Wenn ein Festival an einem Ort stattfindet, der Sonnenberg heisst, ist es entweder eine Fantasytrilogie oder es ist einfach nur schön. Wie auch immer, das B-Sides hat stattgefunden und feierte dieses Jahr sogar einen runden, zehnten Geburtstag. Wir singen nach fast zwei Wochen ein rekapitulierendes Happy Birthday.
I LOVE BSIDES – <3"><3"><3"><3 in ansprechender Neon-Schrift wirkt der Spruch weniger cheesy.
UND RUNDHERUM WAR: NATUR, MUSIK UND KUNST
Am Donnerstag waren Acts wie das Street-Jazz-Ensemble Fischermann´s Orchestra, die Badener One Sentence. Supervisor (man siehe Bild), Manuel Troller oder Mark Berube zu sehen. Die Stimmung war in Lockerheit gehüllt. Es wurde gelacht, gegessen und gelauscht. Das Publikum schien eine 50-50 Mischung aus Luzernerinnen / Luzernern und Nicht-Luzern-Menschen zu sein.
Der Weg auf den Sonnenberg: Die Sonnenbergbahn. Ein Weg kostet stolze 7 Franken (für Studierende die Hälfte).
Wenn Heidi ein Facebookprofil hätte, wäre dies ein mögliches Coverfoto.
One Sentence. Supervisor spielten am Donnerstag um 19.50 Uhr.
Das Highlight des Donnerstags war jedoch – unumstritten – die deutsche Band Tocotronic, die bereits mehr als doppelt so lange wie das B-Sides im Musikgeschäft ist. Der Freude Musik zu machen, tat diese musikalische Lebenserfahrung jedoch keinen Abbruch. Tocotronic-Sänger Dirk von Lowtzow war in dezentes Pink gehüllt. Als einer im Publikum ihn zurufend nach der Farbe fragte, antwortete Dirk: “Nee das ist kein Pink, das ist Creme.” Das Set von Tocotronic war ausgiebig und sie spielten viele Songs des neuen Albums, des Roten Albums. Die eingängigsten Stücke waren “Zucker”, “Explosion” und “Drüben Auf Dem Hügel”.
Tocotronic: Schatten werfen keine Schatten
LIVE-MITSCHNITT: TOCOTRONIC – ABER HIER LEBEN, NEIN DANKE
Hier haben wir noch ein kleines Video gemacht. (Die Soundqualität ist jedoch nicht sonderlich gut. Da wir das Video trotzdem mögen, stehen diese Aussagen in Klammern.)
Am Freitag spielten Bands wie Liima, Kevin Morby oder Great Black Waters. Und auch am Samstag gab es Bands, die liessen sich hören: Allen voran stand die Vancouver Band Black Mountain. (BTW: Die Band trat bereits einmal mit ihrem zweiten Bandprojekt Pink Mountaintops am B-Sides auf.) Black Mountain spielten an diesem Samstag ein eindrückliches, psychedelisches Live-Set. Die fünf Bandmitglieder scheuten keine Kosten und Mühen, ihre Songs zeitlich sehr zu dehnen. Musikalisch waren Black Mountain immer auf den Punkt und hatten daher einen hohen Faktor an Kurzweiligkeit.
Kontraste: Black Mountain auf dem hellen Berg, dem Sonnenberg
DAS IST KUNST, MINDESTENS IN 1000 JAHREN
Nebst der vielen Konzerte, gab es noch weitere Attraktionen am B-Sides Festival. Die Kunst war kaum zu übersehen und dennoch im Detail verborgen. So war eine alte Pfanne zu einem Aschenbecher umfunktioniert worden. Ein Dinosaurierskelett hing über den Dächern. Kunstvoll arrangierte Holzteilchen wurden zu Jenga-ähnlichen Türmen zusammengebaut und mit Sprüchen verziert. (Am besten gefiel: “Art spaltet sich in neue Arten auf.”) Die gesamte Kunst konnte man am Merchandise-Stand ersteigern. So ist das B-Sides nebst dem Musikfestival-Teil auch ein Kunstauktion. Forget Art Basel.
Das Dino-Gerippe war der Wächter des B-Sides
Kunst, Moleküle und Menschen – Ohne Wasser läuft nix.
Das B-Sides wurde seinem Namen gerecht. An der 10. Ausgabe des Festivals wurde alles erfüllt, was das Herz begehrt. Es gab sogar – man glaubt es kaum – Essen! Wir haben den Aufenthalt auf dem Sonnenberg mehr als genossen. Dieses Festival ist jedem ans Herz legen, der auch mal die Münze umdreht / um die Ecke denkt / ein bisschen mehr will.
ESSENSZEIT! Links: Linsencurry und Tofu / Rechts: Süsskartoffel mit Creme Fraiche
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Selbst die Katze freute sich – aber nicht auf den Kater
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