Don Jon
Joseph Gordon-Levitt hat sich in den letzten Jahren zu einem meiner absoluten Lieblingsdarsteller gemausert. Seine Rolle in „10 Dinge die ich an dir hasse“ hatte damals schon ein paar erinnerungswürdige Zitate auf Lager, doch spielte sein Name hier noch keine allzu wichtige Rolle. Der wahre Durchbruch gelang ihm 2010 an der Seite von Leonardo DiCaprio mit dem Blockbuster „Inception“. Für mich, und wahrscheinlich für viele andere auch, war ab diesem Zeitpunkt der Name Joseph Gordon-Levitt ein Begriff. Von dem Punkt an, habe ich seine Karriere viel bewusster wahrgenommen und habe mir dann auch zu diesem Zeitpunkt erst „(500) Days of Summer“ angesehen – der mittlerweile einer meiner absoluten Lieblingsfilme ist.
Nun legt Joseph Gordon-Levitt mit „Don Jon“ sein Regie- und Drehbuchdebut vor, in dem er auch gleichzeitig die Hauptrolle übernimmt und selbstverständlich lies ich es mir nicht nehmen, mir auch diesen Film anzuschauen.
Jon Martello hat ein recht simpel gestricktes Leben, in dem seine Familie, Frauen, sein eigener Körper und vor allem Pornos die wichtigsten Rollen spielen. Als Frauenschwarm hat er kaum Probleme damit, die Nächte im Club jedes Mal mit einer neuen heißen Flamme zu beenden. Doch seine Bedürfnisse bekommt er einzig und alleine durch Internet-Pornofilmchen befriedigt. Erst als zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können, in sein Leben treten, wird seine Welt durcheinander gebracht und die Prioritäten beginnen sich zu verschieben.
Deutscher Trailer „Don Jon“
Filmkritik „Don Jon“
Aus dem bisherigen, vielleicht noch etwas kurzem aber vorzeigbarem, Repertoire an Joseph Gordon-Levitt Filmen ist „Don Jon“ einer der Schwächeren. Die Konkurrenz ist dabei durchaus hart und „Don Jon“ ist generell gesprochen kein schlechter Film, aber es gibt schlicht und einfach bessere.
Sehr zugutehalten muss man dem Film, dass er trotz des Genres ein angemessenes Niveau behält und er nie tiefere Fremdschäm-Ebenen abrutscht. Für diese Art von Film, wo nun mal Sex und Pornos eine zentrale Rolle spielen, nicht ganz so selbstverständlich und gerade deswegen erwähnenswert.
Das Drehbuch selbst ist recht geradlinig und verschwendet keine Zeit auf überraschende Wendungen und große Entwicklungen der zentralen Charaktere. Diese werden sehr stereotypisch skizziert, was den Geschehnissen die Glaubwürdigkeit raubt. Und obwohl „Don Jon“ gerne wie aus dem Leben gegriffen erscheinen würde, so scheitert er doch an seinen eigenen Vorgaben.
So dröppelt der Film vor sich hin mit seinen Höhen und Tiefen, gerät aber auch nach dem Ausschalten des Fernsehers mehr oder weniger direkt in Vergessenheit.
Als Fazit würde ich „Don Jon“ keine weitere Beachtung schenken und Joseph Gordon-Levitt raten, doch besser beim Schauspiel zu bleiben. Denn auf seine nächste Rolle, egal was da kommen mag, freue ich mich schon jetzt.
Seit dem 25.03.2014 ist “Don Jon” als DVD, Blu-ray und VoD erhältlich.
5 von 10 Freeks
Darsteller:
Joseph Gordon-Levitt, Scarlett Johansson, Julianne Moore
Regie:
Joseph Gordon-Levitt