First Look: Psycho-Pass: Sinners of the System

Wie stellt ihr euch die Zukunft vor? Mit dem sogenannten Sybil-System liefert der Anime Psycho-Pass eine mögliche Vision für das Kommende. Nichts ist, wie es scheint und die scheinbar perfekte Gesellschaft steht vor neuen und doch sehr alten Fragen. Mit der Filmreihe Sinners of the System gehen die Jagden rund um Einheit 1 weiter.

Am 31. März wäre es soweit gewesen und KAZÉ hätte die Filmtrilogie in ausgewählten deutschen Kinos präsentiert. Im Moment wird mir Hochdruck daran gearbeitet, eine digitale Vorstellung auf So knüpfen die Filme an die Ereignisse des letzten Films und damit auch an die ersten beiden Staffeln an.

Die Filme entstanden im Studio Production I.G unter der Regie von Naoyoshi Shiotani, welcher auch schon in der Serie sein Können unter Beweis gestellt hat. Naoyuki Onda, Kyoji Asano, Yasuhiro Aoki und auch Hisashi Abe waren als Team für die Charakterdesigns verantwortlich.

Handlung

Case.1 (Schuld und Sühne): Da Ermittlerin Akane Tsunemori in Tokyo bleiben muss, soll sich die systemtreue Mika Shimotsuki zusammen mit Vollstrecker Nobuchika Ginoza einem besonders heiklen Fall in einer Isolationseinrichtung für Kriminelle in Aomori widmen.

Case.2 (First Guardian): Im Jahr 2112 trifft Drohnenpilot Teppei Sugo in Okinawa auf den Vollstrecker Tomomi Masaoka vom Amt für Öffentliche Sicherheit, nachdem unbemannte bewaffnete Drohnen Tokyo angegriffen haben.

Case.3 (Jenseits von Liebe und Hass): Shinya Kogami, den es nach Tibet verschlagen hat, rettet Flüchtlinge, die von Guerillas angegriffen werden. Daraufhin bittet ihn ein kleines Mädchen, ihm das Kämpfen beizubringen, um sich zu rächen ... (© KAZÉ Anime)

Unterhaltungsfaktor

Jeder der drei Filme hat seinen eigenen persönlichen Reiz. Case 1 fasziniert besonders durch sein düsteres Setting und die Unbehaglichkeit, die durch den aktuellen Fall von Einheit 1 ausgestrahlt wird. Der Fokus der Handlung liegt selbstverständlich wieder auf der Gesellschaftskritik. Hierbei geht es um kollektives Denken und dessen Folgen, wenn man dieses ausnutzt. Neben den epischen Kämpfen und der großen und langsam aufdeckenden Verschwörung, bringt auch die erste Einheit des Amts für öffentliche Sicherheit Emotionen mit ins Spiel.

Man merkt dem Film an, dass entsprechend viel Vorwissen zur Serie vorhanden sein muss, denn einige Momente des Films sind nicht selbsterklärend. Der Film selbst wird jedoch durch einen sehr spannenden Plottwist einfach sehenswert. Wer sich gerne mit kollektiver Verhaltensweisen beschäftigt, findet sicherlich Gefallen an dem Film.

Case 2 geht in eine spannende, neue Richtung. So dürfen wir als Zuschauer einen Blick in die Vergangenheit werfen und werden wieder einmal Zeuge der Machenschaften des Sybil-Systems im Ausland. Besonders im Fokus steht hier die Psyche von Soldaten und deren Umgang mit Schuld. Eine Thematik, die heute wie damals von großer Bedeutung ist.

So begleiten wir den (noch nicht) Inspektor Teppei Sugo, welcher in seiner Zeit bei der Armee mit dem Amt der öffentlichen Sicherheit in Kontakt tritt. Wesentlich ist hierbei die spannende Charakterentwicklung des Drohnenpilots Sugo, welcher mit sich selbst und Terroranschläge auf Tokio zu kämpfen hat.

Der letzte Film geht auf den Serienliebling Kogami ein. Nach den Momenten des letzten Spielfilms finden wir uns im malerischen Tibet wieder. So wird Kogami regelrecht gezwungen, sich um ein junges Flüchtlingsmädchen zu kümmern. Ähnlich wie Kogami damals, strebt sie nach Rache für ihre verstorbenen Eltern. Während sich die Ereignisse im kriegserschütternden Tibet zuspitzen, beobachtet man die Erstarkung des Mädchens.

Die Filme sind vielseitig und behandeln allesamt eine Vielzahl an Themen. Da jeder Film mit etwa einer Stunde aufwartet, ist es als Zuschauer leicht unterhalten zu bleiben. Schön umgesetzt sind die Zusammenhänge innerhalb der drei Filme. So wurde darauf geachtet aufeinander oder auf vorherige Staffeln aufzubauen. Letztlich ist diese Filmreihe für Fans der Reihe nicht nur empfehlenswert. Mit dem spannungsgeladenen Zukunfts-Thriller ist man fast schon im Zwang das Kinoticket zu kaufen.

Qualität (Bild & Ton)

Man merkt den Filmen die Mühe an. Neben den bekannten Charakterdesigns wurde auch besonders wert auf neu auftauchende Charaktere gelegt. Besonders beeindruckend sind die Unterschiede zwischen dem gegenwärtigen und vergangenen Aussehen verschiedener Charaktere. Nicht nur wurden Frisuren angepasst, auch die Klamottenwahl oder die genutzte Sprache unterscheiden die Charaktere zeitlich und geben so eine Tiefe in deren charakterlichen Entwicklung.

