Filmkritik zu ‘Transformers: Dark of the Moon

Filmkritik zu ‘Transformers: Dark of the Moon

Michael Bay muss inzwischen von Robotern träumen, die sich in Autos, Küchengeräte und sonstige Utensilien verwandeln können. Seit 2007, als er sein ‚Transformers‘-Franchise startete, hat er sich keine Ruhepause gegönnt. Seine Zeit widmete er voll und ganz der Verfilmung der Hasbro-Spielzeugserie, ohne dabei Ausflüge zu anderen Filmprojekten zu unternehmen. Seinem ungeliebten zweiten ‚Transformers‘-Film von 2009, hat er jetzt mit ‚Transformers: Dark of the Moon‘ die Vollendung der Trilogie in 3-D folgen lassen.

Und hier erzählt er die Menschheitsgeschichte neu. Er wagt den Rücksprung zum 20. Juli 1969. Damals als Apollo 11 auf dem Mond landete und Neil Armstrong als erster Mensch einen Fuß auf den Mond setzte. Dieser riesige Sprung für die Menschheit fand auf der hellen Seite des Mondes statt. Auf der dunklen Seite stoßen die Astronauten auf das Wrack eines Raumschiffs. Mehr als 40 Jahre hält die Regierung diese Entdeckung geheim. Dann überschlagen sich die Ereignisse. Ein bislang unentdeckter Transformer wird reaktiviert und seine Rückkehr entfacht einen erneuten Krieg zwischen Autobots und Decepticons.

Filmkritik zu ‘Transformers: Dark of the Moon

John Malkovich & Shia LaBeauf

Man möchte meinen es ist eine an den Haaren herbeigezogene Geschichte, die uns Michael Bay dort auftischen möchte. Aber zugegeben, dass macht er gut. Er hat es sogar geschafft, den Raumfahrer Buzz Aldrin, der nach Armstrong als zweiter Mann den Mond betrat, für einen Cameo-Auftritt zu gewinnen um seiner filmischen Verschwörungstheorie ein wenig Glaubwürdigkeit zu geben. Aber die Zuschauer werden ja auch nicht in die Kinos strömen, um eine möglichst durchdachte Story vorgesetzt zu bekommen, bei der die Figuren durch Charaktertiefe und die Handlung durch Originalität überzeugen. Michael Bay bietet mit ‚Transformer: Dark of the Moon‘ genau das, was er am besten beherrscht. Eine bombastische Materialschlacht mit typischen Bay-Momenten: Helikopter im Sonnenuntergang, amerikanische Flaggen und patriotische Soldaten.

Dabei liefert er den vielleicht besten ‚Transformers‘-Film der Serie ab. Bay hat es verstanden in 3-D zu drehen, hat die Geschwindigkeit heruntergeschraubt. Die Zuschauer können der Handlung ohne Schwierigkeiten folgen, sehen immer was auf der Leinwand gerade geschieht. Das war in vorherigen Teilen nicht immer der Fall. Die Story ist nachvollziehbar, die sonst seelenlosen Transformers bekommen zumindest ansatzweise unterschiedliche Charakterzüge verpasst und trotz unendlichen Actionsequenzen, weiß man immer, wer dort gerade gegen wen in den Krieg zieht.

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Rosie Huntington-Whiteley & Patrick Dempsey

Am meisten Spaß an der ganzen Sache werden die Nebendarsteller gehabt haben: Frances McDormand (‚Burn After Reading‘) als zynisch, verklemmte Agentin, John Malkovich (‚R.E.D.‘) als abgedrehter Arbeitgeber von Sam Witwicky und erneut John Turturro (‚Cars 2‘) in der Rolle des ‚Transformers‘-Forschers Simmons. Aber auch deren Auftritte sind ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite sorgen sie für amüsanten Zwischeneinlagen, die dem Film sehenswerte Szenen hinzufügen, auf der anderen Seite sorgen sie dafür, dass ‚Transformers 3‘ eine unangenehme Überlänge vorzuweisen hat. In diesen 160 Minuten versucht Bay anscheinend öfters von dieser Länge abzulenken, in dem er den männlichen Zuschauern Rosey Huntington-Whiteley serviert. Die Kamera wird in den unmöglichsten Situationen auf die Megan Fox-Ersatzfrau gerichtet. Manchmal scheinen dem Filmemacher seine eigenen Actionsequenzen zu langweilig zu werden, so dass er zwischendurch immer mal wieder auf die prallen Lippen, den straffen Po oder die runden Brüste des Supermodels zoomen lassen muss. Damit dürfte die gute Frau genau den Zweck erfüllen, der für sie vorgesehen war.

Mit ‚Transformers: Dark of the Moon‘ liefert Michael Bay die Vollendung seiner Trilogie in Höchstform ab. Nicht falsch verstehen: Die Zuschauer bekommen natürlich immer noch keinen Arthouse-‚Transformers‘ zu sehen, aber er hat sich mit diesem dritten Teil nicht nur von seinem Vorgänger rehabilitiert, sondern auch den ersten Teil an Unterhaltsamkeit geschlagen.

Denis Sasse

Filmkritik zu ‘Transformers: Dark of the Moon

‘Transformers: Dark of the Moon‘

Originaltitel: Transformers: Dark of the Moon
Altersfreigabe: ab 12 Jahren
Produktionsland, Jahr: USA, 2010
Länge: ca. 155 Minuten
Regie: Michael Bay
Darsteller: Shia LaBeouf, Josh Duhamel, John Turturro, Tyrese Gibson, Rosie Huntington-Whiteley, Patrick Dempsey, Frances McDormand, Kevin Dunn, John Malkovich, Alan Tudyk, Ken Jeong

Deutschlandstart: 29. Juni 2011
Offizielle Homepage: transformersmovie.com/


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