RoboCop
Und wieder Mal widmen wir uns dem Thema Remake. Dieses Mal mit einem Fokus auf die Filmkritik zu „RoboCop“, der am 07.06.2014 seinen DVD und Blu-ray Start hatte. Anders als das 80er Jahre Original, das Mensch und Maschine kombiniert hat, um schlicht und einfach gute und außergewöhnliche Action abzuliefern, dreht sich bei dem Remake viel um das Thema drumherum. Drohnen ja oder nein? Mensch oder Maschine? Was macht einen Menschen aus und inwieweit können Maschinen die Entscheidungsgewalt von Menschen nachahmen oder gar ersetzen – vor allem in den Bereichen öffentliche Sicherheit und Militär?
OmniCorp hat innovative Kampf- und Sicherheitsroboter auf den Markt gebracht, die bereits in internationalen Krisengebieten erfolgreich im Einsatz sind. Nur der große Deal im eigenen Land bleibt aus. Zwei politische Lager haben sich herauskristallisiert und die Skepsis in der Bevölkerung überwiegt. Ein letzter Anlauf soll gestartet und Mensch und Maschine kombiniert werden. Der nach einem Anschlag schwer verletzte Polizist Alex Murphy scheint der perfekte Kandidat für diesen Versuch.
Deutscher Trailer zu „RoboCop“
Filmkritik „RoboCop“
Handelt es sich noch um einen Menschen oder doch eher um eine Maschine, die sich für Alex Murphy hält?
Aufgrund dieser, auch im Film erwähnten Fragestellung und der oben bereits erläuterten Schwerpunkte, gibt es in „RoboCop“ einen für Actionfilme recht hohen Anteil an Diskussionen und Monologe.
Der durchaus gut und realistisch animierte Actionanteil gerät da schon mal zur Nebensache. Dafür wird ausführlichst demonstriert, aus wie wenigen menschlichen Einzelteilen RoboCop nur noch besteht und des öfteren Mal am offenen Hirn rum operiert. Von mir aus hätte es gern ein bisschen weniger davon, dafür ein bisschen mehr Action sein können.
Als Kenner des 80er Jahre Originals freue ich mich über das kleine aber feine Wiedersehen alter Bekannter (Roboter) und auch über den offensichtlichen Respekt, den die Macher dem Original gegenüber erbringen.
So ist vor allem die Optik des ersten Anzugs stark an die der 80er Jahre Version angelehnt, Joel Kinnaman hat die typische „Kopf dreht sich zuerst, dann folgt der Oberkörper-Bewegung“ übernommen und auch die Tontechniker orientierten sich stark an den Vorgängern, so dass RoboCops „Gestampfe“ alte Erinnerungen weckt.
Mit der zweiten Version des Anzugs ist RoboCop dann im neuen Zeitalter angekommen. Diesem liegt die Idee zugrunde, dass die Technik es nun ermöglicht, die Bewegungen der Menschen zu imitieren. Roboter somit einfach geschmeidiger in ihren Bewegungsabläufen und zu machen und schlicht und einfach schneller und stärker.
Über Bild und Ton der Blu-ray selbst lässt sich nichts Schlechtes sagen. Solide und überzeugende Qualität. Die Sondermaterial- Ausstattung lässt vor allem ein einfaches „Making Of“ vermissen. Dafür gibt es diverses anderes Material zu den unterschiedlichsten Produktionsschritten.
Das „RoboCop“ Remake war nicht unbedingt nötig, aber das Ergebnis ist OK. Wenn man es als Neuinterpretation sieht und nicht als Verbesserungsversuch des Originals, hat es auch seine Daseinsberechtigung.
6 von 10 Freeks
Darsteller:
Joel Kinnaman, Gary Oldman, Michael Keaton
Regie:
José Padilha