Es ist bereits zwei Jahre her, dass ich den Film “Water Makes Money” sah. Ich kann mich zwar erinnern, dass ich über die Filmaufführung zwar schrieb; allein, ich finde den Artikel nicht mehr. Nur noch – beim hpd – mein Interview dazu mit Thomas Rudek vom “Berliner Wassertisch”. Sei’s drum.
Darüber, dass dem Film das Verbot droht, weil der französische Konzern VEOLIA sich durch den Film “verleumdet” fühlt, habe ich im Blog mehrfach berichtet1.
Nun scheint es soweit zu sein:
Am 14.02.2013 beginnt um 13:30 Uhr im Pariser Justizpalast der Prozess des Veolia-Konzerns gegen den Film „Water Makes Money”. Angeklagt sind allerdings nur der französische Vertrieb La Mare aux Canards und der zentrale Protagonist des Films, der Veolia – Mitarbeiter Jean-Luc Touly. Das juristische Vorgehen des Konzerns gegen die eigentlichen Verantwortlichen von „Water Makes Money”, die Regisseure Leslie Franke und Herdolor Lorenz, ist an den deutschen Behörden und der deutschen Veolia-Tochter gescheitert, die sich einer Klage nach deutschem Recht verweigert hat.
Jean-Luc Touly darf guten Gewissens als Whistleblower bezeichnet werden. Denn es waren seine Informationen aus dem Inneren des VEOLIA-Konzerns, die den Film erst ermöglichten.
Das Team von “Water Makes Money” bittet auf seiner Webseite um Spenden. “Es drohen Geldstrafen, Anwaltskostenkosten bzw. die Bezahlung von Widerrufsanzeigen in fünf- bis sechsstelliger Höhe. Bisher haben die französischen Freunde schon 9.600 Euro für diesen Prozess ausgelegt.”
ARTE zeigt den Film aus Solidarität zwei Tage vor dem Prozess, am 12.02.2013 um 22:00 Uhr. Dies war auch vor zwei Jahren der einzige Sender, der die Courage besaß, den Film einem etwas größeren Publikum vorzustellen.
In Deutschland, Frankreich, der Schweiz, Italien und Österreich wird „Water Makes Money” in den Tagen um den Prozess in vielen Veranstaltungen aufgeführt. (Berlin: am 14.02.2013 im Regenbogenkino)
Angesichts der EU-Pläne zur Privatisierung des Trinkwassers ein absolut wichtiger Film. Und wer noch immer nicht überzeugt ist, dem sei dieser Filmausschnitt ans Herz (oder besser: an den Verstand) gelegt, in dem Nestlé Konzernchef Peter Brabeck-Letmathe erklärt, wie er sich die Zukunft vorstellt:
Nic
- hier, hier und hier ↩
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