Filmkritik zu ‘Soul Surfer’ mit AnnaSophia Robb

Filmkritik zu ‘Soul Surfer’ mit AnnaSophia Robb

Das die tobenden Gewässer der Weltmeere durchaus seine Gefahren bergen, dass wissen die Kinogänger nicht erst seit Steven Spielbergs ‚Der weiße Hai‘. Immer wieder bieten die unerforschten Tiefen der Gewässer Kreaturen die Möglichkeit hinaufzusteigen und den Menschen eine unbehagliche Zeit zu bereiten. Fernab von merkwürdigen Horrorkreationen wie Sharktopus – halb Hai, halb Oktopus – oder dem sagenumwobenen Kraken aus ‚Kampf der Titanen‘ sowie ‚Fluch der Karibik – Dead Man’s Chest‘, gibt es aber auch wirkliche Gefahren, die weitaus schneller und weniger pompös in Erscheinung treten. So wurde die US-Profisurferin Bethany Hamilton 2003 Opfer eines Tigerhais, der ihr den linken Arm abbiss. Doch auch nach diesem erheblichen Rückschlag für ihre Karriere, hat sie das professionelle surfen nicht aufgeben wollen. Sie wurde dabei über ihre eigentliche Obsession hinaus berühmt, bis hin nach Hollywood, wo Jungschauspielerin AnnaSophia Robb in ‚Soul Surfer‘, nach der gleichnamigen Autobiographie von Hamilton, in die Rolle der damals 13-jährigen Teenagerin schlüpft.

Bethany hat sich bereits in jungen Jahren mit den Wellen angefreundet, scheint mit ihnen eine Symbiose einzugehen, die sie auf den Wellen geradezu spielerisch gleiten lässt. Bethany führt ein idyllisches, sonniges Leben als Surfer-Girl an der Küste von Kauai, wo sie regelmäßig mit ihrer Freundin Alana (Lorraine Nicholson) an Surf-Wettbewerben teilnimmt. Dieses Leben gerät schlagartig aus den Fugen, als ein Tigerhai ihr aus dem Nichts den linken Arm abbeißt und damit scheinbar all ihre Träume am Meeresgrund begräbt. Aber mit der Unterstützung der Ärzte, ihrer Familie und Freunde schafft sie es trotz ihrer Behinderung zurück auf das Surfbrett um bei den National Championships gegen ihre ärgste Rivalin Malia Birch (Sonya Balmores) anzutreten, die Bethany trotz allem als ernste Konkurrentin behandelt.

Filmkritik zu ‘Soul Surfer’ mit AnnaSophia Robb

Helen Hunt & Dennis Quaid sorgen sich um Filmtochter AnnaSophia Robb

Mit den ersten Aufnahmen, die wie ein Home Video aufbereitet wurden, wachsen wir gemeinsam mit der Hauptprotagonistin auf und erleben somit ihre Nähe zum Surfsport. Eine nicht ganz unwichtige Rückschau auf die Vergangenheit von Bethany, um uns klar zu machen mit welcher Überzeugung sie ihrer Passion nachgeht – Schauspielerin AnnaSophia Robb überträgt diese Leidenschaft in ihr Spiel, so dass wir auch zu späteren Zeitpunkten des Filmes immer mit der Dramatik konfrontiert werden, dass diese Frau womöglich vor dem Ende ihrer Existenz steht – nicht etwa weil sie sterben muss, sondern weil sie den Sinn ihres Lebens verlieren könnte. Fernab von diesem tragischen Schicksal, welches natürlich nicht eintritt, aber gut in den Spannungsbogen implementiert wurde, erzeugt der Film eine authentische Umgebung für den kauaianischen Surfsport. Nicht nur aus dem Off ist atmosphärische Ukulelenmusik zu hören, auch die Darsteller greifen öfters zu diesem Musikinstrument um die sonnig leichte Lebensweise, der hier gefrönt wird, zu unterstreichen. Besonderer Wert wurde natürlich auf die eigentlichen Surfszenen gelegt, die mit wenigen Ausnahmen, realistisch und gut choreographiert den Sport wiedergeben. Sie sind nicht bloßes Handlungsbeiwerk aus Authentizitätsgründen, sondern bieten für sich eine stimmige Unterhaltung für das Komplettpaket des Filmes, der sowohl Bethany als auch ihre Gefühle für das Surfen in den Mittelpunkt stellt. Da werden keine unnötigen Subplots aufgemacht und die Nebenfiguren – Dennis Quaid und Helen Hunt als Bethanys Vorzeigeeltern und „Hercules“-Kevin Sorbo als Freund der Familie – arbeiten AnnaSophia Robb zu, niemand außer ihr steht im Rampenlicht. Regisseur Sean McNamara hat es hier nicht etwa verpasst den Randfiguren ihren Platz zu geben, sondern weiß sie geschickt in der Geschichte einzusetzen, so dass sie ihre Rollen zur vollsten Zufriedenheit ausfüllen.

