Filmkritik ‘Warrior’ (Blu-ray)


Warrior

Warrior


Selten war ein DVD oder Blu-ray Cover so unpassend wie bei “Warrior”. Hätte man mir das Rezensionsexemplar zur Ansicht nicht zugeschickt, ich wäre wahrscheinlich nie auf die Idee gekommen, mir diesen Film auszuleihen, geschweige denn zu kaufen.
So aber wurde ich mehr oder weniger dazu “gezwungen” mir diesen Rocky der Neuzeit anzuschauen und ich kann jedem nur empfehlen, ignoriert das Cover und ihr werdet ein filmisches Highlight erleben!

Die beiden entfremdeten Brüder Brendan und Tommy stehen sich alles andere als nah und auch ihre jeweilige Beziehung zu ihrem Vater ist an sich kaum noch der Rede wert.
Als sich beide aus den unterschiedlichsten Gründen bei einem internationalem Mixed Martial Arts Turnier anmelden, um die Siegesprämie zu erlangen, spitzt sich die Lage zu und alles läuft auf das große Duell der beiden Brüder hinaus – innerhalb und außerhalb des Rings.

Deutscher Trailer zu “Warrior”

Klar der Sport spielt eine wichtige und tragende Rolle in “Warrior”, dennoch stehen in erster Linie die zwischenmenschlichen Beziehungen im Vordergrund. Sei es auf der einen Seite Joel Edgerton in der Rolle des liebenden Ehemanns und Vaters, der seine Familie vor dem Ruin retten muss und auf der anderen Seite Tom Hardy in der Rolle des wortkargen verlorenen Sohnes der Schritt für Schritt den Weg zurück nach Hause findet.
Dazwischen Nick Nolte als liebender aber bei weitem nicht perfekter Vater, der versucht in irgendeiner Art und Weise wieder eine Beziehung zu seinen Söhnen aufzubauen.

Emotionen werden in “Warrior” groß geschrieben und der Vergleich mit dem großartigen Boxerdrama “Rocky” hinkt keinesfalls. “Warrior” wird Sylvester Stallones Kultfilm zwar niemals ersetzen können, aber er vermittelt einer neuen Generation das gleiche Gefühl, das gleiche Erlebnis, wie es damals “Rocky” geschafft hat.

Joel Edgerton, Tom Hardy und Nick Nolte harmonieren wunderbar miteinander und verkörpern ihre Rolle mit so viel Hingabe, so dass man zu keiner Zeit an deren Glaubwürdigkeit zweifelt. Noltes Oscarnominierung als Bester Nebendarsteller ist durchaus gerechtfertigt und von meinem Standpunkt aus auch nachvollziehbar.

140 Minuten ist die offizielle Lauflänge des Films. Im ersten Moment etwas abschreckend, aber während des Films und auch im Nachhinein gibt es keine einzige Sequenz, die man hätte kürzen können oder sollen. Nur selten sind 140 Minuten so unterhaltend umgesetzt wie in hier.

Ein kleines Manko gibt es dennoch. “Warrior” ist und bleibt ein Sportlerdrama Marke Hollywood. Sprich von Anfang an ist klar, worauf all die Handlungsstränge hinauslaufen. Im Nachhinein ist es vor allem nicht ganz nachvollziehbar, wie gerade der Lehrer es im Turnier so weit bringen konnte, aber über diese kleinen Kritikpunkte schaue ich gerne mal hinweg, denn sie beeinflussen das Gesamterlebnis des Films nicht allzu stark.

Wer “Rocky” liebt wird “Warrior” mögen und auch sonst sind Freunde sowohl des Sportfilms als auch der großen Dramen dazu aufgerufen sich diesen Film anzusehen. “Warrior” reiht sich für mich gleich zwischen so großartigen Filmen wie “Rocky” und “The Blind Side” ein.

8 von 10 Freeks
Darsteller:
Tom Hardy, Nick Nolte, Joel Edgerton
Regie:
Gavin O’Connor

 


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