Nach biblischem Verständnis, ausgehend vom ersten Buch Mose, hatte die darin beschriebene Sintflut das Ziel, die Zivilisation zu zerstören und dem schlechten Menschen seine Verfehlungen aufzuzeigen. Oder warum prasselt der Regen in unerhörten Mengen auf das RTL-Dschungelcamp ein? Trifft die biblische Prophezeiung auch auf die Kandidaten des Dschungelcamps zu? Grund genug gäbe es dazu zweifelsohne. Verfehlungen gibt es da ja wie Propheten im Alten Testament – genug.
Da wären noch die nackte Micaela Schäfer, Ex-Hollywood-Größe Brigitte Nielsen, Magier Vincent Raven, Schauspiel-Guru Rocco Stark, DSDS-Trällerlärche Kim Gloss und Kugelblitz Ailton im Rennen, welche die göttliche Strafe treffen könnte. Und sie trifft sie mit ganzer Härte. Das Dschungelcamp steht unter Wasser, die letzten Vaterunser werden an jeder Pritsche heimlich gemurmelt, man will ja nicht auffallen, und das baldige heldenhafte Ableben herbeigeahnt. Brigitte bringt es stellvertretend für den Rest über die Lippen: «Oh mein Gott, bald sind wir tot! Doch das sind nur die feuchten Träume der Camp-Insassen.»
Wann kommt die Flut?
Denn: Da es sich um das Dschungelcamp und nicht um CSI: Australia handelt, kommt es dann doch nicht so schlimm, wie anfangs befürchtet. Es ist sogar noch harmloser, als es RTL darstellt. Keine Wasserleichen, keine Rettungsschwimmer im Einsatz. Sicher, rings um den schicken Zeltplatz im künstlichen angelegten Dschungel schüttet es wie aus Eimern, der Camp-Bach mutiert zum ambitionierten Flüsschen, und selbst die Zufahrtsstraßen sind für das Produktionsteam und die Moderatoren Sonja Zietlow und Dirk Bach unpassierbar. Doch auf wundersame Weise stehen die Kandidaten stets im Trockenen. Den Abdeckplanen sei Dank.
Im RTL-Jargon klingt das natürlich wesentlich dramatischer: «Ausnahmezustand im Dschungel! Nach drei Tagen heftigen Dauerregens ist das RTL-Dschungelcamp von der Außenwelt abgeschnitten», heißt es in einer Pressemitteilung. Und weiter wird dramatisiert: «Die aktuell ausgeschiedene Kandidatin Radost Bokel, die Moderatoren Sonja Zietlow und Dirk Bach, sowie rund 150 Mitarbeiter sitzen seit 6 Uhr Ortszeit bzw. Dienstagabend, 21 Uhr deutscher Zeit, in den Bergen des australischen Regenwaldes fest.»
Evakuierung notwendig?
Aber jetzt mal ehrlich: Das ist doch genau der Sinn der Veranstaltung: Festsitzen, im Dschungel, von der Außenwelt abgeschnitten, auf sich alleine gestellt. Oder etwa nicht? Jetzt können die Camper wirklich einmal beweisen, was in ihnen steckt. Soweit das unter den Schutz bietenden Planen des Zeltlagers überhaupt möglich ist.
Doch so weit will es RTL gar nicht kommen lassen: Markus Küttner, RTL-Bereichsleiter Comedy- und Real Life-Formate vermittelt vorab: «Die Sicherheit der Kandidaten und aller Mitarbeiter hat absolute Priorität! Sollte sich die Situation verschärfen, werden wir operativ entscheiden, ob wir evakuieren und die Show abbrechen.» Das allerdings nur zur besten Sendezeit und nicht unter 10 Millionen Zuschauern, möchte man ergänzen.
So schlimm scheint es dann doch nicht zu sein, die Dschungelprüfung wird kurzerhand ins trockene Camp verlegt und auch ein wackerer Kämpfer muss die Heimreise antreten: Es trifft Ailton. Ob der es allerdings weit schafft, darf zu bezweifeln sein. Immerhin konnte Kollegin Radost Bokel, die bereits gestern rausgewählt wurde, immer noch nicht ins kuschelige Hotel transferiert werden, das ihr nach zwölf Tagen Zeltlager eigentlich zusteht.
Die aktuelle Episode gibt es an dieser Stelle noch einmal zu sehen.
Quelle:
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Dschungelcamp, Tag 13 – Feuchte Träume auch im Schlaf