So dürfen Dennis Quaid und Helen Hunt die panischen Eltern mimen, wenn ihre Tochter nach der Haiattacke in ein Krankenhaus eingeliefert wird. Minutenlang projiziert der Film ein unbehagliches, panisches Gefühl auf die Zuschauer – erst mit dem Kamerablick von unten auf die Surferin im Wasser, dann das nachfolgende Durcheinander durch den Biss des Hais, der in nur wenigen Sekunden gezeigt wird und schlussendlich im Krankenhaus, wo Bethany blutend auf dem Behandlungstisch liegt, während ihre Familie und Freunde um sie bangen. Viele Dinge passieren hier zeitgleich, die Kamera versucht gar nicht erst alles einzufangen und bewegt sich stattdessen hektisch umher. Nachdem Bethany dann wieder erwacht eröffnet sich dem Zuschauer der nächste positive Aspekt des Filmes – die Tricktechnik, die AnnaSophia Robb ihren Armstummel beschert. In keiner Weise wirkt dieser Anblick falsch, es scheint als sei die Schauspielerin genau unter diesen Umständen vor die Kamera getreten.

Filmkritik zu ‘Soul Surfer’ mit AnnaSophia Robb

Kevin Sorbo

Was nun folgt ist die übliche Herangehensweise, die man dem Film aber gerne verzeihen möchte. Getreu dem Motto „Es muss nicht einfach, sondern nur möglich sein“ steigt die Teenagerin wieder aufs Surfbrett, erlebt Rückschläge aber auch Erfolge, sowohl in weiteren Wettbewerben, von denen sie sich nicht abbringen lassen will, als auch im privaten Leben, wo sie lernen muss mit nur einer Hand den Alltag zu bewältigen. Nur am Rande spielt auch ihr Liebesleben eine Rolle, welches sie aufgrund ihres jetzigen Aussehens als nicht existent betrachtet. Aber auch wenn sie nicht perfekt ist, inspiriert sie andere Menschen ihren jeweiligen Traum zu leben Diese Aussage steht am Ende für sich, wenn AnnaSophia Robb uns durch ihr Schauspiel gerührt und uns das Leben der realen Bethany Hamilton nähergebracht hat.

Nach mehreren Nebenrollen in Filmen wie ‚Charlie und die Schokoladenfabrik‘, ‚Jumper‘ oder ‚Die Jagd zum magischen Berg‘ hat sich AnnaSophia Robb – der man bereits mit ‚Die Brücke nach Terabithia‘ mehr Aufmerksamkeit hätte schenken sollen – mit dieser Hauptrolle für weitere Filmprojekte empfohlen. Man merkt ihr die nötige Ernsthaftigkeit an, die sie in diese Rolle investieren wollte, aber auch den Spaß, die Überzeugung und den Tatendrang hiermit ein gutes Werk zu vollführen. Bethany Hamilton, von der einige Dokumentaraufnahmen noch im Abspann zu sehen sind, sollte zufrieden sein mit diesem Film, der diesem Abschnitt ihres Lebens ein würdiges Denkmal setzt.

Denis Sasse

Filmkritik zu ‘Soul Surfer’ mit AnnaSophia Robb

‘Soul Surfer‘

Originaltitel: Soul Surfer
Altersfreigabe: ab 6 Jahren
Produktionsland, Jahr: USA, 2011
Länge: ca. 106 Minuten
Regie: Sean McNamara
Darsteller: AnnaSophia Robb, Helen Hunt, Dennis Quaid, Lorraine Nicholson, Kevin Sorbo, Carrie Underwood, Ross Thomas, Chris Brochu, Sonya Balmores


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