplagten Körper ist Wärme. Jedoch nicht unbedingt die der voll aufgedrehten Heizung. Richtig heiße Wärme, wie man sie in den skandinavischen Ländern schon seit Jahrhunderten schätzt. In Finnland gehört eine Sauna in (fast) jedes Haus, auch die Mietshäuser sind mit einer Gemeinschaftssauna ausgestattet. Die Sauna dient dort zur Entspannung wie auch der Körperreinigung. Sie wird abends zum Feierabend, am Wochenende, aber durchaus auch bei Familienfeiern und selbst am Heiligen Abend genutzt. In Finnland schwört man auf die wohltuende Wirkung der Sauna. Kein Wunder, denn durch richtiges Saunieren, also die Kombination von Wärme- und Kältereiz wird durch das Ausschütten von Endorphinen Stress abgebaut, werden Muskelverspannungen gelöst und das Immunsystem gestärkt. Auch die Haut profitiert gerade im Winter von regelmäßigen Saunagängen.

Ist die Sauna etwas für jeden?

Bis wir hierher in den Odenwald zogen, hatte ich nur wenig Erfahrungen mit dem Saunieren. Mein erstes “Saunaerlebnis” hatte ich mit 17. In den Sommerferien arbeitete ich als Betreuerin in einem Feriencamp für Kinder und Jugendliche an der Nordsee. An unserem freien Tag beschloss ein kleines Grüppchen der Betreuer die hauseigene Sauna nach dem Abendessen zu nutzen. Wir setzten uns in Shorts und T-Shirts in die Sauna, stellten den Temperraturregler auf 60 °C und tranken während des “Saunagangs” friesische Bohnensuppe. Ein Getränk mit für Nichtfriesen verwirrendem Namen, weil sich darin keine einzige Bohne, dafür aber jede Menge in Rum eingelegte Rosinen befinden. Da mich am nächsten Tag heftige Kopfschmerzen plagten, schloss ich daraus, dass Saunieren für mich nicht bekömmlich ist.

Mit Mitte 30 war ich ein halbes Jahr Mitglied in einem Fitnessstudio bei Leipzig. Zum Fitnessstudio gehörte auch eine Sauna. Dienstags und Donnerstags war “Frauentag”. Da saßen Frauen jeden Alters dicht gedrängt wie die Hühner auf den Stangen in der Sauna und gackerten munter. An den “freien” Saunatagen bevölkerten knackige, junge Kerle mit beachtlich gewölbten Bizeps und “Four- bis Sixpacks” in der Bauchzone die Bänke. Mir fehlte der Mut, mich zu ihnen zu setzen.

Dann war wieder einmal aus beruflichen Gründen ein Ortswechsel angesagt und der LEM verliebte sich in ein Haus im Odenwald. Zu dem Zeitpunkt wollte ich weder den Odenwald, das Haus noch die  Sauna im Haus. Ich haderte mit dem Schicksal und einer zerstrittenen Erbengemeinschaft in einem schmucken Pfälzer Weinort, die meinen Traum von einem erneuten Leben zwischen Reben zum Platzen gebracht hatten. Als der Herbst Einzug gehalten hatte, schlug der LEM vor, jetzt endlich einmal die mit gekaufte Sauna einzuweihen.

Zwei Saunagänge reichten aus, um mich zu läutern. Seitdem gehört das sonntägliche Saunieren zu meinen liebsten (und besten?) Angewohnheiten. Und ja, wir haben uns an den Finnen ein Beispiel genommen und sind auch schon am Heiligen Abend schwitzen gegangen. Eine ganz besondere Form der stillen Nacht.

Seitdem ich regelmäßig in die Sauna gehe, sind Erkältungskrankheiten für mich deutlich seltener ein Thema. Und wenn es mich trotzdem einmal erwischen sollte, ist der Krankheitsverlauf merklich abgeschwächt. Ich schwöre auf meinen Hund und meine Sauna!

Schwallbrause nach Saunagang

Ganz schön kalt

Ist Sauna also für jeden geeignet? Im Prinzip ja. Sogar Kinder können, in Maßen, mit in die Sauna genommen werden. Wichtig ist, dass man in der Sauna auf sein Bauchgefühl hört und nichts übertreibt. Ein Saunagang sollte zwischen 8 und 10 Minuten, maximal 15 Minuten dauern. Obwohl die Finnen und ich als Nicht-Finnin es auch deutlich länger im Schwitzraum aushalten… Danach sollte man sich mit reichlich kaltem Wasser von z.B. der Schwallbrause und, soweit möglich, an der frischen Luft abkühlen. Für Warmduscher (vom vorherigen Reinigen einmal abgesehen) ist die Sauna nicht geeignet, weil dann die wohltuende Wirkung des Wechsels zwischen Hitze und Kälte nicht eintritt. Nach dem Saunagang und dem Abkühlen ist Ruhen angesagt. Die Ruhephase sollte mindestens so lange wie ein Saunagang dauern.

Wer sollte die Sauna lieber meiden?

Wer sich krank fühlt oder  vielleicht  schon Fieber und Schüttelfrost hat, gehört ins Bett und nicht in die Sauna. Auch Menschen mit sehr hohem Blutdruck, Venenentzündungen, schweren Herz- und Lungenerkrankungen, Nierenschäden und Schilddrüsenüberfunktion sollten vor dem Gang in die Sauna besser ihren Arzt befragen. Ansonsten gilt: die Sauna hilft und tut wohl, so lange man sich selbst dabei wohl fühlt. Wenn man merkt, dass der Kreislauf in die Knie geht, dass das Schwitzen einen zu sehr belastet oder die Luft (vielleicht auch wegen des Aufgusses) knapp wird, heißt es: schnellstens raus!

Saunaregeln nach Klafs

So ist es richtig!

Zusammenfassung: Die besten Saunatipps

  1. nicht mit vollem Magen und auch nicht hungrig in die Sauna gehen.
  2. vor und nach dem Saunagang, aber nicht während des Saunierens trinken.
  3. vor dem Saunieren auf die Toilette gehen, weil die Nierentätigkeit angeregt wird.
  4. nicht direkt nach dem Sport in die Sauna gehen, weil der Puls nicht erhört sein sollte.
  5. nicht total gestresst in die Sauna gehen, besser eine vorherige Ruhephase von 20 Minuten einplanen und bewusst genießen!
  6. vor dem Saunieren gründlich Duschen. Aus hygienischen Gründen und, um den Fettfilm auf der Haut zu entfernen. Nach dem Duschen gut abtrocknen.
  7. sich niemals direkt auf die Holzbänke setzen, sondern immer ein genügend großes  Badehandtuch unterlegen, das den Schweiß auffangen kann.
  8. genügend Zeit einplanen, also mindestens 2, besser 3 Stunden.
  9. sich nicht überfordern. Keinen finnischen Saunamarathon veranstalten. Maximal 3 Saunagänge sind genug.
  10. nach dem letzten Saunagang genügend abkühlen. Wer den Saunabesuch verschwitzt beendet, riskiert, sich auf dem Nachhauseweg oder auch bei normalen Temperaturen in der Wohnung eine Erkältung einzufangen.
  11. Sport besser vor als nach dem Sauangang betreiben.
  12. nach dem Saunieren viel trinken, aber keinen Alkohol.
  13. nach dem Saunieren leichte Mahlzeiten, am besten mit viel Gemüse, vorziehen.

Und, wie steht es mit Ihnen, liebe Leserinnen und Leser? Sind Sie auch bekennende Saunafans? Dann berichten Sie doch einmal. Ich freue mich, von Ihnen zu hören.

Ihre Heike Kügler-Anger

 


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