Filmkritik “Nicht mein Tag” (DVD)


Peter Thorwarth hat nach gut 8 Jahren (endlich) mal wieder auf dem Regiestuhl Platz genommen. Die Hoffnungen der Fans und Kenner sind da recht offensichtlich und nachvollziehbar. „Nicht mein Tag“ soll als eine Art inoffizielle Forstetzung zu Thorwarths Kultfilm „Bang Boom Bang“ dienen. Und diesen Vergleich muss sich der Film definitiv gefallen lassen. Nicht nur weil es sich eben um den selben Regisseur handelt, sondern vor allem weil der Film selbst es so offensichtlich gerne sein würde.

Doch weit gefehlt. „Nicht mein Tag“ bleibt weit hinter den Erwartungen zurück. Und nicht nur das. Der Film schafft es noch nicht einmal, auch nur in die Nähe der Klasse eines „Bang Boom Bang“ zu gelangen. Schlicht und einfach enttäuschend und nicht das, was ich erwartet hatte.

Till Reiners wird im Zuge eines Banküberfalls als Geisel genommen. Zunächst mit der Situation vollkommen überfordert entwickelt sich die Flucht vor der Polizei immer mehr zu einer Flucht aus seinem tristen Alltagsleben. Als es dann auch noch so scheint, dass seine Frau ihn betrügt, fallen alle Skrupel und Till lässt sich auf das Abenteuer seines Lebens ein.

Trailer zu „Nicht mein Tag“
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Filmkritik „Nicht mein Tag“

Nicht mein Tag“ ist einer dieser Filme, bei denen sich 110 Minuten anfühlen wie 150. Das liegt in erster Linie jedoch nicht an den Leistungen der Hauptdarsteller. Axel Stein und Moritz Bleibtreu blühen in ihren Rollen richtig auf. Zugegeben, diese wurden ihnen auch auf den Leib geschrieben, so dass es kaum größere Mühe bedeutet haben sollte, diese auch auszufüllen. Aber dennoch, es gibt nichts was man ihnen in irgendeiner Art und Weise negativ ankreiden könnte.

Das Problem liegt viel mehr im Fundament des Films. Es ist das Drehbuch, was einfach nicht das hergibt, was dieser Film verdient hätte. Die Story ist dabei völlig zweitrangig.
Es sind die Charaktere und Dialoge, die bei einem Film wie “Nicht mein Tag” im Vordergrund stehen müssen, doch schaffen diese beiden brüchigen Säulen es nicht den Film zu tragen. Zwar wurde nicht an skurrilen Figuren gespart, aber diese sind halbherzig inszeniert und in Dialoge verwickelt, die meist an Belanglosigkeit grenzen. Kultige Sprüche sind kaum vorhanden und die meisten Zwiegespräche wollen einfach nicht so richtig zünden.

Wenn selbst, wie in diesem Falle, ein Gastauftritt von Ralf Richter belanglos wirkt und kaum einer Erinnerung wert ist, lässt dies kein gutes Licht auf den Film fallen. Vielleicht waren die Macher etwas zu inkosequent und haben sich letztendlich doch für eine Mainstream- Lösung entschieden, um es so allen recht zu machen.

Es gab durchaus vereinzelt gute Szenen, das will ich gar nicht leugnen. Aber diese können in wenigen Sekunden zusammengefasst und vorweg genommen werden, so dass man dem Film jeglichen Spaß raubt.

Am Ende bleibt meinerseits nur eine zerplatzte Seifenblase und das Warten auf einen anderen deutschen Film, der mich mal wieder so richtig mitreißt.
Nicht mein Tag“ erscheint am 28.08.2014 als Blu-ray, DVD inkl. Digital UltraViolet und als Video on Demand.

4 von 10 Freeks

Darsteller:
Moritz Bleibtreu, Axel Stein, Jasmin Gerat
Regie:
Peter Thorwarth

VN:F [1.9.22_1171]Deine Filmbewertung:Danke für deine BewertungRating: 4.0/10 (1 vote cast) Filmkritik "Nicht mein Tag" (DVD), 4.0 out of 10 based on 1 rating

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