Der Redaktion sehr positiv im Gedächtnis geblieben ist das Tibet-Setting. Das Himalaya-Gebirge strahlt in seiner schönsten Art und die vielen traditionellen, buddhistischen Gebetsfahnen geben dem Setting ein authentisches und leichtes Gefühl. Da ergreift einen doch schon fast das Fernweh, das nicht auf Japan ausgerichtet ist. Spannend an dieser Stelle ist, dass die schöne Umsetzung des Settings in Kontrast zur düsteren Handlung und dem Krieg des Landes steht. Interpretationsfreiraum ist hier garantiert.

In allen drei Filmen ist ein düsteres Setting oft wesentlich. Diese sind in verschiedenen dunklen aber kräftigen Farben ausgearbeitet. Die Haut der Charaktere ist im Gegensatz zur Umgebung eher fade. Dies lenkt die Aufmerksamkeit zwangsläufig auf die Gesichtsausdrücke oder auch die dunkle Umgebung, welche jederzeit einen Hinweis liefern könnten.

Aus grafischer Sicht ist der Film durchaus spannend zu betrachten und auch gut zum Nachdenken. Der Ton untermalt hingegen die Situation auf sehr hohem Niveau. Nennenswert sind hier die Special-Effects der Flugmaschinen im Anime. Sie sind alle sehr futuristisch gehalten und schaffen es durch ihren Bass auch ein tiefbebendes Gefühl zu verursachen, das in der eigenen Brust erdrückend wirkt. Man hat sich generell um eine große Vielzahl an Special-Effects bemüht.

Kritisch zu beäugen wäre wohl die Lautstärke dieser Effekte. Hin und wieder fallen sie lauter auf als die Stimmen der Sprecher. Das kann manchmal den Filmgenuss einschränken, was sehr schade ist, da hinter den Effekten durchaus viel Mühe steckt.

Das Opening wurde aus dem Anime selbst aufgegriffen und etwas neuer und wesentlich moderner abgemischt. Dieser Track gibt adäquat die Stimmungen der Filme auf seine eigene Art und Weise wieder. Musikalisch orientieren sie sich sehr stark an der Serie. Einige spannende Momente sind mit altbekannten Hintergrundstücken ausgeschmückt.

Die Mischung aus düsterer Zukunftsvision und farbenfrohen Bildern aus Tibet geben der Filmtrilogie genügend grafische und hochwertige Abwechslung. Bei der Abmischung der Special-Effects hätte man vielleicht nochmal genauer arbeiten sollen. Insgesamt ist der Sound aber auf hohem Niveau. Dieser Kategorie-Koeffizient liegt hier bei 8,0 Punkten - Kein Objekt zur Vollstreckung. Der Auslöser wird gesperrt!

Synchronisation (Dub & Sub)

Die deutsche Umsetzung stammt aus unserer Hauptstadt von der VSI Synchron GmbH. Wie schon in der Anime-Serie, zeigte das Team rund um die Stimmen des Psycho-Pass- Universums ihr Können. Lippensynchronität ist in heutigen, modernen Umsetzungen ein Muss. So ist es wenig überraschend, dass auch hier viel Wert auf diesen Faktor gelegt wurde.

Die Stimmen sind allesamt emotional. Man spürt mit jeder Faser des Herzens, dass die Charaktere wirklich meinen, was sie sagen. Es ist eine große Leistung der Teams, wenn man bedenkt, dass es viele verschiedene Sprecherollen zu besetzen gab.

Untertitel sind natürlich gegeben, wenn Personen vorgestellt werden und der japanische (und für viele Zivilisten unleserliche) Schriftzug angezeigt wird. Die Schrift ist unaufdringlich dünn und weiß mit schwarzer Outline. Fehler in der Rechtschreibung sind keine aufgefallen.

Wie gewohnt ist die Synchronisation angenehm anzuhören und glaubhaft umgesetzt. Die Untertitel sind nicht negativ aufgefallen. Hier liegt die Punktzahl bei 9,0 Punkten.

Fazit

Insgesamt punkten die Filme in allen Bereichen sehr hoch. Es gibt gute Gründe, wieso es viele Fans zu diesem Franchise gibt. Einerseits existiert generell eine hohe Faszination für zukünftige Gesellschaftskonstruktionen. Anderseits bildet Psycho-Pass immer wieder Fragen unserer heutigen Zeit in einer fast schon absurden Art ab.

Was die Filme besonders ausreizen, ist das nicht beantworten der tiefergehenden Fragen. So steht man als Zuschauer letztlich vor einem Bündel an innerlichen Zweifel von Handlungsweisen und ist auf seinen eigenen moralischen Kompass angewiesen.

Geeignet ist der Film besonders für Fans der Reihe, die bereits die ersten zwei Staffeln und den zugehören Film gesehen haben. Neulinge werden zwar durchaus Gefallen an den Streifen finden, werden aber nicht unbedingt alles verstehen.

Egal wie man es dreht oder wendet: Nach diesem Film hat man das Gefühl, dass einem der Dominator vor die Nase gehalten wird und dieser langsam den Kriminal-Koeffizienten herausliest. Unbehaglich echt.

An dieser Stelle möchten wir uns recht herzlich bei KAZÉ Anime für die Gelegenheit des First Looks bedanken. Hier könnt ihr euch die Filmtrilogie bereits vorbestellen: First Look: Psycho-Pass: Sinners SystemFirst Look: Psycho-Pass: Sinners System

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