In 1984 war Arnold Schwarzenegger nicht nur bereits zum zweiten Mal als Conan zu sehen, sondern auch zum ersten Mal als Terminator, die böswillige Killer-Maschine, die von Regisseur James Cameron so gut inszeniert wurde, dass sie für die Folgefilme auf die Seite der Guten wechseln musste. Hier ist es auch, wo Arnie zum ersten Mal “Ich komme wieder” sagen darf, ein Spruch der sich nicht nur in die Popkultur gebrannt hat, sondern von ihm in fast allen seiner Filme wiederholt wurde. Eine wahre Catchphrase für den österreichischen Schauspieler.
Erneut ist es eine perfekte Rolle für Arnie, der als fast Stummer Cyborg kaum Gebrauch von seinen noch nicht ganz so ausgeprägten schauspielerischen Fähigkeiten machen muss. Er wird als Terminator aus dem Jahr 2029 zurückgeschickt, um im Jahr 1984 Sarah Connor zu töten, deren Sohn in einer postapokalyptischen Zukunft zum Anführer der Rebellion gegen die Herrschaft der Maschinen wird.
Dem Terminator folgt Kyle Reese, ein Soldat aus der Zukunft, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Sarah Connor unter allen Umständen zu schützen. Das gestaltet sich allerdings alles andere als einfach, da der Killer-Cyborg ein unüberwindbares Hindernis darstellt, der sich nur äußerst schwer und widerwillig aufhalten lassen will.
Terminator
" data-orig-size="1000,528" sizes="(max-width: 890px) 100vw, 890px" aperture="aperture" />Linda Hamilton als Sarah Connor und Michael Biehn als Kyle Reese.
Der Film beginnt auch sogleich in dieser dystopischen Zukunft des Jahres 2029, wo mit lila Laserstrahlen im bunten 80er Jahre Disco-Style geschossen wird. Bei James Cameron fahren in dieser kriegerischen Disco-Umgebung gefährliche Panzer umher, die gnadenlos über Berge von Menschenknochen rollen und ein knacken und knirschen unter ihren Ketten erzeugen. Der Regisseur hat es nur allzu gut verstanden, uns den Horror dieser Zukunft vor Augen zu führen.
Cameron hat sich neben Schwarzenegger Lance Henriksen aus Ridley Scotts 1979er Alien mit in die Cast geholt, während Kyle Reese-Darsteller Michael Biehn dann 1986 eine prominente Rolle in dem Nachfolger Aliens haben durfte, der ebenfalls mit Henriksen von Cameron inszeniert wurde.
Linda Hamilton ist Sarah Connor, eine für die 80er Jahre durchaus taffe Action-Heldin, die zwar im Angesicht des sie verfolgenden Terminators durchaus in Panik und Angst verfällt, aber eigentlich keine rettende Männerfigur nötig hätte. Sie spielt eine Ellen Ripley (Sigourney Weaver im Alien-Franchise), die nicht mit Außerirdischen, sondern mit einem Cyborg konfrontiert wird.
Nur ist Sarah Connor eben nicht die Hauptfigur, sondern der Terminator Arnold Schwarzenegger. Deswegen dürfen wir ihm gleich zu Beginn begegnen, wie er dort nackt auf der Straße erscheint, aus der Zukunft zurückgeschickt. Jetzt nimmt er seinen fatalen und brutalen Weg durch die Stadt, um alle Sarah Connors zu töten, die er findet. Die Film-Dramaturgie gebietet, dass Linda Hamiltons Sarah Connor die letzte Frau ist, die dem Cyborg-Killer zur Verfügung steht, damit wir genügend Spaß damit haben können, wie er Frau nach Frau tötet und seinen Auftrag doch nie erledigt bekommt.
Michael Biehns Figur des Kyle Reese ist für uns derweil das Tor zur Zukunft. Er wird von posttraumatischem Stress geplagt, der ihn immer wieder Erinnerungen aus der Zukunft, seiner Vergangenheit erleben lässt, durch die wir in diese Dystopie eintauchen können und die Notwendigkeit erkennen, den Terminator aufzuhalten.
Terminator
" data-orig-size="1000,532" sizes="(max-width: 890px) 100vw, 890px" aperture="aperture" />Arnold Schwarzenegger ist erbarmungslos auf der Jagd.
So sehr man Terminator als Science Fiction einstufen möchte – was er sicherlich auch ist – sucht James Cameron hier noch viel mehr die Nähe zum Horrorfilm. Der maskierte Mörder mit der Schrotflinte jagt seine Opfer. Das macht Arnold Schwarzenegger zur Verwandtschaft von Michael Myers (Halloween, 1978) und anderen Slasher-Ikonen dieser Zeit.
Im finalen Akt darf der Killer dann die Maske ablegen und aus Arnold Schwarzenegger wird ein Terminator Metall-Skelett, das nur allzu gut als Horrorfigur taugt. Je näher sich Jäger und Gejagte kommen, desto grotesker wird die Figur dieses Cyborgs, bis sie letztendlich alle Hüllen fallen lassen kann und uns (und Sarah Connor) das pure Böse zeigt.
Man muss Terminator einfach mögen (oder zumindest respektieren), wenn man sieht, mit welcher Simplizität der Film erschaffen wurde. Wenige Figuren, eine schlichte Handlung, einige sehenswerte Effekte (hauptsächlich der Terminator) und natürlich die cheesy 80er Jahre (die besagten lila Laser). Es ist aber die mimiklose Performance von Arnold Schwarzenegger und wie diese bei Linda Hamilton und Michael Biehn pure Panik erzeugt, die uns hier mitfiebern lässt.