Filmkritik: Die Tribute von Panem

Filmkritik: Die Tribute von PanemRegie: Gary Ross

Kinostart: 22. März2012

Lauflänge: 142min

Genre: Fantasy, Science Fiction

Ich schaffe es irgendwie immer die großen Kinofavoriten des Jahres zu verpassen und erst zum DVD Start (der mittlerweile auch schon etwas her ist) komme ich dazu, mich selbst davon zu überzeugen. In diesem Fall saß ich auf besonders heißen Kohlen, da mich die Geschichte von Die Tribute von Panemschon vor Kinostart fasziniert hat…

Inhalt:
Die Tribute von Panem bringt uns in eine ferne Zukunft. Die Vereinigten Staaten sind schon lange im Staub der Geschichte versunken. Stattdessen ist Nordamerika, dass mittlerweile zum Land Panem umbenannt wurde, in 12 Distrikte aufgeteilt. Diese werden mit harter Hand vom reichen Kapitol aus regiert. […] Um die Bevölkerung an die blutigen Folgen eines früheren Aufstandes zu erinnern, inszeniert die Regierung eine grausame Show: Jedes Jahr werden in jedem Distrikt ein Junge und ein Mädchen zwischen 12 und 18 Jahren ausgelost, welche als Tribute von Panem an den Hunger-Games teilnehmen müssen. Dort müssen die 24 Kandidaten mehrere Tage lang auf Leben und Tod gegeneinander kämpfen, bis es am Ende nur noch einen Überlebenden gibt.Um ihre Schwester aus ihrer Tributspflicht zu lösen, meldet sich die 16jährige Katniss (Jennifer Lawrence) freiwillig für die Hunger Games. Dort […] muss [sie] nicht nur gegen ihren Landsmann Peeta (Josh Hutcherson) und die Gladiatoren aus District 1 antreten, sondern auch gegen die 20 anderen verzweifelten Tribute von Panem. (Quelle: www.moviepilot.de)

Kritik:
Mit Buchverfilmungen ist das ja immer so eine Sache. Alle finden es Klasse, bis auf die, die es gelesen haben und sich nur beschweren, wie der Film den Original nicht gerecht wird. Das kann ich diesmal nicht beurteilen, weil ich den Film einfach nicht mehr abwarten konnte und wusste, dass die Bücher nur auf meinem ewig langen Stapel an ungelesenen Büchern landen würden. Und hätte ich es gelesen, wäre ich jetzt wahrscheinlich auch nur enttäuscht und hätte ein tolle Filmerlebnis verpasst.

Bei all dem Trubel der um diesen Film gemacht wurde waren meine Erwartungen natürlich dementsprechend hoch, aber irgendwie hatte ich schon im Voraus dieses Gefühl, das mich der Film nicht enttäuschen wird. Die Story hat mich ja schon zuvor fasziniert und sie wurde genauso umgesetzt, wie ich es mir vorgestellt habe. Für die Mischung aus Fantasy, Science Fiction und Zukunftsszenario ist gar keine Generebezeichnung zu finden und das ist nur einer der Besonderheiten dieses Filmes. Hinzu kommt noch dieser große Kontrast zwischen einer relativ ernsten und matten Atmosphäre, und einer pompösen und fast schon lächerlich schrillen Stimmung, der sich vor allem in Kostüm und Kulisse wiederspiegelt. Natürlich wird das nicht ohne Grund so dargestellt, denn die Hungerspiele sollen weniger ein Fantasy-Abenteuer, sondern viel mehr  einen Klassenkampf darstellen. Während die ärmeren Districte noch in mittelalterlichen Verhältnissen leben und jeden Tag um ihre Existenz bangen, sind die wohlhabenden Disticte hochmodern ausgestattet und verspürten fast schon Abscheu gegen Bürger aus unteren Klassen, was vor allem in den Kämpften der Jugendlichen klar wird.
Da ich ja nicht viel über die eigentliche Handlung wusste, war ich umso überraschter (natürlich positiv) als ich merkte, wie Gesellschaftsnah dieser Film ist. Den hinter der Fassade von spanender Action, merkt man, dass es viel mehr um Machtspiele, Rebellion und den Schein einer zufriedenen Gesellschaft geht, was in den folgenden Filmen hoffentlich noch ausgebaut wird.

Jennifer Lawrence macht durchweg einen grandiosen Job und ich kann mir gut vorstellen, dass ihr Charakter, Katniss, irgendwann zu einem Filmidol wird, welches man durchaus mit dem Status von Harry Potter vergleichen kann. Ihr Filmpartner Josh Hutcherson wirkt oft sehr angespannt und hat mit seiner Kollegin nicht die perfekte Chemie, die ich eigentlich erwartet hätte. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass dies durchaus gewollt ist, da die beiden auch kein typisches Filmpaar bilden, welches man gleich ins Herz schließt. Genauer wird sich das wohl erst in den Fortsetzungen zeigen. Auch die Nebenrollen waren nicht nur gut besetzt, sondern auch wunderbar anzusehen. Woody Harrelson bringt einen wunderbar kaputten Mentor und Stanley Tucci zeigt, als schriller Moderator zur live Übertragung der Hungerspiele, genau das Maß an Übertreibung, was nötig ist, um den Film richtig zu verstehen.

So bildet Die Tribute von Panem einen Film der seinesgleichen sucht und den wir so schon lange nicht mehr zu Gesicht bekommen haben. Es ist weitaus mehr, als nur eine weitere Jugendromanverfilmung, sondern sticht durch seine Einzigartigkeit in der Geschichte und Perfektion in der Umsetzung heraus, die einen nur auf erwartungsvoll auf die Fortsetzungen warten lassen.

Bewertung: 8.0/10.0


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