Filmkritik zu ‘Happy New Year’

Filmkritik zu ‘Happy New Year’

Es gibt Regisseure, die sich nicht großartig ausprobieren müssen – sie sind froh in ihrer Genre-Welt zu leben und machen möglichst wenig Ausflüge aus dieser heraus. Garry Marshall fühlt sich offenbar in der Welt der Romanzen wohl, die er in den vergangenen Jahren maximal mit der romantischen Komödie ausgebaut hat. 1990 arbeitete er mit Julia Roberts und Richard Gere zusammen und erschuf mit ‚Pretty Woman‘ einen Klassiker der Filmromanze, so dass sich dieses Trio neun Jahre später für ‘Die Braut, die sich nicht traut’ erneut zusammentaten. Mit Anne Hathaway drehte er in ihren frühen Schauspieljahren zwei Episoden von ‚Plötzlich Prinzessin‘ und nun kehrt er mit ‚Happy New Year‘ zu den episodenhaften Kurzgeschichten zurück, die er im vergangenen Jahr mit Drehbuchautorin Katherine Fugate in dem Film ‚Valentinstag‘ erschuf. Während dort der Tag der Verliebten im Mittelpunkt stand, ist es nun der hoffnungsvolle Kuss zum Jahreswechsel, der das Motiv für eine ganze Reihe von Romanzen am Silvesterabend liefert. In ‚Happy New Year‘ geht es um Liebe, Hoffnung, Vergebung, zweite Chancen und Neuanfänge, die in miteinander verwobenen Geschichten über Paare und Singles vor dem Panorama von New York City erzählt werden.

Filmkritik zu ‘Happy New Year’

Josh Duhamel

Wer bei ‚Valentinstag‘ schon nicht mitgekommen ist, wird bei dem neuesten Ausflug von Regisseur Garry Marshall seine Probleme bekommen. Es wurden reichlich Geschichten entwickelt, die mal lang, mal kurz den Fokus der Handlung übernehmen. Der Zuschauer wird sich selbst und die unterschiedlichen Figuren erst einmal sortieren müssen, wenn er in den einführenden zehn Minuten alle Personen und Handlungsstränge vorgestellt bekommt. In diesen Minuten stellt sich nicht nur heraus, dass Garry Marshall offenbar eine Vielzahl von Ideen hat, die er hier unbedingt einbauen wollte, sondern auch, dass die Stimmung eher an das Weihnachtsfest erinnert als sich dem Neujahrsabend zu nähern. Die Nähe zum besinnlichen Weihnachtsfest ist ein klarer Nachteil, den Silvester zu bewältigen hat.

Das Darstellerinnen wie Katherine Heigl, Jennifer Biel und Sarah Jessica Parker einen Auftritt absolvieren, ist kaum verwunderlich, haben sie sich in den vergangenen Jahren doch zu den Königinnen dieses Genres aufgespielt – nicht gemessen am Erfolg oder der Qualität ihrer Filme. Robert De Niro hat sich derweil den besten Platz in ‚Happy New Year‘ gesichert. Mit der herzerwärmenden Geschichte des bald sterbenden Arschlochs, dass seine Figur zeitlebens war, hat De Niro es nicht schwer die anderen Erzählungen auf emotionaler Ebene in den Schatten zu stellen. Und der Auftritt des Sängers Jon Bon Jovi in Kombination mit ‚Glee‘-Darstellerin Lea Michele wirkt wie ein Abklatsch der Generationen. Wo sich der Altrocker, wenn man ihn so nennen darf, nicht nur filmisch zur häuslichen Ruhe setzt, gehört Lea Michele die Bühne, sie darf hier ihr Gesangstalent über eine Fernsehserie hinaus unter Beweis stellen.

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Seth Myers & Jessica Biel

Eine amüsante Komponente bietet das Babywettrennen zwischen zwei Ehepaaren, dargestellt von Seth Myers und Jessica Biel auf der einen Seite und Till Schweiger und Sarah Paulson auf der anderen Seite, die jeweils versuchen ihr Baby zum Erstgeborenen des Jahres 2012 zu machen. Und dann wäre da noch die Überraschung des Filmes: Zac Efron funktioniert überzeugend gut in einer gemeinsamen Geschichte mit Michelle Pfeiffer, in der es darum geht, dass der Lieferantenjunge der verschrobenen alten Dame ihre Liste mit Vorsätzen erfüllen soll um an begehrte Eintrittskarten für eine Party zu gelangen. Aus dieser Episode hätte ein eigener Film werden können.

‚Happy New Year‘ spult das Muster des Vorjahresfilms ‚Valentinstag‘ noch einmal von vorne ab. Es gibt keine Überraschungen, die Geschichte ist vorhersehbar und schnulzig Emotional. Aber das dürfte auch genau das Ziel gewesen sein, welches sich Garry Marshall gesetzt und erreicht hat. Wer sich darauf einlässt, wird schnell merken, dass ‚Happy New Year‘ seinen Zweck voll und ganz erfüllt: Er versetzt die Zuschauer schon einmal in ein wenig Neujahrsstimmung.

Denis Sasse

Filmkritik zu ‘Happy New Year’

‘Happy New Year‘

Originaltitel: New Year’s Eve
Altersfreigabe: ohne Altersbeschränkung
Produktionsland, Jahr: USA, 2011
Länge: ca. 118 Minuten
Regie: Garry Marshall
Darsteller: Michelle Pfeiffer, Zac Efron, Robert De Niro, Halle Berry, Cary Elwes, Alyssa Milano, Common, Jessica Biel, Seth Myers, Sarah Paulson, Til Schweiger, Carla Gugino, Katherine Heigl, Jon Bon Jovi, Sofia Vergara, Ashton Kutcher, Lea Michele, James Belushi, Sarah Jessica Parker, Abigail Breslin, Josh Duhamel, Hilary Swank, Ludacris, Matthew Broderick


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